Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)
entschieden, jenen Welten, die sich selbst als ›die Terranische Republik‹ bezeichnen, den Status einer Krieg führenden Macht zuzuerkennen.« Es klang, als hätte er in etwas Saures gebissen. »Das schließt unter anderem auch die Anerkennung sämtlicher Offizierspatente ein, die von dieser … Institution … ausgegeben worden sind. Ich habe natürlich keine andere Wahl, als dieser politischen Entscheidung zu folgen.« Er gestattete sich ein schiefes Lächeln. »Ich tröste mich mit dem Gedanken, dass der Zweck dieser Maßnahme nicht etwa darin besteht, ›Komplimente zu machen, sondern eine bequeme Lösung zu finden‹, um es mit den Worten von Winston Churchill auszudrücken. Aber Sie wissen vermutlich nicht, wer das war …«
»Ganz im Gegenteil, Admiral«, fiel Han ihm ins Wort. »Winston Churchill war im Zeitalter Mao Tse-Tungs ein Politiker auf Old Terra – ein sehr eloquenter Sprecher für ein bereits dem Untergang geweihtes imperialistisches System.«
Trevayne war einen Augenblick lang sprachlos, fasste sich aber schnell wieder und fuhr fort: »Wir haben auch noch eine andere Nachricht erhalten, die Sie vermutlich interessieren wird. Die Föderation hat einem allgemeinen Gefangenenaustausch zugestimmt, um von diversen Grenzwelten eingekerkerte loyalistische Personen zu übernehmen. Sie werden demzufolge Xanadu binnen einer Woche verlassen.«
Jetzt war Han an der Reihe verblüfft zu sein. Trevayne wartete interessiert auf ihre Reaktion.
»Admiral«, sagte sie schließlich, »jetzt, glaube ich, möchte ich mich doch setzen.«
Er wies auf einen Stuhl. »Ich darf doch davon ausgehen, dass Sie Ihre Vorgesetzten darüber informieren werden, dass man Sie gut behandelt hat?«
»Ja«, bestätigte sie, immer noch damit beschäftigt, die verblüffende Nachricht zu verarbeiten. Dann gab sie sich einen Ruck. »Insbesondere möchte ich das ärztliche Personal des Lagers für seine fachliche Kompetenz und noch mehr für seine Humanität loben.« Sie dachte an Daffyd Llewellyn auf einem anderen Planeten und lächelte. »Eine Eigenschaft, die offensichtlich über die politische Einstellung hinausgeht – zumindest bei den besten Ärzten.« Trevayne nickte und verzichtete darauf, auf die besondere Sorgfalt hinzuweisen, die er und Doktor Yuan darauf verwandt hatten, das ärztliche Personal des Gefangenenlagers auszuwählen. »Und«, fuhr sie fort, »bitte übermitteln Sie Großrat Ortega meine Dankbarkeit und meinen besonderen Respekt für das Interesse, das sie an unserem Wohlbefinden gezeigt hat.« Sie wartete interessiert auf seine Reaktion, aber er nickte bloß.
»Das werde ich. Vielleicht darf ich Sie auch bitten, eine Nachricht von mir zu übermitteln.« Er hatte beide Hände aneinander gelegt und sah sie jetzt darüber an. »Einiges ärztliche Personal von Zephrain, von dem wir angenommen hatten, dass es in die Gewalt von Tangri-Korsaren geraten sei, ist von Ihrer Regierung repatriiert worden, ehe die Verhandlungen für den jetzigen Austausch formal begonnen hatten. Wir haben von ihnen erfahren, dass sie tatsächlich von Menschen, wenn man sie so bezeichnen will, gefangen worden waren – ehemaligen Angehörigen der Föderations-Navy, die sich dem Piratenhandwerk zugewandt hatten.« Das hätte locker klingen können, tat es aber nicht.
»Aus historischer Sicht …«, seine Augen wurden sehr hart, »… ist Piraterie seitens Renegaten, die von sich behaupten, die eine oder andere Seite zu vertreten, eine der unvermeidlichen Konsequenzen von Bürgerkriegen – eine der vielen hässlichen Konsequenzen, welche die Initiatoren des Zerfalls meist zu übersehen scheinen und für die sie nie auch nur die geringste Verantwortung übernehmen. Aber ich schweife ab.« Seine Gesichtszüge glätteten sich ein wenig. »Bitte, bringen Sie Ihren Vorgesetzten gegenüber meinen Dank dafür zum Ausdruck, dass sie unsere Leute repatriiert haben, und«, fügte er hinzu und lächelte ganz leicht, »bitte nehmen Sie auch meinen persönlichen Dank dafür entgegen, dass Sie die Galaxis von einem besonders widerwärtigem Auswuchs der menschlichen Rasse befreit haben.«
Han nickte leicht verwirrt. Sie hatte nicht einmal gewusst, dass man die Ärzte und Schwestern zurückgeführt hatte, obwohl sie die Admiralität gedrängt hatte, das zu tun. Andererseits hätten ihre Empfehlungen vielleicht mehr Gewicht gehabt, wenn nicht ein gewisser Teil der Republikanischen Navy ihr Verhalten missbilligt hätte. Wenn sie Ruyards Kapitulation
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