Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stardoc 03 - Die Flucht

Stardoc 03 - Die Flucht

Titel: Stardoc 03 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
Vom Netzwerk:
wir ihnen folgten.
    »Gut.« Ich ging schneller. »Vielleicht haben sie ja Glück.«
    Reever hielt mühelos mit mir Schritt. »Du willst nicht sterben, Cherijo. Es gibt zu viele Gründe, deine Existenz weiter fortzusetzen.«
    »Zum Beispiel, deine Sklavin zu sein?« Ich lachte. »Kreuzfeuer wird von Minute zu Minute attraktiver.«
    Ein Mundwinkel hob sich einen oder zwei Zentimeter. Seine Version eines Lächelns. Bevor ich es ihm aus dem Gesicht schlagen konnte, erreichten wir die Shuttlerampe.
    Reever ging am Sanitäterteam vorbei und auf eine Gruppe von Hsktskt-Zenturons zu, von denen sich drei mit leisen Zisch- und Klicklauten unterhielten. Einer von ihnen war die brauenlose Hsktskt-Wache, die mir auf der Krankenstation Manieren hatte beibringen wollen.
    »OberZenturon GothVar.« Reever trat zwischen ihn und seine Kumpel. Alle drei Monster verstummten. »Ist das Team abflugbereit?«
    Flachkopfs Zunge schnellte heraus. »Ja, OberHerr HalaVar.« Ich bekam den deutlichen Eindruck, dass dieser Hsktskt Reever nicht mochte. Überhaupt nicht. Und der leichten Veränderung in Reevers Tonfall nach war er sich GothVars Abneigung deutlich bewusst. Es ging hier auch nicht um Rangstreitigkeiten. Die beiden hassten sich.
    Ich führte das Notfallteam in den Shuttle, wo wir Hsktskt-Zenturons gegenübersaßen. Natürlich wollte keiner neben mir sitzen, darum war ich nicht überrascht, als Reever neben mir ins Geschirr schlüpfte.
    »Befürchtest du, dass ich deine Hand halten muss?«, fragte ich und erinnerte mich schmerzlich an einen anderen Flug neben Reever.
    »Ich weiß, was du brauchst«, sagte Reever und sicherte den letzten Gurt über seiner Brust.
    »Warte nicht drauf, dass ich darum bitte«, sagte ich.
    Die zentrale Verarbeitungsstation hing knapp vor dem Rand des Asteroidengürtels im All. Sechs kompakte, effizient erscheinende Räder drehten sich um einen gigantischen Metallkern. Aber die langen Metallstreben, die in regelmäßigen Abständen aus der Außenhülle der Räder ragten, verwunderten mich. Was war wohl die Aufgabe dieser »Fransen«?
    »Die Akselianer nutzen Arutamium-Stränge, um von der Verarbeitungsstation an den Rand des Asteroidenfeldes zu reisen«, sagte Reever. Vor Schreck zuckte ich in meinem Geschirr zusammen.
    Er las wieder meine Gedanken, der neugierige Mistkerl. »Kann man sie auch als Garrotte benutzen?«
    »Die Akselianer besitzen fünf verschiedene Drüsen, die Seide produzieren und mit denen ursprünglich Exkrement-Nebenprodukte in Fangnetze umgewandelt wurden, mit denen Beute gefangen wurde. Im Laufe der Jahrhunderte währenden Entwicklung der Spezies, die größtenteils unter der Oberfläche ihrer Heimatwelt stattfand, entwickelten sich die Arachnoiden zu geborenen Bergarbeitern. Sie sind in der Lage, mit den Problemen des Asteroidenabbaus fertig zu werden und haben ihre Fadentechnologie verfeinert.«
    Sogar die Echsen wirkten mittlerweile gelangweilt.
    »Okay, aber kann man jemanden damit erhängen?«
    »Jeder der Arbeiter verzehrt Arutanium, das dann zusammen mit der Pseudoseide aus einer bestimmten Drüse ausgeschieden wird und die Fangnetzstränge verstärkt. Diese natürlichen Seile werden dann an der Außenhülle der Verarbeitungsstation angebracht, und die Arbeiter nutzen sie als Ankerkabel, wenn sie sich von der Station zum Rand des Asteroidengürtels begeben.«
    »Also knuspern sie Mineralien, spucken sie wieder aus, machen Seile daraus und benutzen diese dazu, sich zu den Felsen hinüberzuschwingen«, sagte ich und gähnte.
    Reever lehnte sich zu mir hinüber. »Es ist etwas komplizierter als das.«
    »Da vertraue ich deinem Wort.« Ich versuchte, nicht auf die größer werdende Station zu achten. »Ich will allein hineingehen.«
    Er richtete sich wieder auf. »Nein.«
    »Du willst doch, dass ich eine Kapitulation aushandele, oder nicht? Sobald sie die Hsktskts sehen, werden sie mir nicht mehr zuhören.«
    »Das kann ich nicht erlauben.«
    Ich schloss die Augen. »Du solltest es besser erlauben, denn sonst bewege ich mich kein Stück von diesem Sitz weg.«
    Eine lange Zeit schwieg er, dann hörte ich: »Na gut. Ich werde dich begleiten.«
    Flachkopf hörte uns aufmerksam zu. Er löste den Harnisch, stand auf und kam zu uns. »OberHerr, ich werde meinen Trupp hineinfuhren, bevor du und die Bezeichnende die Einrichtung betreten.«
    »Damit du alles umbringen kannst, was sich bewegt?« Ich schnaufte. »Dadurch kriegen wir sicher Tonnen Treibstoff umsonst.«
    OberZenturon GothVar

Weitere Kostenlose Bücher