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Stardoc 02 - Der Klon

Stardoc 02 - Der Klon

Titel: Stardoc 02 - Der Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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kehrte nur langsam zurück.
    Außerdem erlebte ich immer wieder Phasen temporärer Gefühllosigkeit. Ich demonstrierte ihm meine fehlende Fingerfertigkeit und fügte hinzu: »Sie werden für eine Weile der Einzige sein, der ein Laserskalpell benutzen kann.«
    Er bewegte meine Gelenke und überprüfte jeden Finger. »Aber nicht lange. Die regenerativen Fähigkeiten Ihres Metabolismus sind ein regelrechtes Wunder.«
    »Ja, das wird mir aber auch nicht helfen, wenn wir einen der Furinac aufschneiden müssen«, sagte ich. »Lesen Sie in der Datenbank nach. Schauen Sie nach, ob deren Physiologie auch irgendwelche wundersamen Qualitäten aufweist.«
    Er schenkte mir einen seiner alten, überheblichen Blicke. »Das habe ich bereits getan.«
    »Hätte ich mir denken können.« Ich grinste. »Herr Wundervoll.«
    Wir machten die Visite, dann beendete ich meinen Dienst. Adaola berichtete, dass die Furinac-Patienten trotz der Sprachbarriere sehr kooperativ waren. Rogan war immer noch bewusstlos. Ich übergab die Station an den Omorr und ging in mein Quartier.
    Meine Konsole brummte förmlich vor Nachrichten. Ich schaltete die Lautsprecher ab und ignorierte sie zugunsten einer langen Reinigung, einer raschen Mahlzeit und einer Stunde mit Jenner.
    Du bist offensichtlich gut gelaunt. Mein Kater betrachtete mich, als er den Spaß daran verlor, nach einem Stück Stoff zu schlagen, das ich für ihn baumeln ließ.
    »Rate mal, wen wir heute gerettet haben?«, fragte ich ihn, stand auf und aktivierte meinen Bildschirm.
    Seine Majestät hob für einen Moment den Kopf. Den Großen^ der aussieht wie ich?
    »Nein. Dr. Phorap Rogan.«
    Er schloss die blauen Augen. Oh. Den.
    An der Spitze meiner Kommunikationsliste stand eine direkte Verbindung. Ich konnte den Absender nicht identifizieren und wünschte mir schnell, dass es nicht Pnor war, der mit mir über Xonea reden wollte. Ich schaltete die Lautsprecher wieder ein und gab eine Anfrage ein.
    »Direkte Verbindung über transdimensionalen Sender, auf allen Frequenzen.«
    Schlechte Neuigkeiten. Wer auch immer da sendete, war nicht auf der Sunlace. Ich schickte eine Nachricht an die Kommunikation.
    »Ja, Oberste Heilerin?« Salo Torin hatte Dienst. Ich beschrieb ihm die seltsame Nachricht. »Ich kann deine Konsole überwachen, während du die Nachricht empfängst«, sagte er. »Erwartest du, dass es die Liga ist?«
    Wir hatten gerade den seltsamerweise gestrandeten Rogan gerettet, und jetzt wollte jemand mit mir plaudern. Es musste die Liga sein. »Ja, ich denke schon. Kann man das Signal dazu benutzen, die Sunlace zu finden, wenn ich sie annehme?«
    »Möglich.« Salo befragte seine Geräte. »Sie wird auf einem aufgefächerten Impuls gesendet. Ich kann sicherstellen, dass unser Signal mit ihrer Sendefrequenz übereinstimmt. Dann wird es lediglich wie ein Echo erscheinen.«
    Ich dankte ihm und nahm die Nachricht an.
    Joseph Grey Veils Gesicht erschien auf dem Bildschirm. »Cherijo.«
    Ich war erstaunt und überprüfte das Signal noch einmal. Es wurde auf direktem Weg von Joseph Grey Veils momentanem Aufenthaltsort übertragen. »Wie lange sendest du diese Nachricht schon?«
    »Ich habe seit dem letzten Versuch, dich von dem jorenianischen Schiff zu holen, einen Kanal offen gehalten.«
    »Hast du das gehört, Salo?«, fragte ich, denn ich wusste ja, dass der Jorenianer an seiner Konsole zuhörte. »Sieh dir dieses Monster gut an. Er ist der Mann, der eure Leute umbringt und eure Kinder verbrennt.«
    »Ich habe niemanden umgebracht«, sagte mein Erschaffer.
    »Hast du Rogan hinter mir hergeschickt?«
    »Ich kenne niemanden mit dem Namen Rogan.«
    Das hier war Luftverschwendung. »Was willst du?«
    »Wie viele Kinder müssen noch sterben, bevor du aufgibst, Cherijo?« Er war ein Meister darin, Schuldgefühle aufkeimen zu lassen. Ich hätte es wissen müssen, wo ich das doch schon den Großteil meines Lebens am eigenen Leib hatte erfahren müssen.
    Niemand kann das Haus spalten. »Wie viele hast du denn noch vor umzubringen?«, feuerte ich zurück.
    »Meine Liebe …«
    Er nannte mich wieder Liebe.
    »Ich bin nicht ›deine Liebe‹. Ich bin dein Klon. Deine Kreation. Gott, deine Schwester, aber nicht deine liebe Irgendwer*.«
    Er versuchte es mit dem würdevollen Ansatz: »Du bist mein Traum für die Menschheit.«
    »Ja?« Trotz der Schuld, die ich verspürte, wusste ich in diesem Moment, dass ich mich ihm niemals ergeben könnte. Er würde mit dem, was er durch mich lernen würde, die

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