Stardoc 03 - Die Flucht
erschreckt.« Ich spähte unter seine Kapuze. »Geht es dir gut?«
»Es ging mir schon besser.« Er schaute einen Augenblick hinüber zu den Händlern, die Gebote auf ein Paar Cordobels abgaben. »Man sagte mir, du bräuchtest meine Hilfe, um einige Gefangene von Catopsa wegzuschaffen.«
»Ja. Paul Dalton und Geef Skrople müssen zur Oberfläche gelangen, um eine Nachricht an die Befreiungstruppen zu schicken.«
Ich erzählte ihm rasch von der sich nähernden Invasionsflotte und davon, was die beiden Techniker brauchten. »E s gibt auch noch einen Terraner, Gael Kelly, der Mann, den wir aus der Kammer der Tränen retteten. Er könnte uns dabei helfen, die Gefangenen aus der Anlage zu schaffen, aber er soll heute versteigert werden.«
»Ich erinnere mich an ihn.« Seine summende Stimme wurde härter. »Du sorgst dich um ihn.«
»Ja, das tue ich.« Das hatte mir gerade noch gefehlt. Ein eifersüchtiger Sklavenbefreier zur freien Verfügung. Ich hob den Scanner, um die Verletzung an seiner Seite zu untersuchen, aber seine Flosse fing meine Hand ab.
»Sein kein Idiot, lass mich einen schnellen Scan durchfuhren.«
»Es geht mir gut.« Er schob meine Hand beiseite. »Dalton und Skrople können befreit werden. Für Kelly kann ich nichts tun. Es gibt keinen Zugang zu seinem Bereich der Anlage, und die Tunnel in der Nähe sind von den schwarzen Formationen blockiert.«
»Okay.« Ich war nicht glücklich darüber, Gael im Stich zu lassen, aber wir konnten nicht mehr tun. »Wir werden ihn nach der Befreiung finden müssen.«
»Kelly wird nicht verkauft werden, vermute ich.«
»Warum? Weil er ein Störenfried ist?«
»Niemand wird für ihn bieten. Ich muss jetzt gehen.« Noarr trat zurück, aber ich fasste ihn am Ärmel.
»Noch etwas?«
»Ja.« Ich legte meine Arme um seine Taille und den Kopf für einen Moment an seine Brust. »Danke, Osepeke.«
Seine Flossen berührten mein Haar. »Sei Vorsichtig, Waenara.«
Das einzig andere Gute an diesem Tag war der sofortige Ausdruck der Abscheu, der auf die Gesichter der versammelten Händler trat, als Gael Kelly die Plattform betrat.
Noarrs Vorhersage stellte sich als richtig heraus. Niemand bot auch nur einen Credit für den Terraner. Gaels schlechter Ruf als ständiger Ausbrecher hatte ihn tatsächlich gerettet.
15 Die Pel überzeugen
Wir konnten die Lüge von der Krankheit noch eine Woche aufrechterhalten, ohne dass die Hsktskt misstrauisch wurden. Paul sagte mir, dass Noarr ihn kontaktiert und mit Vorbereitungen für den Ausbruch begonnen hatte, der stattfinden sollte, sobald er sah, dass sich die jorenianisch-akselianischen Truppen Catopsa näherten.
»Die Hsktskt werden sie ebenfalls auf ihren Scannern sehen.« Ich hatte Angst, dass dieser Rettungsversuch als neuer Krieg enden würde. »Wie wollt ihr damit umgehen?«
Paul schenkte mir ein geheimnisvolles Lächeln. »Das haben wir schon geklärt. Keine Sorge, Doc.«
»›Keine Sorge, Doc.‹ – ›Wir machen das schon, Doc.‹ Na sicher. Und dann heißt es: ›Kannst du dieses Loch zumachen, das sie mir in den Bauch geschossen haben, Doc?‹« Ich schnaubte. »Du stellst besser sicher, dass ihr wirklich damit klarkommt.«
Gegen Ende der Woche wurde Gael Kelly in der Krankenstation eingeliefert. Er war in seine Reihung zurückgebracht worden und hatte es geschafft, einmal mehr in einen Kampf mit einer Wache verwickelt zu werden. Ich nähte seinen zerkratzten Bauch und hielt ihm eine Lektion darüber, dass er in Zukunft vorsichtiger sein sollte.
Er war ruhig – etwas zu ruhig für meinen Geschmack. »Was ist los? Tut dir sonst noch etwas weh, von dem du mir nichts sagst?«
»Doc, ich habe … Neuigkeiten erfahren.« Er schaute niedergeschlagen drein, wischte sich mit dem Handrücken Schweiß vom Gesicht und glitt vom Untersuchungstisch. »Ich habe den Schuppis bei einer Unterhaltung zugehört; hab versucht herauszufinden, ob sie etwas über den Befreiungsplan wissen.« Er schaute zu Boden. »Ich habe drei von ihnen dabei belauscht, wie sie über ein Treffen sprachen, das SrrokVar mit einem besonderen Gefangenen in der Reihung hatte.
Ich bin zum Büro des Reihungsleiters geschlichen und habe an der Tür gelauscht. SrrokVar sprach mit jemandem. Er sagte, es wäre brillant, den Insassen vorzuspielen, man würde ihnen beim Ausbruch aus seinem Drecksloch helfen; und es sei eine Schande, dass die Tunnel blockiert waren, sonst hätte man sie dazu benutzen können, die Gefangenen zur Hinrichtungsstätte
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