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Stardoc 03 - Die Flucht

Stardoc 03 - Die Flucht

Titel: Stardoc 03 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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Reevers Armen aufgewacht, die Glieder um ihn geschlungen. Ich hatte mich immer sofort weggerollt, aber nicht ohne seine Erregung zu spüren. Er hatte nichts getan, es nicht erwähnt, aber trotzdem hatte ich mich ausgesprochen geschämt.
    »Vielleicht sind das die einzigen Momente, in denen ich deine Berührung ertragen kann: wenn ich ohnmächtig bin.«
    »Das glaube ich nicht.« Seine langen, geschickten Finger strichen über meine Kehle und meine zusammengepressten Lippen. »Ich werde dich schwängern, Cherijo.«
    Aus irgendeinem Grund war das das Erotischste, was Reever jemals zu mir gesagt hatte. Aber ich würde nicht v or Wonne wimmern, egal wie heftig das Blut mir durch die Adern strömte. »Danke, aber ich verzichte. Ich bin ohnehin nicht der mütterliche Typ.«
    Sein Atem glitt über mein Gesicht, warm und von dem Geruch des Tees geschwängert, den er eben getrunken hatte. Er zeichnete mit dem Daumen einen Halbmond auf meine Wange. »Du willst, dass ich dich berühre.«
    Es war so verlockend. Mein Körper pochte und schmerzte vor unbefriedigten Bedürfnissen. Es wäre so einfach gewesen, das anzunehmen, was er anbot. Es war so lange her …
    Etwas stach mir in die Haut, als er mich an sich zog, und ich schaute hinab, um zu sehen, was es war. Das OberHerren-Abzeichen an Reevers Uniform. Reevers Hsktskt- Uniform.
    Oh Gott, was tat ich hier?
    Sogar als ich Kao verloren hatte, hat es nicht so wehgetan.
    Ich wollte ihn. Ich hasste ihn. Liebte ihn sogar; liebte ihn noch immer, trotz allem, was geschehen war; liebte ihn verzweifelt, leidenschaftlich, hoffnungslos. Ich hatte ihm zwar nie gesagt, wie sehr oder wie vollständig ich ihn liebte, aber die Gefühle waren unbestreitbar.
    Und er zerfetzte die Reste meines Herzens; langsam. Riss mehr heraus, bei jedem Zusammensein. Jedes Mal, wenn ich das wirkliche Monster hinter dieser terranischen Fassade sah.
    Das Monster war so kalt und so sehr Hsktskt, als wäre es mit Schuppen geboren worden.
    Ich erkannte den Schmerz darin. Ich liebte das Monster trotzdem und würde es immer lieben. Einen Moment lang erlaubte ich mir Selbstmitleid wegen dieser dummen, unintelligenten Wahl, bei der ich doch niemals wirklich die Wahl gehabt hatte.
    »Nein.« Worte aus der Vergangenheit retteten mich. Seine Worte. »Keine weiteren gedankenlosen Verführungen, OberHerr.«
    Reever hatte genau das auf der Sunlace zu mir gesagt. Zu diesem Zeitpunkt standen wir allerdings beide unter dem Einfluss von Aggressivität steigernden Drogen, die uns eine Verrückte mit Rachegelüsten verabreicht hatte, sodass es nicht verwunderlich war, dass damals die Sachen etwas außer Kontrolle geraten waren.
    Einen Moment verstärkte sich sein Griff; dann ließ er mich los und trat zurück. »Schlussendlich wirst du dich mir beugen.« Es klang, als spräche er mit sich selbst und nicht mit mir.
    »Ich gehe ins Bett«, sagte ich, und setzte hinzu, nur falls er irgendwelche dummen Ideen hatte: »Um zu schlafen.«
    Er ließ mich eine Weile in Ruhe, und als er schließlich ins Bett kam, krabbelte ich nicht auf ihm herum – aber nur, weil ich noch Stunden wach lag und die Decke anstarrte. Reever hatte eine sehr erholsame Nacht und schlief noch immer friedlich, als ich zur Arbeit ging.
    Er würde sicher auch nicht mit einer Migräne aufwachen. Männer.
    Meine Kopfschmerzen wurden schlimmer, als ich auf die Krankenstation kam und dort auf eine beinahe hysterische Schwesterngruppe traf. Nachdem ich sie angewiesen hatte, mit dem Geplapper aufzuhören und sich zusammenzureißen, beruhigte sich eine weit genug, um mir zu berichten, was geschehen war. Irgendwie waren während des Schichtwechsels zwei schwer verletzte Patienten spurlos verschwunden.
    »Sie können nicht hinausspaziert sein, Doktor«, sagte die Schwester und reichte mir ihre Akten.
    Ich schaute mir die Notizen an. Einer hatte wegen einer Rückgratverletzung in einem Stützgeschirr gehangen, der andere war festgeschnallt gewesen, damit sich die Knochensplitter in seinem gebrochenen Bein nicht verschoben.
    »Nein, nicht in ihrem Zustand.« Ich hatte bei Letzterem eine chirurgische Korrektur durchgeführt, weil sein schlecht gerichteter Oberschenkelknochen zu teilweiser Osteonekrose geführt hatte.
    »Die Hüfte von dem hier wäre zerbröselt und er wäre nach dem ersten Schritt auf die Nase gefallen.« Ich schaltete die Akten ab und betrachtete das aufgeregte Personal. »Also? Wurden sie von den Hsktskt abgeholt?«
    Niemand gab einen Laut von sich.
    »Kommt

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