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Stardoc 02 - Der Klon

Stardoc 02 - Der Klon

Titel: Stardoc 02 - Der Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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Schicksal nicht.
    Während das medizinische Personal den Transporter betrat, ging ich neben dem verletzten Wesen auf der Rampe in die Hocke. Ich brauchte eine Minute und musste mich sehr anstrengen, bis ich ihn auf den Rücken gedreht hatte.
    Er starrte mich an, die lidlosen Augen traten beim Anblick meines Gesichtes hervor. Um diese beiden Kugeln verliefen tiefe Schluchten, in denen tausende kleiner, grauer Polypen zuckten. Seine Haut war strahlend gelb, wie bei einem Gelbsüchtigen. Er roch in etwa so wie ein terranisches Stinktier.
    »Du!«, schrie er. Seine vier Lippen öffneten sich über maroden Zähnen und teilten dabei seinen dünnen Schnurrbart.
    »Hallo, Phorap«, sagte ich.

 
     
     
    DRITTER TEIL
     
     
     
     
    Enthüllung

11 Hilfe und Beihilfe
     
     
    »Phorap Rogan, Dr. med.«, las Squilyp laut vor, als er einige Stunden später zu mir an Rogans Bett trat. Er schaute auf meine schlafende Nemesis und runzelte die Haut um seine Nasenlöcher. »Er muss gesäubert werden.«
    »Unter anderem«, sagte ich. Ich beendete meine Einträge und reichte die Akte dann an den Omorr weiter. »Er ist Ihr Patient. Mein Beileid.«
    »Ich dachte, wir wären jetzt Freunde.« Squilyp klang gereizt.
    »Das sind wir. Doktor Rogan hat jede Behandlung durch mich untersagt«, sagte ich und wies auf die nachdrückliche Aussage des Patienten, die am Ende der Akte vermerkt war. »Es gibt da eine gemeinsame unangenehme Vorgeschichte.«
    »Ich verstehe.«
    Ich betrachtete Rogans polypenbedecktes Gesicht. Wie standen die Chancen, dass ein Transporter mit meinem schlimmsten Feind an Bord ausgerechnet dann schwer beschädigt wurde, wenn die Sunlace in Reichweite kam? Nein, das konnte kein Zufall sein.
    »Kommen Sie mit ins Büro.« Ich konnte es immer noch nicht mein Büro nennen. »Ich muss diese Sache mit Ihnen besprechen, bevor ich Feierabend mache.«
    Wir gingen die Akten durch, und ich fasste zusammen, was mein alter Erzfeind den Jorenianern erzählt hatte, bevor er ohnmächtig geworden war.
    »Dr. Rogan und die vier anderen Patienten waren auf dem Weg zur Furinac-Heimatwelt, als die Energie ausfiel. Der Flugschild destabilisierte sich, und so verließen sie die Lichtgeschwindigkeit und fanden sich mitten in einem Meteoritenschwarm wieder.«
    Squilyp überdachte meinen Bericht. »Was ist mit dem Fünften an Bord geschehen?«
    »Der Pilot wurde anscheinend von einer Energieentladung der Steuerkontrollen getötet. Die Furinac-Passagiere wurden verletzt, wahrscheinlich während sie den Transporter durch die Meteoriten steuerten.«
    »Wahrscheinlich?«
    »Wir haben die Datenbank des Transporters heruntergeladen, in der sich alle medizinischen Daten der Spezies befanden, aber die Sprachaufzeichnungen waren beschädigt. Reever arbeitet daran.« Es passte mir nicht, dass ich mich deshalb auf Rogans Aussage verlassen musste, aber bis Reever das Problem gelöst hatte, hatten wir keine Möglichkeit, mit den anderen zu kommunizieren. Ich reichte dem Omorr eine Akte und sagte: »Achten Sie auf den hier. Er ist der Älteste und übersteht keine weitere Belastung seines Kreislaufs.«
    Squilyp nickte und sah sich die Akte des Patienten an. »Keine Zeichen für innere Blutungen.«
    »Geben Sie ihm zur Sicherheit durchgängig Sauerstoff.« Die Furinac hatten keine Lunge. Diese Spezies atmete durch Atemlöcher an beiden Seiten ihres Exoskeletts.
    Squilyp schaltete die Akte ab und sah mich an. »Dieser Rogan … er wird ein Problem darstellen, oder?«
    Wenn er für die Liga arbeitete, ganz sicher. Ich nickte. »Er wurde auf K-2 rausgeschmissen. Phorap hat einen ausgeprägten Gott-Komplex.« Ich unterließ es, daraufhinzuweisen, dass Squilyp diese persönliche Schwäche gut nachvollziehen können müsste. »Er ist außerdem unfähig, gewissenlos, überheblich und vor allem sehr geruchsstark.«
    »Nicht mehr lange«, sagte Squilyp. »Ich werde seine tägliche Reinigung persönlich überwachen.«
    »Unterschätzen Sie ihn nur nicht. Und geben Sie mir Bescheid, wenn ihn irgendjemand besucht.« Ich glaubte jedoch nicht, dass der Killer so dumm sein würde. Ich stöhnte, als ich meine pochenden Finger krümmte.
    »Wie geht es Ihren Händen?« Der Omorr lehnte sich vor und schlang seine Membranen um meine Handgelenke.
    »Steif. Zu dumm, dass ich mir nicht für ein paar Tage die Hände von jemand anderem leihen kann.« Ich heilte zwar in unglaublich kurzer Zeit – etwas, über das ich jetzt nicht nachdenken wollte –, aber meine normale Beweglichkeit

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