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Stardoc 03 - Die Flucht

Stardoc 03 - Die Flucht

Titel: Stardoc 03 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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jemanden erschießen oder erstechen konnte, wenn es ungemütlich werden sollte.
    Ich war nicht darin ausgebildet, Leute zu verletzen. Ich heilte sie.
    Was ist mit Reever?, fragte die vorwitzige Stimme in meinem Kopf flüsternd.
    »Der zählt nicht«, sagte ich.
    Ich hatte in weiser Voraussicht einen Scanner in die Tasche gesteckt, mit dem ich jetzt eine Messung an der Tür vornahm. Lebensformen in einem Drei-Meter-Radius würden von den Thermalsensoren angezeigt.
    Der Gang war leer. Ich war wieder frei und aktivierte den Türöffner.
    Nichts passierte. Reever hatte mich eingesperrt.
    »Für einen telepathischen Linguisten hat der Kerl ein bemerkenswert schlechtes Gedächtnis.« Ich öffnete die Abdeckung und verband einige Kabel. Dhreen hatte mir beigebracht, wie man so etwas macht. So hatte ich Reever dabei erwischt, wie er damals auf der Sunlace »Das war ihr Leben« in einem Umweltsimulator gespielt hatte. Ich ignorierte den stechenden Schmerz in meiner Brust.
    Dhreen hatte vorgegeben, mein Freund zu sein, tatsächlich aber für meinen Erschaffer spioniert. Der Verrat des Oenrallianers rangierte knapp hinter Reevers Verrat auf meiner Liste der Dinge, die ich niemals vergessen würde.
    Und trotzdem vermisste ich ihn.
    Die Tür glitt auf, und ich trat auf den Gang hinaus. Es war niemand in der Nähe. So weit, so gut. Jetzt musste ich zu Deck Siebzehn gelangen und dort in die Verhörabteilung. Das war mein ganzer Plan. Bis ich dort ankäme, hätte ich schon einen Weg gefunden, wie ich die Schwestern retten konnte.
    Etwas später stand ich vor der Tür zur Verhörabteilung und hatte immer noch keinen Plan. Aber ich konnte jemanden schreien und schluchzen hören. Schade, dass ich keine Waffe gefunden hatte. Eines dieser kaltblütigen Monster da drin zu erschießen, hatte plötzlich seinen Reiz.
    Kaltblütige Monster …
    Ich überprüfte die Steuerkonsole an der Außenseite und musste einen Freudenschrei unterdrücken. Ein Hoch auf die Vereinte Liga, dieses Musterbeispiel schlechter Angewohnheiten. Die Umweltkontrollen des Verhörbereichs – und aller anderen Abteilungen auf diesem Deck – befanden sich an der Außenseite.
    Ich ging den Gang zurück und griff auf die Hauptkonsole für das Deck zu. Also, wie hatte Dhreen das Problem mit dieser fiesen beweglichen organischen Ladung an Bord der Bestshot gelöst? Ach ja. Ich gab die Einstellungen ein und startete das Lebenserhaltungssystem neu.
    Der Effekt war stürmisch, im wahrsten Sinne des Wortes. Eis bildete sich an den Gangwänden, als tiefgekühlte Luft auf das Deck strömte. Weiße Wolken bildeten sich vor meinem Mund, während ich zitterte und von einem Fuß auf den anderen hüpfte. Seltsamerweise wurde ich durch die Kälte aufmerksamer; sie verscheuchte den letzten Rest dieser seltsamen Benommenheit.
    Die Tür des Verhörbereichs öffnete sich. Etwas Großes kam matt herausgekrochen und brach ein paar Meter weiter zusammen.
    »Schneeflöckchen, Weißröckchen«, sang ich, als ich über den bewegungslosen Hsktskt trat und ins Innere des Raumes schaute.
    Der Geruch von Blut und Körperflüssigkeiten war scharf und durchdringend. Die drei Schwestern waren an einer Wand angekettet. Zwei waren wach, die dritte zusammengesackt, und alle waren in sehr schlechtem Zustand. Fünf große Echsen lagen in verschiedenen Stufen der Starre am Boden. FurreVa hob den verunstalteten Kopf und starrte mich an.
    Da sie mich bereits gesehen hatte, winkte ich ihr zu. »Huhu, Helena. Ich brauche meine Schwestern jetzt zurück.«
    »Töte … dich …« Die OberSeherin sackte ohnmächtig zu Boden.
    »Heute nicht.« Ich trat über sie hinweg und ging zur hintersten Schwester. Vorsichtig hob ich ihren auf die Brust hängenden Kopf an und suchte den Puls. Sie lebte, stand aber unter Schock.
    »Schwester.« Sie war, den Platzwunden und Prellungen in ihrem Gesicht nach zu urteilen, übel zusammengeschlagen worden.
    »Hey.« Ich schüttelte sie leicht. Die zugeschwollenen Augen öffneten sich zu Schlitzen. »Können Sie mich hören?«
    Sie wimmerte etwas.
    »Halten Sie aus. Ich hole Sie hier raus.«
    Ich ging zu den anderen beiden Schwestern, prüfte ihren Zustand und ging dann zur Konsole, um die Fesselmechanismen zu öffnen, die sie an der Wand hielten.
    »Helft ihr«, sagte ich und wies auf die dritte. Sie stellten sich bereit, um sie zu stützen, als ich die letzten Fesseln öffnete. »Verschwinden wir hier.«
    Eine hielt kurz inne, um das Impulsgewehr aufzuheben, das einer der Hsktskt

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