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Stardoc 03 - Die Flucht

Stardoc 03 - Die Flucht

Titel: Stardoc 03 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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ungleichmäßige Oberfläche des Asteroiden trat, dann schaute ich meinen Begleiter an.
    »Noarr, es ist eiskalt hier draußen!«
    »Wir sind nicht weit vom Feld entfernt.« Die Kommunikationseinheit des Helms ließ seine Stimme etwas verzerrt klingen. Er hob eine Hand und wies auf eine Lichtung hinter einer Reihe frei stehender Kristallformen, einige hundert Meter vor uns. »Da ist es.«
    Es ging langsam voran. Der Asteroid hatte weniger als ein Sechstel der Schwerkraft, an die ich gewöhnt war, und verwandelte so jeden Schritt in einen ungeschickten Hopser. Als wir die Reihen durchsichtiger Türme passierten, fühlte ich mich mehr als ein bisschen desorientiert, und mir war etwas übel von all dem Gehüpfe.
    Dann sah ich, was Noarr mir hier zeigen wollte, und vergaß zu atmen. »Wie …?«
    »Ich weiß nicht.« Er führte mich auf die Lichtung hinaus zur ersten Formation, die aus einer Spalte in der Asteroidenoberfläche ragte.
    Sie war nicht durchsichtig oder symmetrisch wie die Kristalltürme, in denen die Hsktskt lebten. Gewaltige, massive schwarze Spiralen ragten in wunderschönen, unregelmäßigen Eruptionen über uns hinaus. Die kleinste war mindestens fünfzig Meter hoch, und ihr Durchmesser schwankte von zwanzig Meter bis zu einem halben Zentimeter. Einige der Formationen erinnerten mich an Wölken; andere sahen aus wie feine Seidenvorhänge. Sie schimmerten auch nicht wie der Kristall. Sie glühten in einem leicht öligen Glanz. Ich hatte in meinem ganzen Leben noch nie etwas so Schönes und Seltsames gesehen.
    »Hast du es gescannt?«
    »J a .« Er legte eine Flosse auf die Oberfläche der schwarzen Formation. Ein helleres Leuchten umspielte seinen Handschuh. »Es nimmt Wärme auf, erzeugt zufällige Vibrationen und ist unglaublich dicht. So dicht, dass ich keine Probe nehmen kann, um sie im Schiff zu analysieren.«
    »Okay.« Ein unwiderstehlicher Drang, es zu berühren, ließ mich die Hand heben und neben seine legen. Die eisige Atmosphäre, die in meinen Anzug sickerte, schien stärker zu werden.
    Ich zog die Hand zurück. »Gott, es fühlt sich beinahe so an, als … als …«
    »Als entzöge es deinem Körper die Wärme?«
    Ich schaute ihn an und nickte langsam.
    »Ich denke, das tut es auch.« Er senkte die Flosse und wies mit einer Handbewegung auf die ganze Lichtung. »Was es auch ist, es ist uralt. Die Werte legen nahe, dass die meisten Formationen mehr als eine Milliarde Jahre alt sind.«
    »Noarr. Warum hast du mich hergebracht?«
    »Ich habe noch mehr davon gefunden. In der Anlage. Sie sind auch in einigen der äußeren Tunnel aufgetaucht.«
    Ich hatte keine Ahnung, was ich sagen sollte. Es war möglich, dass die schwarzen Gewächse eine Art seismisch geschaffenen Magmas waren, das an der Oberfläche gefroren war. Aber die Logik diktierte, dass die ältesten von ihnen schon vor Millionen von Jahren zu Staub zerfallen sein müssten. Es gab nicht mal Anzeichen von Staub auf ihnen.
    Und kein Magma, von dem ich bisher gehört hatte, absorbierte die Wärme von Lebewesen.
    Wir kehrten in die Anlage zurück, zogen unsere Anzüge aus und gingen zu dem Tunnel, in dem Noarr die ersten der neuen Formationen entdeckt hatte. Sie waren kleiner, aber genauso bizarr, düster und mysteriös wie die auf der Oberfläche.
    Ich hätte sie schön finden sollen, aber ich konnte nur ein stetiges Gefühl der Abneigung empfinden.
    »Die Lok-Teel mögen sie offenbar nicht«, sagte ich, als ich einen der eifrigen Pilze einen weiten Bogen um die Formation machen sah, und beugte mich hinunter, um den kleinen Hausreiniger zu streicheln. »Du befürchtest, dass sie die Tunnel zum Einsturz bringen könnten.«
    »Ja.« Noarr berührte den Lok-Teel nicht, sondern ging um die Formation herum. »Wenn sie ihr Wachstum beibehalten, werden die Tunnel in wenigen Wochen zerstört oder unpassierbar sein.«
    Das bedeutete, dass keine weiteren Sklaven von Catopsa entkommen konnten. »Ich versuche herauszufinden, was sie verursacht. Jetzt muss ich zurück, oder man wird meine Abwesenheit bemerken.«
    »Frau.« Sein Umhang hüllte mich ein, als er mir einen Arm um die Taille legte. »Wenn ich Catopsa verlasse, wirst du mit mir kommen.«
    Meine Kinnlade sackte fast bis zum Boden. »W a s?«
    »Du kannst nicht länger hier bleiben. Die Hsktskt werden dich entweder töten oder an die Liga übergeben.«
    »Ich kann nicht einfach wegfliegen und so tun, als würde es diese Leute nicht geben«, sagte ich und versuchte mich aus der Umarmung zu

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