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Stardoc 03 - Die Flucht

Stardoc 03 - Die Flucht

Titel: Stardoc 03 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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hatte fallen lassen.
    »Lassen Sie es liegen«, sagte ich ihr.
    Das Blut auf ihrem Gesicht konnte die Überraschung nicht überdecken. »Aber Doktor …«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das brauchen wir nicht«, sagte ich und fing die verletzte Schwester auf, die ins Stolpern geraten war. »Kommen Sie schon, helfen Sie mir.«
    Zu dritt konnten wir die halb ohnmächtige Schwester aus der Verhörabteilung tragen. Wir traten in einen Gang aus weißem Eis. Schnee fiel so schnell, dass die gefühllosen Hsktskt Gefahr liefen, von den puderigen Kristallen bedeckt zu werden.
    Zuerst musste ich ein sinnvolles Versteck für die Schwestern finden. »Wo ist der Hauptgefängnistrakt?«, fragte ich eine der Schwestern, die auf eigenen Füßen standen.
    »Mitteldeck, Deck Elf.«
    »Warten Sie.« Ich blieb bei der Hauptsteuerkonsole stehen, um die Umweltkontrollen neu zu justieren.
    »Was tun Sie da?«
    »Ich stelle die Lebenserhaltung wieder auf die richtigen Werte«, sagte ich.
    »Warum?« Die andere Schwester klang verbittert. »Sollen die Monster doch frieren.«
    »Sie sind wechselwarm, die Kälte würde sie töten. Es gibt keinen Grund, Wesen umzubringen, die sich nicht wehren können.« Ich warf ihr einen Blick über die Schulter zu. »Das ist es, was die tun, oder?«
    Niemand antwortete. Die dritte Schwester stöhnte nur lauter. Ich verschloss die Steuereinheit und bemerkte den sofortigen Anstieg der Temperatur. »Kommen Sie schon. Wir müssen hier weg sein, bevor sie zu sich kommen und nach uns suchen.«
    Wir schafften es sechs Decks nach oben, bevor die Kontrolle von der Kommandoebene übernommen wurde und der Lift anhielt. Eine der Schwestern schaffte es, die Tür halb aufzustemmen, und durch die Lücke quetschten wir vier uns auf den Gang hinaus.
    Vom Deck über uns war hastiges Getrappel zu hören.
    Ich und meine dummen Regeln.
    »Wir haben ungefähr eine Minute«, sagte ich. »Halten Sie sie fest und laufen Sie.«
    Wir liefen. Hinter uns wurde der Lift wieder aktiviert, dann hörten wir die schweren Schritte unserer Verfolger. Unter ihren Prellungen wurden die Schwestern bleich, und sie gerieten schnell außer Atem. Genau wie ich.
    Wir erreichten das Hauptgefängnis, und dort stand eine Wache mit dem Rücken zu uns. Ich legte einen Finger auf die Lippen und zeigte ihnen mit Gesten, was sie tun sollten. Die anderen Frauen nickten.
    Wir krochen auf die Tür zu und ich schlug auf den Öffnungsmechanismus. Die Wache wirbelte in dem Moment herum, als ich sie ansprang. Wir gingen beide zu Boden.
    »Ich bleibe da keine Millisekunde mehr drin«, brüllte ich und schlug zur Sicherheit mit beiden Fäusten auf die Wache ein. »Ich will raus! Sofort!«
    Während ich auf dem großen Monster ritt und ihm den Blick durch meinen Körper verstellte, trugen die beiden Schwestern die dritte durch die offene Tür in den Gefängnisbereich.
    Meine Vorstellung brachte mir ein, dass man mich durch die halb offene Tür in eine Gruppe Liga-Gefangener warf. Ich landete auf dem Rücken und schützte meinen Kopf mit den Armen. Etwas Schnelles, Pelziges sprang auf mich.
    »Hey!«, sagte ich und hatte gleich darauf den Mund voll warmen Fells, als es sich auf mich setzte.
    »Sei still«, murmelte eine vertraute Stimme in mein Ohr. Dann sagte sie zu jemand anderem: »Schnell.« Es gab eine geflüsterte Bestätigung. Das Ding, das da über meinem Oberkörper lag, gab ein Hnk-hnk von sich. So ein Geräusch hatte ich bisher nur einmal gehört, als ich im New-Angeles-Zoo …
    Saß da ein Tiger auf mir?
    Der pelzige Körper schob sich zur Seite, und zwei farblose Schlitze schauten mir ins Gesicht. Ansonsten sah ich nur ziemlich eindrucksvolle Fangzähne, als es den Mund öffnete. »Cherijo.«
    »Oh Gott, Alunthri.« Ich legte die Arme um meinen Freund und drückte ihn fest an mich. Alunthri war am Leben, in Sicherheit. Es war zu dünn und musste dringend gebadet werden, aber das war mir egal. Die ganze Angst, die ich durchlitten hatte, seit ich erfahren hatte, dass Reever Alunthri versklavt hatte, löste sich auf. »Geht es dir gut?«
    »Ich bin in Ordnung. Und du?«
    Über die schlanke Schulter der Chakakatze sah ich, wie Schwester Dchem-os eine Thermodecke aufnahm und sie über uns breitete.
    »Was soll das werden?«, fragte ich und hatte Angst, dass sie sagen würde: »Eine Henkersschlinge.«
    »Ihren Kopf bedecken, es soll«, sagte sie leise. »Hier«, sie schob Alunthri zur Seite und hob mich weit genug an, um meinen Kopf in die Decke zu hüllen. »Ihr

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