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Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition)

Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition)

Titel: Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve White , David Weber
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nicht nach Alfred vorgerückt … aber Anderson hatte Zusammenfassungen der Berichte über die Besetzung von New New Hebrides gelesen.
    Ein Schauder überlief ihn, als er sich auf seinem Platz niederließ, und er verwünschte die Müdigkeit, die ihm in der letzten Zeit zum ständigen Begleiter geworden war. Sein Alter holte ihn gnadenlos ein, nagte an seinen Kräften und seinem Stehvermögen, und das zu einer Zeit, wo er wusste, dass er sie dringend brauchen würde. In der Versammlung flüsterte man über »angemessene Bestrafung« für die thebanischen Schlächter. Anderson hörte solche Parolen nicht das erste Mal. Die schlimmsten Albträume, die ihn immer noch heimsuchten, erinnerten ihn an die Zeit gegen Ende des Dritten Interstellaren Krieges, als die Föderation den Vorschlägen des Khanats zugestimmt hatte, die Zentralen Welten des Rigelianischen Protektorats in Schutt und Asche zu legen. Anscheinend hatte es keine andere Wahl gegeben, denn nach menschlichen oder orionischen Begriffen waren die Rigelianer unzurechnungsfähig gewesen. Das Protektorat hatte nie gelernt zu kapitulieren, und eine Invasion hätte Milliarden von Opfern gefordert. Und was fast noch schlimmer war: Es wäre notwendig gewesen, auf den rigelianischen Planeten über Generationen Garnisonen zu unterhalten. Aber als der Rauch sich legte und der Föderation schließlich klar wurde, dass sie nicht etwa nur am Mord einer Welt beteiligt gewesen war oder sogar mehrerer Welten, sondern einer ganzen Rasse …
    Er schüttelte die Eiseskälte ab, die diese Erinnerungen in ihm wach rief, und umfasste seinen Stock fester, während er darauf wartete, dass Chantal Duval die Sitzung eröffnete. Mag sein, dass Pericles Waldeck bereit war, eine ganze Rasse aus politischem Ehrgeiz und aus einer Laune heraus zur völligen Vernichtung zu verurteilen, aber Howard Anderson war ein alter, alter Mann.
    Wenn er vor seinen Schöpfer trat, würde nicht das Blut noch einer weiteren Rasse an seinen Händen kleben.
    Iwan Antonow nahm den Anblick von New New Hebrides, das in der Sichtluke der Kabine immer kleiner wurde, nicht zur Kenntnis. Er saß an seinem Computer und studierte die abschließenden Berichte über die letzten Säuberungsmaßnahmen und strich sich nachdenklich den Bart.
    Ein Glockenton ertönte, und er drückte den Knopf, um den Besucher einzulassen. Die Luke öffnete sich zischend, und Tsuschewski und Kthaara traten ein.
    »Eine abschließende Sendung von dem Planeten, Admiral«, berichtete Tsuschewski. »Die letzten hochrangigen Büttel sind in Gewahrsam genommen worden und erwarten jetzt mit den überlebenden Führern der Inquisition ihren Prozess.«
    »Ja«, bestätigte Antonow mit finsterer Miene. »Ein Mordprozess nach den Gesetzen von New New Hebrides, wie ich erfreut feststellen kann. Mit der Vorstellung von ›Kriegsverbrecherprozessen‹ habe ich mich nie wohl gefühlt.«
    »Ja, das erwähnten Sie.« Kthaaras Tonfall ließ großes Desinteresse an den juristischen Feinheiten erkennen, mit denen die Menschen es für angemessen hielten, das Erschießen von Thebanern zu umgehen. »Das stammt aus Ihrer Geschichte, wo die Sieger in einem Ihrer Kriege die Unterlegenen vor Gericht gestellt haben, in …« Er gab sich Mühe, aber sein Sprechapparat schaffte »Nürnberg« nicht.
    Antonow gab einen Knurrlaut von sich. »Diese Faschisten waren ein so übler Verein, dass jeder es schwer gehabt hätte, überzeugend dagegen zu argumentieren, dass man ihnen den Prozess macht. Aber wenn man anfängt Soldaten zu erschießen, weil sie Befehle befolgt haben, ›Verbrechen gegen die Menschlichkeit‹ zu begehen, dann erhebt sich die Frage: Woher weiß denn der Soldat, was ein solches Verbrechen darstellt? Woher soll er denn wissen, welchen Befehlen er den Gehorsam verweigern soll? Antwort: Die Sieger werden es ihm sagen, nachdem sie den Krieg gewonnen haben!« Er lachte bellend. »Also schafft Macht Recht – und genau das hatten die Faschisten die ganze Zeit gesagt!«
    »Ich werde nie begreifen, weshalb Menschen so darauf beharren, auf Chofaki ethische Prinzipien anzuwenden«, sagte Kthaara mit einem Anflug von Verzweiflung. »Die werden solchen Vorstellungen nie zugänglich sein. Ehre, selbst als ein unerreichbares Ideal, übersteigt deren Begriffsvermögen. Wenn solche Leute die eigene Existenz bedrohen, dann sollten Sie sie einfach töten, nicht ihnen den Prozess machen! Und wenn Sie darauf beharren, das Thema mit irrelevantem Moralismus zu vernebeln, werden

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