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Stardoc 03 - Die Flucht

Stardoc 03 - Die Flucht

Titel: Stardoc 03 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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tötet sie schneller, als ihr sie verkaufen könnt«, sagte ich, als mir der Gedanke kam.
    Natürlich hatte er dafür eine entnervende Retourkutsche parat. »Dir wäre es also lieber, wenn hier kleine Kinder von ihren Eltern fortgerissen und an den höchsten Bieter verkauft würden?«
    »Willst du mich darum schwängern?« Ich lächelte, als ich seine beinahe unmerkliche Reaktion sah. Abscheu? Oder war es etwas Grundlegenderes? »Glaubst du, unser Kind würde einen guten Preis erzielen?«
    Er ignorierte Wonlee und die anderen – genau das, was ich mit meiner Provokation hatte erreichen wollen – und kam näher. Als er mich berühren wollte, glitt ich einen Schritt weg.
    »Ich würde unser Kind niemals verkaufen.«
    Mein Gesicht wurde wieder heiß. »Lass mich das ein für alle Mal klarstellen, OberHerr HalaVar. Wir werden kein Kind zusammen haben. Wir werden niemals ein Kind kriegen. Ich würde nicht mal mit dir Sex haben, wenn du der letzte existierende Terraner wärest. Ich würde eher mit GothVar schlafen. Er wäre nicht nur der bessere Liebhaber, sondern die Geburt eines Wurfs dieser kleinen Monster wäre auch eine Freude-im Vergleich dazu, mich von dir berühren lassen zu müssen.«
    Die Akselianerinnen waren weg. Die Zenturons, die Reever mitgebracht hatte, hatten die Klinik verlassen. Nur noch wir beide waren hier, und an der Art, wie seine Kiefermuskeln zuckten, erkannte ich, dass mein OberHerr und Meister ein klein wenig erzürnt war. Gut. Sich über meine neueste Zurückweisung zu ärgern, würde ihn von Noarr fern halten. Unerschrocken schob ich mich an ihm vorbei, um einen der Patienten erneut zu scannen.
    »Cherijo.«
    Der Zustand des Patienten hatte sich nicht geändert, trotzdem machte ich einen völlig überflüssigen Akteneintrag.
    Reever trat hinter mich und zupfte am Ärmel meines Kittels. »Dein KIK ist schon wieder verheilt.«
    Er musste es bemerkt haben, als ich die Akte aufgenommen hatte. Verdammt. »Du wirst mich später brandmarken müssen«, sagte ich, konnte aber das Zittern in meiner Stimme nicht unterdrücken. »Ich habe jetzt zu tun.«
    »Es muss nicht so zwischen uns sein.«
    Ich zog den Ärmel herunter. »Oh doch, das muss es.«
    Einige Stunden später schrie ich bei Noarrs Anblick auf, der aus meinem Schrank trat, und schlug dann mit der Faust gegen die Steuerkonsole der Tür.
    »Was machst du denn hier?« Ich schaute durch die Wand auf den Gang. »Jemand wird dich sehen.«
    »Ich wollte dich sehen.«
    Etwas berührte mich – eine große, mit Rillen versehene Flosse, die sich um meine Schulter legte. Dann die andere. Durch den Kittel spürte ich die Wärme der Berührung.
    »Okay, jetzt hast du mich gesehen.« Ich schaute auf, und die Kante von Noarrs Kapuze strich über meine Stirn. »Noarr, bitte.«
    »Du warst wütend auf OberHerr HalaVar.« Seine Flossen glitten nach oben und in mein Haar. »Warum?«
    »Wie hast du …« Die Haarklammer, die ich trug, öffnete sich und fiel auf den Boden. »Entschuldigung, aber was machst du da?«
    »Was ich tun will, seit ich dich das erste Mal gesehen habe.« Noarr breitete das weiche, dichte Haar auf meinem Rücken aus und nahm dann meinen Hals zwischen seine Flossen. Die Wärme seines Atems berührte meine Lippen. Ich zwang mich, die Augen offen zu halten, als sich sein Gesicht näherte.
    »Du bist ein sehr attraktiver Mann.«
    »Ich danke dir.«
    »Und ich werde mich unter keinen Umständen so … mit dir einlassen.«
    Erschaute mich unbesorgt an. »Nein?«
    »Nein.«
    Er würde mich nicht küssen. Er war ein Fremdweltler, darum fand er küssen vermutlich abstoßend. »Du bist zu gefährlich.«
    »Bin ich das?«
    Er küsste mich nicht. Er probierte mich. Er legte seinen Mund auf mein Gesicht, und seine Zunge kratzte über meine Haut.
    »Noarr?« Die Position, in der wir uns befanden, machte mich sehr nervös. Nicht zuletzt, weil ich plötzlich ein bizarres Deja-vu-Gefühl hatte. Als hätte ich das hier schon einmal getan. Aber wann? Mit Kao? »Warum, ähm, tust du das?«
    »Weil ich es möchte.« Er ließ beide Flossen über meinen Rücken gleiten und packte mich an der Taille, um mich hochzuheben. Er nahm seinen Mund von meiner Haut und flüsterte in mein Ohr wie ein Geliebter: »Ich mag es, wie du schmeckst, Frau.«
    Gut, ich hatte zumindest nicht schon wieder versehentlich eine Verlobung geschlossen, wie ich es mit Kao und Xonea getan hatte. Was sollte ich nun sagen?
    »Okay … danke.« Ich schüttelte den Kopf, um ihn klar zu

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