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Stardoc 03 - Die Flucht

Stardoc 03 - Die Flucht

Titel: Stardoc 03 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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schnallten.
    Ich konnte das nicht mehr tun. Noarr, vergib mir. »J-j-j-ja, ich sage dir alles.«
    »Gut.« Er wies die Wache an weiterzumachen und sah dann meinen ungläubigen Blick. »Für den Fall, dass Sie daran denken, mich zu belügen.«
    Dem Lieutenant wehzutun, war schwerer. SrrokVar bewunderte die Flexibilität seines Skeletts, während der Kran und die Ringe an seinen Gliedmaßen zerrten und rissen. Won gab keinen Ton von sich, nicht einmal, als das Ende eines seiner Armknochen sich durch sein stacheliges Fleisch bohrte.
    »Eine bemerkenswerte Kreatur«, sagte der Hsktskt, während die Zenturons die beiden ohnmächtigen Männer aus der Kammer schleiften. »So, jetzt geben Sie mir die Informationen, die ich verlange.«
    Tränen strömten mir über das Gesicht, als ich den Mund öffnete, um zu erklären, was ich getan hatte.
    »Fürst SrrokVar.« Eine Abordnung von Zenturons umringte mich. »OberHerr HalaVar hat mir befohlen, die Terranerin mitzunehmen und in Einzelhaft zu stecken.«
    Trotz SrrokVars Protesten entfernten sie mich aus der Kammer der Tränen und brachten mich zum Gefängnisbereich in den Hauptkomplex. Man ließ mich in eine der Gruben hinab, wo ich zusammenbrach und für Stunden die Klappe über mir anstarrte.
    Diese Grube war sogar noch größer und tiefer als die letzte, aber sie wurde von unten von einem sanften, diffusen Leuchten erhellt. Es war dieses Mal auch kein praktischer Fluchttunnel zu finden. Eine der Wachen ließ zweimal am Tag Nahrung und Wasser zu mir herab, aber ich sammelte die Hälfte von allem Unverderblichen, nur für den Fall, dass sie mich wieder vergessen würden. Einer der Wasserkanister diente als seltsamer, aber willkommener Abort.
    Stimulanzmittel lassen schließlich nach. Bei mir dauerte es drei Tage. Während der endlosen Stunden erzwungenen Wachseins blieb ich so ruhig liegen, wie ich konnte, und versuchte mich auszuruhen. Versuchte zu vergessen, was ich durchlitten hatte. Und doch kehrte mein Blick immer wieder zu der Klappe zurück, und ich fragte mich, wann Reever oder SrrokVar jemanden schicken würden, um mich zurückzuholen.
    Am dritten Tag schüttelte ich endlich die letzten Auswirkungen der Medikamente ab und schlief ein. In meinen Träumen flüsterten gesichtslose Stimmen wortlose Laute des Trostes.

12 Arenaspiele
     
     
    Ich hätte wochenlang schlafen können, aber den Rationen zufolge, die man um mich herum verteilt hatte, waren es eher zwei Umdrehungen gewesen. Hunger und eine große namenlose Erleichterung sorgten dafür, dass ich drei Rationen verspeiste, bevor mir einfiel, dass ich mir das Essen ja hatte einteilen wollen. Widerstrebend legte ich alles beiseite, was nicht verderben würde und erleichterte mich, um das körperliche Missbefinden loszuwerden.
    »Ich könnte eine Reihe von Klumpen hier unten gebrauchen«, murmelte ich und erschrak, als meine Stimme von den Wänden zurückgeworfen wurde. Boah. Das war bei meiner letzten Einzelhaft nicht geschehen. Allerdings war dieses Loch auch doppelt so tief wie das andere, entschied ich nachdem ich die Entfernung bis zur Klappe geschätzt hatte. Vielleicht erklärte das den Soundeffekt.
    Wie eine Antwort auf meine Beschwörung erschien einer der kleinen Fungi, glitt langsam die Wand der Grube hinab.
    »Hallo.« Der Schimmel glitt über mein Bein. Ich streckte die Hand aus, um ihn zu streicheln – die seidenweiche Struktur war unwiderstehlich – und öffnete dann den Deckel meines Abfalleimers. »Ich hoffe, du bist hungrig.«
    Lok-Teel waren immer hungrig. Als hätte ich ihm einen Leckerbissen angeboten, eilte der nimmersatte Pilz herbei, umschloss den Behälter und begann den Inhalt aufzunehmen. Jetzt erst bemerkte ich dass er anscheinend wuchs, während er die Abfallprodukte verzehrte. Als der nun etwas größere Klumpen von dem leeren, desinfizierten Behälter abließ, und sich meinen Nahrungsmittelvorräten zuwandte, kreischte ich auf und hob die Vorräte in die Höhe, um sie zu schützen.
    »Nein, tut mir Leid, das gehört mir.«
    Erneut benahm er sich als verstünde er mich. Einen Moment lang zögerte er, dann änderte er die Richtung. Der Klumpen glitt über mein Bein und dann wieder die Wand hinauf. Ich sah ihm zu, während er bis nach oben kroch und schließlich durch die Klappe verschwand.
    »Was soll man da sagen? Intelligenter Schimmel.« Ich sagte es laut und ließ meinen Kopf gegen die Quarzwand sinken. Er musste intelligent sein, sonst wäre er über mich zum Essen geklettert.

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