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Stardoc 02 - Der Klon

Stardoc 02 - Der Klon

Titel: Stardoc 02 - Der Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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verteilte sorgsam Fruchtsäfte für die Kinder, bestand aber darauf, dass ich den terranischen Gewürzwein versuchte, den er als Geschenk mitgebracht hatte.
    »Er wird Borsten auf deiner Brust erzeugen«, sagte er.
    Nachdem wir im Übermaß Witze gerissen und gelacht hatten und der letzte der köstlichen Leckerbissen verspeist war, bedrängten mich die Kinder, endlich die Geschenke zu öffnen. Jedes überreichte mir feierlich eine wunderschön gearbeitete Handarbeit. Schmuck für mein Haar. Wunderhübsche geflochtene Körbe. Eine umfassende Sammlung jorenianischer Poesie von den Lehrerinnen. Eine besondere Teemischung von Ktarka. Sogar eine skurrile Plastfaden-Skulptur von Jenner.
    Alunthri gab mir einen winzigen 3D-Projektor, den ich in der Hand hielt und verwundert untersuchte. Die Chakakatze schaltete ihn an einem kleinen Schalter am Boden ein und die kleine Projektion eines NessNevat-Kindes erschien. Es war glücklich, gesund und lächelte mich an.
    »Erinnere dich daran, Cherijo, dass in jedem großen Unglück auch ein Funke Gutes glimmt«, sagte Alunthri. »Die NessNevat werden wieder gedeihen.«
    Ich hatte keine Ahnung, was für ein Funke Gutes das sein sollte, aber ich umarmte meinen Freund, und die große Katze sagte nichts zu der feuchten Stelle, die meine Wange auf ihrem Fell hinterließ.
    Adaola und die anderen Krankenschwestern, die arbeiten mussten, hatten einen wunderschönen Yiborragras-Korb geschickt, den sie gemeinsam gefertigt hatten. Er war mit echten Blumen gefüllt, die Adaola laut Xonea als Hobby in ihrem Quartier züchtete. Xoneas Geschenk, die Fremdweltler-Prismaröhrchen, die ich in seinem Quartier bewundert hatte, spielten einige schöne Töne, als ich das Packet öffnete.
    Ein Geschenk hatte keine Karte, aber als ich es öffnete, wusste ich, wer es geschickt hatte.
    »Benutzt man das zur Reinigung, Heilerin?«, fragte eines der Kinder.
    »Nein«, sagte ich und legte die elegante Bürste und den Kamm zur Seite. »Damit ordnet man das Haar.«
    Als Tonetka sich wenig später zu uns gesellte, gab sie mir einen Metallzylinder.
    »Für dich, verbunden mit meinem Wunsch, dass dein Weg auch weiterhin in Schönheit verläuft«, sagte sie.
    Ich öffnete den Röhrenbehälter. Im Innern ruhte eine echte Papierrolle. Vorsichtig rollte ich sie aus. Die glatte Oberfläche war bedeckt mit den wundervollen, aber unleserlichen Piktogrammen der jorenianischen Schriftsprache.
    »Ich hoffe, das sind nicht meine Marschbefehle«, sagte ich.
    Ktarka lehnte sich über meine Schulter, um einen Blick darauf zu werfen, dann schüttelte sie den Kopf.
    »Nein Heilerin.« Für einen Moment strich ihre Wange über meine, und sie umarmte mich kurz. »Es ist eine Einbürgerungsurkunde. Du bist jetzt ein Bürger Jorens.«
    Mir fiel der Unterkiefer in den Schoß. Meine Chefin wirkte sehr zufrieden.
    »Ich habe die herrschenden Häuser davon überzeugt, dass du uns Ehre bringen wirst«, sagte sie und vollführte eine lässige Geste. »Wie du sagen würdest: Keine große Sache.«
    Ganz im Gegenteil. »Ich bin jetzt eine Jorenianerin?«
    »So sehr, als wärest du als Torin geboren worden«, sagte Tonetka und lachte dann. »Gnade uns die Mutter aller Häuser.«

7 Kunst und Seele
     
     
    Mein Geburtstag wäre perfekt gewesen, wenn ich nach der Party nicht meine Nachrichten abgefragt hätte. Zurück in meinem Quartier machte ich mir eine Tasse von Ktarkas Tee, dann aktivierte ich den Bildschirm. Nach der Überraschungsparty hatte ich mit ein paar Nachrichten gerechnet.
    Ein paar? Mein schiffsinternes Verzeichnis war vollgepackt. Einige Mannschaftsmitglieder hatten eine recht gute Vorstellung davon, was ein Geburtstag war. »Grüße zum Jahrestag deiner Geburt …«
    Andere verließen sich auf konventionelle Segenswünsche. »Möge die Mutter aller Häuser dir Erfolg schenken …«
    Einige schienen der Meinung zu sein, dass ich selbst ein Kind bekommen hatte. »Heilerin. Freudige Zeit der Geburt …«
    Und dann gab es noch die gute alte, allseits beliebte Reisephilosophie. »Möge die Erinnerung an den Anfang deines Pfades ruhig und ohne Sorge sein …«
    Ich amüsierte mich gut, bis ich eine Nachricht entdeckte, die ursprünglich an die Einsatzzentrale des Schiffes gegangen war. Ich überprüfte die Datei, aber ich konnte keine Kennzeichnung finden. Seltsam. Vermutlich ein Versehen, dachte ich und rief den Dienst habenden Offizier an.
    »Ndo, ich glaube, ich habe hier aus Versehen eine falsche Nachricht erhalten.« Ich schickte

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