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Stardoc 03 - Die Flucht

Stardoc 03 - Die Flucht

Titel: Stardoc 03 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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schon, jemand muss etwas gesehen haben. Oder habt ihr euch den Bauch vollgestopft oder ein Schläfchen gemacht?«
    Einer der Pfleger schlich weg. Die Schwestern scharrten mit den Füßen und schauten beschämt drein.
    Ich wurde laut. »Ihr habt alle geschlafen?«
    Sie mussten gar nicht antworten. Ich schleuderte die Akten auf die nächste erreichbare Oberfläche. »Das glaube ich einfach nicht. Was ist mit euch los?«
    Ich wartete nicht auf eine Antwort, sondern trat an die Hauptkonsole, um meinen Herrn und Meister zu rufen. Ich musste feststellen, dass alle Nachrichten erst zu einem Zenturon umgeleitet wurden.
    »Was willst du, Sklavin?«
    Dich für fünf Minuten unter meinem Laserskalpell haben, dachte ich. »Ich will mit Reev … mit OberHerr HalaVar sprechen.«
    »Warte.«
    Ich wartete, kochend vor Wut. Das Personal wurde plötzlich sehr geschäftig. Zu ihrem Glück, denn ich war kurz davor zu explodieren. Der Anblick von Reever in Uniform auf der Kommandobrücke drehte die Schrauben in meiner Schläfe noch ein paar Windungen weiter hinein.
    »Cherijo.« Er betrachtete ein Datenpad in seiner Hand und schaute mich nicht an. »Versammelt euch auf Deck Achtzehn«, sagte er zu einigen Echsen, die dort standen, und schaute dann auf den Bildschirm. »Ich bin im Moment ziemlich beschäftigt.«
    Als wenn mich das interessierte. »So ein Pech, OberHerr. Zwei meiner Patienten werden vermisst. Was wirst du deswegen unternehmen?«
    Er schaute auf: »Waren sie männlich?«
    Waren sie? Ich schaute auf die Akten. »Ja, sind sie..«
    »Finde dich sofort auf Deck Achtzehn ein.«
    »Ich habe keine Zeit für …«
    Er unterbrach das Signal.
    Deck Achtzehn war ein entlegener Lagerbereich, in den die Mannschaft nur beim Be- und Entladen kam. Sieben offene Abteilungen waren mit Kisten voller Ersatzteilen, Standard-Mannschaftsausrüstung und anderer unwichtiger Ausrüstung gefüllt. Ein Zenturonteam unter Reevers Leitung fing mich ab, als ich aus dem Lift stieg.
    »Hast du sie gefunden?«, fragte ich, während ich neben Reever zum Ende des Zugangkorridors ging.
    »Das weiß ich nicht.« Er reichte mir ein Datenpad und gab den Wachen dann den Befehl, alle Abteilungen zu durchsuchen. Nur der letzte Abschnitt besaß eine Tür, bemerkte ich nun.
    »Erkennst du die chemischen Komponenten auf dieser Liste?«
    Ich las sie: Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff, Kalzium und Phosphor. Da die Elemente nur in kleinen Dosen gefunden wurden, hätten sie für alles von einer Suppe bis zu einem Stück Plastik stehen können. Die Menge des Wasserstoffs und Sauerstoffs war höher als die der anderen drei Stoffe, aber das war alles.
    »Wo habt ihr diese Messwerte erhalten?«
    »Eine größere Konzentration dieser Mischung wurde von den Umweltmonitoren des Schiffs entdeckt.« Reever schaltete die Leuchtflächen des letzten Abschnitts ein und schaute durch das Sichtfenster hinein. »Von dort drin.«
    Der Lagerbereich war verstaubt und mit Krempel vollgestellt, aber es war vollständig still darin. Ich wollte den Türöffner drücken und hineingehen, um mich umzusehen, aber Reever hielt mich zurück. »Warte auf die Zenturons.«
    »Warum?« Ich mochte den Ausdruck in seinen Augen nicht. »Weswegen machst du dir solche Sorgen?«
    Er antwortete nicht, aber zwei Wachen traten neben uns. Frustriert atmete ich aus, öffnete die Tür und ging in die Abteilung.
    Sofort traf mich der Gestank. So scharf und stark, dass meine Augen tränten und meine Lungen brannten. Ich wich zurück, die Hand über Nase und Mund.
    »Den Raum versiegeln, sofort.«
    Nachdem der Raum verschlossen war, verbrachte ich eine Minute damit, den schrecklichen Geruch aus meiner Nase und Kehle zu husten. »Da drin gibt es jede Menge Ammoniak.«
    Reever programmierte die Umweltkontrollen des Raumes darauf, die giftige Luft abzupumpen und durch frische zu ersetzen. Das dauerte einige Minuten.
    Ich wischte mir die Tränen aus den Augen und schluckte, wobei meine Kehle sich wund anfühlte.
    »Wir brauchen Atemmasken, wenn wir da wieder reingehen wollen«, sagte ich. »Das könnte aus einem lecken Lagertank kommen.« Warum die Liga allerdings flüssiges Ammoniak lagern sollte, konnte ich mir nicht erklären. Früher einmal hatte man es als Notfall-Kühlmittel benutzt, aber es war schon vor beinahe einem Jahrhundert durch Biofreon ersetzt worden.
    Einer der Zenturons brachte die maskenähnlichen Geräte, mit denen wir atmen konnten, ohne vergiftet zu werden, und nachdem wir sie angelegt hatten, gingen

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