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Stardoc 03 - Die Flucht

Stardoc 03 - Die Flucht

Titel: Stardoc 03 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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wir hinein. Die Beleuchtung im Innern funktionierte nicht, also mussten wir uns auf Reevers Lampe verlassen. Die Kistenstapel bildeten ein Labyrinth mit scharfen Kanten, durch das wir uns langsam fortbewegten. Ich hielt meine Augen auf dem Boden und suchte nach Pfützen, darum entdeckte ich die Überreste.
    »Halt. Hier drüben.« Ich ging einen Schritt zurück, in die Hocke und winkte Reever herbei, damit er den Bereich zu meinen Füßen beleuchtete. Ein kleiner Haufen, der aussah als bestünde er aus einem verhärteten Klumpen geschmolzener Kreide. Ich scannte ihn und entdeckte die gleiche chemische Zusammensetzung. Aber diesmal fand ich noch etwas: Desoxyribonukleinsäure. »E s gibt ein paar deutliche DNS-Spuren hier drin, Reever. Das hier war eine Person.«
    Er wies die Zenturons an, den Rest des Abschnitts zu durchsuchen, dann kniete er sich neben mich. »Kannst du das Opfer identifizieren?«
    Mein Scanner konnte es nicht, aber die Hauptdatenbank auf der Krankenstation könnte es vielleicht. »Ich glaube schon.«
    Ich rief den leitenden Assistenzarzt und veranlasste, dass man uns einen Probenkoffer schickte. Die Überreste waren in einem seltsamen Zustand, den ich mir mit all meiner Erfahrung nicht erklären konnte. »Was für eine Waffe richtet so etwas bei einem lebenden Wesen an?«
    »Ich weiß es nicht.« Reever stand auf und nahm eine Luftprobe, bevor er seine Atemmaske abnahm. »Die Werte liegen jetzt im sicheren Bereich. Kann das Ammoniak irgendetwas hiermit zu tun haben?«
    Ich nahm die Maske ebenfalls ab und konnte es noch riechen. »Ammoniak allein nicht. Die Haut einiger Spezies reagiert sehr sensibel auf den Kontakt damit, aber nicht so stark, dass sie sofort schmelzen.«
    »Schmelzen?«
    »Ich bin mir nicht sicher, was passiert ist, aber das war das Ergebnis.« Ich schaute auf den traurigen kleinen weißen Haufen. »Nur Skelettsubstanzen sind übrig geblieben.«
    Meine Obduktion brachte zwei Dinge ans Licht. Erstens: Die DNS von den Überresten deckte sich nicht mit dem Profil der beiden verschwundenen Patienten. Zweitens: Ich hatte Recht; nur ein zerfallener Haufen Kalzium und Phosphor, das einmal feste Knochen gebildet hatte, war von dem Opfer übrig geblieben.
    Ich berichtete direkt an Reever, nachdem ich aufgeräumt hatte.
    »Ich will wissen, was mit dieser Person passiert ist und wie zur Hölle jemand zwei Leute von meiner Krankenstation holen konnte, ohne dass es jemand gemerkt hat«, sagte ich, nachdem ich die Einzelheiten wiedergegeben hatte. Er nickte. »Und woher wusstest du, dass die beiden Verschwundenen männlich gewesen sind?«
    Er antwortete nicht und unterbrach stattdessen die Verbindung.
    Während der nächsten Woche beschäftigte ich mich jede freie Minute mit der Datenbank, aber ich fand keine Antworten. Dann stand ich plötzlich vor einer Reihe ganz neuer Probleme.
    FurreVa sprach auf die Hautlappentransplantationen auf ihrem Rücken gut an, aber ihre Hormontherapie ließ sie ein wenig zickig werden. Offensichtlich war die Hsktskt-Pubertät noch stressreicher als die gleiche Zeitspanne bei Terranern. Sie wurde laut, unfreundlich und trieb die Schwestern in einen hysterischen Anfall nach dem anderen. Schließlich musste ich ihr damit drohen, ihr Geheimnis zu verraten, um sie ruhig zu stellen.
    Entweder hörst du auf, nach den Schwestern zu schlagen und sie zu beschimpfen, tippte ich, oder ich gehe sofort zu TssVar und sage ihm, dass ich bald sieben Kisten mit Windeln brauche – und warum.
    »Ich hätte dir das Genick brechen sollen, als ich Gelegenheit dazu hatte«, sagte FurreVa und drehte das Gesicht zur Wand.
    Ich stellte ihren Monitor neu ein und widerstand dem Verlangen, ihr auf die unverletzte Wange zu schlagen. »Ich weiß genau, wie du dich fühlst.«
    Alunthris Zustand hatte sich von traurig zu einigermaßen normal gewandelt. Sobald jemand vom Personal nach ihm sah, gab es seine Wildkatzen-Vorstellung, brüllte, spuckte und warf sich gegen die Gurte, die ihn im Bett hielten. Gurte, die ich so manipuliert hatte, dass es sie jederzeit öffnen konnte, wenn es das wollte.
    Da ich Wusste, dass es mehr als einen sicheren Ort brauchte, hatte ich die Schwester angewiesen, die Konsole beruhigende terranische Musik in einer Endlosschleife spielen zu lassen. Vom klassischen Mozart bis zu B. B. King aus der Zeit des Blues. Ich hatte auch die Beleuchtung verändert, damit Alunthri in kühlem pastellfarbenem Licht gebadet wurde.
    Obwohl ich versucht hatte, die Obduktionsberichte

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