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Stardoc 03 - Die Flucht

Stardoc 03 - Die Flucht

Titel: Stardoc 03 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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sagte Reever und der Droide verstummte. »Laseranwendung vorbereiten.«
    »Was für eine Anwendung?«
    Er kam von der Konsole zu mir herüber. »Alle Gefangenen müssen einen KIK tragen – eine Körper-Identifikationskode.«
    Ich sprang von der Plattform.
    »Nimm deine Position wieder ein, Cherijo.«
    Er wollte mich brandmarken. Wie irgendein Agrarvieh auf der Weide. »Nie im Leben, Kumpel.«
    Reever blieb stehen. »Permanente individuelle Identifikationssequenzen …«
    Ich schaffte es beinahe bis zur Tür, bevor er mich einfing. Sein Arm wand sich hart um meine Taille, der andere fing meine Hand ab, bevor ich meine Fingernägel durch sein Gesicht ziehen konnte. Reever trug mich zurück in den Kreis, aber er musste sich anstrengen. Ich wehrte mich mit jedem Quäntchen Kraft, das ich aufbringen konnte.
    »Nein!« Ich schnappte nach Luft, als zwei metallische Säulen aus dem Boden kamen. Reever schob mich zwischen sie, ließ los und trat zurück. Bevor ich mich bewegen konnte, fingen zwei schraubstockartige Verlängerungen meine Arme und mein Becken zwischen kalten Metallklammern ein. Eine Klammer schwenkte nach vorne und zog dabei meinen rechten Arm hoch und von meinem Körper weg.
    Ich würde das nicht zulassen. »Wag es ja nicht, mich mit irgendeinem Sklavenkode zu brandmarken, du Schwein!«
    Reever wandte sich wieder der Konsole zu. »Hör auf, dich zu wehren«, sagte er. »Du tust dir noch weh.«
    »Ach, und du nicht?«
    Über mir fuhr ein Lasergerät aus einer Öffnung in der Decke. Ich hörte das Summen der Energieversorgung, als sich das Gerät auflud. Ich riss die Augen auf.
    Er wollte mich tatsächlich mit diesem Ding verbrennen. »Reever!«
    Reever kam mit einem Injektor in der Hand zu mir. Ich wehrte mich noch stärker gegen die eiserne Umklammerung.
    »Das hier wird den Schmerz verhindern.«
    Schmerz. Gute Idee. Ich wartete, bis er nah genug war, dann stieß ich meinen Kopf nach vorne und rammte ihn, so fest ich konnte, in sein Gesicht. Das Instrument flog aus seiner Hand und klapperte auf den Boden. Der Treffer ließ Reever einige Schritte zurücktaumeln.
    Ich würde auch Kopfschmerzen bekommen, sobald die Flecken nicht mehr vor meinen Augen tanzten, dachte ich. Ein Schmerzknoten bildete sich langsam über meiner rechten Augenbraue. Tja, ich hatte es so gewollt, da konnte ich es jetzt auch genießen.
    Das tat ich, für ungefähr zehn Sekunden, bis sich der Laser einschaltete.
    Sengende Hitze kroch über meinen Unterarm. Ich fluchte so laut, dass mir fast die Lungen platzten, und riss an meinem Arm, aber die Schelle hielt. Auf diese Weise bewegungsunfähig gehalten, konnte ich nur zusehen, wie der Laser eine Reihe kurzer, gebogener Furchen von meinem Handgelenk bis zu meinem Ellenbogen schnitt. Die verschmorten Dämpfe sammelten sich in meiner Nase, bis ich mit dem Schreien aufhören und bittere Galle niederkämpfen musste.
    Rauch. Flammen. Weinende Kinder. Ich konnte nicht sehen, wo sie waren. Tonetka … die Kinder … Feuerwände zwischen uns … »Geh zurück!«
    Es dauerte nicht sehr lange; nur eine Ewigkeit. Als sich der Laser deaktivierte, hielten nur noch die Klammern meinen zitternden Körper auf den Beinen.
    Die Erinnerungen an die Geschehnisse auf der Sunlace tanzten hinter meinen Augenlidern.
    »Warum hast du das getan?« Reever war wieder aufgestanden und jetzt lagen seine Hände auf meinem Gesicht, um es anzuheben.
    Ich riss meinen Kopf weg und schaute zu Boden. Verbrennungen dritten Grades, beinahe fünfzehn Zentimeter lang und zehn Zentimeter breit, bildeten eine Reihe komplizierter Symbole in meinem Fleisch.
    »Warum, Cherijo?«
    Ich schaute zu ihm auf und sah seine eisige Wut beinahe mit einem Gefühl der Erleichterung. Er sorgte sich immer noch um mich. Das konnte ich benutzen. »Friss … Dreck … und … st …«
    Ich wurde ohnmächtig, bevor ich meinen Herzenswunsch beenden konnte.

  2 Man trifft sich immer zweimal im Leben
     
     
    Ich stöhnte, hob den Kopf und blinzelte aus erheblich verklebten Augen. Es war so dunkel, dass ich nicht erkennen konnte, wo ich war, aber ich konnte einen Hauch Zimt und Hagebutte riechen und spürte die vertraute Struktur jorenianischen Leinens. Kräuterteevorräte und mein eigenes Bett. Das alte Quartier auf Deck Sechs, das mir zugewiesen wurde. Näher würde ich an Bord der Perpetua dem Himmel nicht kommen.
    »Was für ein schlimmer Traum.« Durch das viele Schreien war das Kratzen im Hals wiedergekommen. »Mach mal Licht.«
    Die Konsole

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