Stardoc 03 - Die Flucht
mochte meinen Kommentar nicht. »Wenn du in meiner Reihung bist, Terranerin, werde ich dir beibringen, still zu sein.«
Ich schaute Reever an. »Was ist eine Reihung?«
»Eine Reihe von Sklavenkammern auf Catopsa«, sagte er. »Der OberZenturon überwacht die Reihung der weiblichen Humanoiden.«
Die Echse lehnte sich vor und hüllte mich in stinkenden Atem. »Meine Sklaven lernen schnell, wo ihr Platz ist.«
Der Verwesungsgestank verursachte mir Übelkeit. »Wo ist der? So weit wie möglich von deinem Mund entfernt?«
Ich duckte mich gerade noch rechtzeitig weg, um dem Schlag zu entgehen, der auf mein Gesicht gezielt war. Das Wandpaneel über meinem Kopf trug eine Beule davon. »Ganz ruhig!«
Reever fing die Gliedmaße des Hsktskt ab, bevor er erneut nach mir schlagen konnte, und tat etwas, das die Zunge der Wache hervorschießen und sich um den Unterkiefer winden ließ. Ich vermutete, dass dies auf Schmerzen hindeutete.
»Sie gehört mir«, sagte Reever. »Und es obliegt mir, sie zu maßregeln.«
»Er wird so gebieterisch, wenn er gereizt ist, nicht wahr?«, sagte ich zu Flachkopf.
Reever ließ GothVar los und warf mir dann einen Wirst-du-wohl-den-Mund-halten-Blick zu, bevor er weitersprach. »Du wirst die Arbeiter nicht angreifen. Keine Waffe wird ohne meine ausdrückliche Genehmigung abgefeuert.«
»Davon wird TssVar erfahren«, sagte der Hsktskt und zog sich zurück.
»Oh-oh, er verpetzt dich«, hänselte ich meinen Besitzer. »Du wirst Arger kriegen.«
Reever zog mich auf die Füße und wandte sich dann an die Truppen. »Dr. Torin und ich werden den ersten Kontakt mit den Arbeitern aufnehmen. Der Rest wird im Zugangskorridor bleiben, bis ihr mein Signal erhaltet.«
Die Truppen freuten sich über diese Befehle nicht. Im Gegenteil, sie wirkten sehr erbost darüber.
Der Liga-Shuttle war offensichtlich für derartige Überfälle perfekt ausgerüstet, da der Pilot keine Probleme hatte, an den Shuttleklammern anzudocken. Die Hsktskt brauchten eine Minute, um die Zugangskodes zu knacken, und dann betraten Reever und ich den kurzen Gang zur Hauptluftschleuse.
Als die innere Tür zur Seite glitt, schauten wir in einen langen Gang aus aschefarbenem Stein. Ich rümpfte die Nase, als uns ein feuchter, ätzender Geruch traf.
»Sie müssten hier dringend mal lüften.« Ich ging vor und schaute auf die gekrümmte Wand. »W a s ist das für ein Zeug? Es ist kein Fels.«
Die Wände waren anscheinend aus einer Art Netz oder Isolationsmaterial gemacht, die Art, die aussah wie Stein. Eine Form von Dekor, das die Heimatwelt nachahmen sollte?
»Cherijo.« Reever riss mich zurück, als sich eine perfekt runde graue Luke im Boden vor mir öffnete.
Etwas Schwarz-Grünes kam aus einem senkrechten Schacht, sprang sofort hoch und hing nun an der Decke. Das war wohl ein Akselaner, der Ähnlichkeit mit meinem alten Freund Dr. Dloh nach zu urteilen. Er trug keine Waffen, dafür aber zwei beeindruckende Fänge, die aus einer Falte in seinen Vordergliedern fuhren. Dunkle Tropfen quollen aus den hohlen Spitzen und zischten, als sie Löcher erzeugten, wo sie auch hinfielen.
»Glaubst du, das ist das Empfangskomitee?«, fragte ich Reever.
Weitere versteckte Löcher öffneten sich und bald waren wir von zwanzig sehr großen schwarz-grünen Spinnen umzingelt. Keine trug Waffen, aber alle hatten die Fänge entblößt, die Vorderbeine erhoben und auf uns gerichtet. Sie wussten, dass wir nicht hier waren, um eine Führung zu erbitten.
»Bleibt, wo ihr zeid!«
Bei all dem ätzenden Gift, das um mich herum heruntertropfte? Da würde ich keine Flucht versuchen.
Wie mein ehemaliger Kollege trugen auch die Arbeiter Kleidung über ihren Exoskeletten. Ihre Rückenschalen waren hart und glänzend, bedeckt mit leuchtend grünen Pigmentmustern. Kleine Augengruppen glitzerten über ihren U-förmigen Mandibeln. Tasthärchen zitterten an der Innenseite ihrer Gliedmaße und reagierten dabei auf die geringste Luftbewegung.
In dem Moment ging mir auf, dass der Gang kein Gang war, sondern ein eng gewobenes Netz. Und wir waren wie die sprichwörtliche Fliege hineingeraten.
»Verlazt dieze Ztation«, sagte der größte Akselianer. Er hatte die meisten grünen Punkte auf seinem Cephalothorax. Vermutlich ein Zeichen des Alters; oder ein Hinweis darauf, dass er der Tödlichste war. Dr. Dloh hatte sich oft über die tägliche Mühsal beschwert, die es ihm machte, die Giftbeutel an seinen Vorderbeinen zu leeren, bevor er Patienten behandelte.
»Tut
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