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Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Titel: Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve White , David Weber
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Freilich, er hatte seit über drei Jahren keinen Kontakt mehr mit seiner Frau. Aber …
    Han hatte nie die Bekanntschaft von Natalya Nikolayevna Trevayne gemacht, aber neidische männliche und ostentativ gleichgültige weibliche Offiziere hatten häufig über die makellose Schönheit der Frau gesprochen, und im Klatsch der Flotte war nie auch nur die Andeutung eines Gerüchts von Untreue gefallen. Miriam Ortega, so beeindruckend sie auch auf ihre dunkle, eigene Art war, konnte doch unmöglich Trevaynes Typ sein! Und doch … hatte sie sich das nur eingebildet oder war da tatsächlich aus ihren Worten etwas von Wärme zu spüren gewesen, wenn sie den »Generalgouverneur« erwähnt hatte?
    Als es dann Frühling geworden war, war die Aufforderung gekommen, die dazu geführt hatte, dass man sie zum ersten Mal seit einem halben Jahr aus dem Lager geholt hatte. Wie sie jetzt, von den Marines bewacht, durch die Gänge des Regierungsgebäudes schritt, konzentrierte sie sich ganz darauf, unbekümmert zu wirken, während sie sich gleichzeitig die Frage stellte, weshalb Trevayne nach ihr geschickt hatte.
    Sie war jetzt an der Bürosuite angelangt, von der aus Ian Trevayne die Rand-Systeme regierte. Han und ihre Nachrichtenoffiziere hatten sich sehr bemüht, sich ein Bild von der Provisorischen Regierung zu machen. Manchmal glaubte sie, der legendären Rube Goldberg, ein Ingenieur aus der Vor-Weltraum-Zeit könnte ihre Struktur entwickelt haben. Der Löwenanteil der alltäglichen Verwaltungstätigkeiten lag bei den einzelnen Ministerien, an deren Spitze die Mitglieder des Großrates standen, die alle der Gesetzgebenden Versammlung der Randwelten angehörten und somit dieser gegenüber verantwortlich waren. Aber sie waren auch Generalgouverneur Trevayne unterstellt und fungierten in seinem Namen; dabei gehörte dieser der Versammlung nicht einmal an, geschweige denn war er ihr gegenüber verantwortlich. Er war unmittelbar der Gesetzgebenden Versammlung der Föderation auf Old Terra verantwortlich – mit der er nur unregelmäßig und auf Umwegen in Verbindung war, und dies durch Mechanismen, die Han bis jetzt noch nicht hatte in Erfahrung bringen können. Ein juristisches Durcheinander, ein Gestrüpp, wie es Homo sapiens insgeheim und nicht ohne Schuldgefühle liebt, hatte sie für sich entschieden. Doch es funktionierte … wie es ihr derzeitiger Status als Kriegsgefangene nur zu gut demonstrierte.
    Der Major geleitete sie durch die Vorzimmer, in denen rege Aktivität herrschte, und klopfte schließlich an die Bürotür des Generalgouverneurs. Eine Stimme von drinnen forderte sie zum Eintreten auf, worauf der Major die altmodischen Türflügel aufschob, einen Schritt zurück trat und Haltung annahm, als sie an ihm vorbeiging. Er schloss die Türen leise hinter ihr, nicht ohne ein Seufzen des Bedauerns. Normalerweise interessierten ihn die Gespräche seiner Vorgesetzten nicht sehr, aber diesmal hatte er einige Mühe, seine Neugierde zu unterdrücken. Jede Diskussion zwischen Persönlichkeiten wie diesen beiden sollte interessante Auswirkungen haben, fand er.
    Trevayne saß hinter seinem Schreibtisch. Er trug den maßgeschneiderten Zivilanzug, den er seinem Amt als Generalgouverneur als angemessen betrachtete. Ein breites Fenster hinter ihm bot den Ausblick auf Prescott City. Auf einem Schränkchen darunter standen zwei Holowürfel; einer zeigte drei Frauen – nein, entschied Han, eine Frau und zwei Mädchen im Teenageralter. Auf dem anderen gab sich ein junger Mann im Schwarz und Silber einer Fähnrichsuniform der Föderations-Navy Mühe, nicht zu selbstgefällig zu wirken. Sie wandte den Blick ab und nahm vor dem Schreibtisch Haltung an, worauf kurz Stille eintrat und sie und Trevayne einander ansahen. Beide erinnerten sich dabei an ein anderes Treffen in einem anderen Büro.
    Trevayne sprach zuerst. »Bitte, nehmen Sie Platz«, lud er ein.
    »Ich möchte lieber stehen, Sir.«
    »Ganz wie Sie wünschen.« Er nickte, erkennbar nicht überrascht. »Aber bitte stehen Sie bequem, Admiral Li.«
    Als ihre Haltung sich lockerte, wurde ihr bewusst, was er gesagt hatte, und Trevayne lächelte kurz, als sich ihre Augen etwas weiteten – jemand anderer als sie hätte ihn mit aufgerissenem Mund angestarrt, vermutete er.
    »Ja«, fuhr er fort, »wir haben eine unserer unregelmäßigen Nachrichten von den Innenwelten erhalten. Anscheinend hat die Regierung sich aus formaljuristischen Gründen, mit denen ich Sie nicht langweilen möchte,

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