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Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition)

Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition)

Titel: Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve White , David Weber
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tue das, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, und würde seine Müdigkeit und seine Benommenheit nicht bemerken. Er war so müde. Er wollte nichts mehr als sich ausruhen und die Last an einen anderen weiterreichen. Aber da war niemand. Da war nur ein kranker, müder, alter Mann, der zu viel des Tötens und zu viele Tote gesehen hatte.
    »Ladys und Gentlemen, ich kann nicht sagen, dass Pericles Waldeck, was das derzeitige thebanische Regime angeht, unrecht hat; denn es ist wahr, dass dieses Regime ganz genauso fanatisch und ganz genauso korrupt ist, wie er es Ihnen dargestellt hat. Nicht alle sind das, aber genügend. Mehr als genug, denn die, auf die seine Darstellung zutrifft, kontrollieren die Kirche von Holy Terra und vermittels dieser Kirche jeden einzelnen Thebaner auf ihrem Planeten.
    Doch sie kontrollieren sie mit Lügen , Ladys und Gentlemen.« Reste des alten Feuers funkelten in seinen Augen, und sein ausgezehrter Körper zitterte in dem Bemühen, sie verstehen zu machen. »Die Masse der thebanischen Bevölkerung glaubt an ›Holy Terra‹, und mit diesem Glauben treiben und manipulieren sie der Prophet und seine innere Clique – eine Clique, die nur ein Teil ihrer ganzen Synode ist. Nicht die Bevölkerung von Theben hat die Kapitulation abgelehnt, ihr religiöser Führer – ihr Diktator – hat sie in ihrem Namen abgelehnt!«
    Er beugte sich zu dem Aufnahmegerät vor ihm, auf seinen Stock gestützt, und sein von Falten durchzogenes Gesicht war kalt. Die Kräfte glitten ihm durch die Finger, und er hatte aufgehört, sparsam damit umzugehen. Er ließ sie wie Wasser aus sich herausströmen, brauchte sie wie Feuer.
    »Ladys und Gentlemen der Versammlung.« Plötzlich peitschte seine Stimme mit alter Kraft über sie. »Die menschliche Rasse ermordet nicht Leute, die man betrogen und belogen hat! Die Terranische Föderation mordet nicht ganze Welten, weil eine Handvoll Wahnsinniger ihre Bevölkerung wie Sklaven unterdrückt!«
    Er stemmte sich mühsam hoch, schüttelte den besorgten Liktor ab, und sein Blick bohrte sich nicht in die Kamera, sondern quer durch den Saal in Pericles Waldeck, als er alle Diplomatie in den Wind schlug.
    »Was auch immer die Thebaner sein mögen, wir sind weder verrückt, noch sind wir Narren, und diese Versammlung wird sich von niemandem täuschen lassen! Wir werden daran denken, wer wir sind und wofür diese Föderation steht! Wenn wir gegenüber unseren Feinden nicht Gerechtigkeit walten lassen, sind wir nicht besser als jene Feinde. Der Genozid an einer ganzen Rasse wegen des kranken Ehrgeizes einer Handvoll verrückter Despoten ist nicht Gerechtigkeit . Er ist ein viel abscheulicheres Verbrechen, als es die Thebaner begangen haben. Genozid ist eine Abscheulichkeit, eine Gräueltat von kosmischen Ausmaßen, und ich will nicht, dass im Namen meiner Mitmenschen ein Mord begangen wird!«
    Seine Knie begannen ihm den Dienst zu versagen, aber seine Stimme knallte wie eine Peitsche.
    »Ladys und Gentlemen dieser Versammlung, Pericles Waldeck möchte, dass Sie Ihre Hände mit dem Blut einer ganzen Spezies besudeln. Er mag diese verabscheuungswürdige Tat in den Mantel der Gerechtigkeit, in das Kleid der Notwendigkeit hüllen, aber das macht sie nicht weniger abscheulich.« Sein Blick wurde undeutlich, aber er spähte durch den Nebel, der ihn umgab, und sah zu, wie die Wut in Waldecks harte von Hass erfüllte Züge kroch, und schleuderte ihm seinen eigenen Hass entgegen.
    »Ladys und Gentlemen, ein Mann hat mehr als jeder andere diese Katastrophe herbeigeführt. Ein Mann hat an der Spitze seiner Partei dafür gesorgt, dass die Friedensflotte nach Lorelei geschickt wurde. Ein Mann hat Geheimbefehle formuliert, die das Kommando über den Einsatz jener Flotte Victor Aurelli – nicht Admiral Li – übertragen haben!«
    Waldecks Gesicht hatte sich zu einer Fratze der Wut verzogen, einer Wut größer als jeglicher Hass, als sich ein Chor verblüffter Rufe erhob. Der jüngere Mann erhob sich, starrte wütend in den Saal, und der Liktor drückte den Notknopf an seinem Gürtel. Er versuchte Anderson auf seinen Sessel zurückzudrücken, und ein Arzt im weißen Mantel rannte durch den Saal. Aber der geschwächte alte Mann klammerte sich an seine Konsole, und seine Stimme übertönte donnernd den Tumult.
    » Ein Mann , Ladys und Gentlemen! Und jetzt ruft ebendieser Mann Sie alle auf, für seine Dummheit einzutreten! Er verlangt von Ihnen, dass Sie einen Planeten vernichten, nicht um die

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