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Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Titel: Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve White , David Weber
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Gedanken stets verhüllten. Wie hatte er so lange mit diesem Menschen zusammenarbeiten können, ohne zu begreifen, mit wem er es zu tun hatte?
    »Ja, meine Freunde«, fuhr Taliaferro fort, »so sehr ich auch den Tod von François Fouchet bedauere, seine Ermordung – sein Märtyrertum – hat uns den Sieg gesichert. Ich habe heute Morgen die letzten Hochrechnungen erhalten.« Er musterte die Versammelten strahlend wie ein guter Onkel. »Binnen zwei Monaten – allerhöchstens drei – wird unsere Mehrheit ausreichen, um sicherzustellen, dass der Zusammenschluss gebilligt wird!«
    Diesmal war das zustimmende Murmeln noch lauter, und Dieter verspürte einen eisigen Hauch, der seine Seele streifte. Der Zusammenschluss war nur die erste Stufe in dem Plan, den er und Taliaferro schon vor Jahren ausgearbeitet hatten, aber Dieter hatte darin immer so etwas wie eine theoretische Übung gesehen, ein »Was wäre, wenn«, für den Fall, dass sich dafür je ein günstiger Augenblick ergab. Er hatte nie wirklich daran geglaubt, dass sie Erfolg haben würden. Und das hätten sie auch nicht … ohne einen Mord zu begehen.
    Er starrte in sein Glas. Die Medien hatten sich mit ihrer üblichen Sensationsgier noch vor dem Gerichtsarzt eingefunden, und Dieter wurde es kalt ums Herz, wenn er sich an die Mitleid erregende Gestalt erinnerte, die da so reglos inmitten einer dunklen Blutlache gelegen hatte. Die Meuchelmörder hatten nicht so stark geblutet wie sie. Männer, die sofort sterben, bluten kaum.
    Dieter hatte die Berichte in den Medien mit einer Art selbstgeißelnder Faszination verfolgt. Er hatte versucht, das zu verhindern, aber er hatte zu wenig und zu spät gehandelt, und trotz all seiner Mühen, sie zu verhindern, hatte seine unverzeihliche Dummheit die Tat unvermeidbar gemacht … und ihn der Macht beraubt, sie zu verbieten.
    Er blickte mit einem schwachen Lächeln von seinem Glas auf. Der Tod Fouchets hatte ihn, wenn auch nur kurzzeitig, wieder in die Reihen der Konzernwelt-Autokraten auf Old Terra zurückgeführt. Seine Macht und sein Prestige waren dahin, aber es gab sonst niemanden, der für Neu-Zürich sprach, und deshalb hatten seine Kollegen ihn wohl oder übel aufs Neue akzeptieren müssen, wenigstens so lange, bis ihn die Oligarchen von Neu-Zürich ersetzten. Und dennoch war er ein Ausgestoßener, sogar noch in höherem Maße, als das denen bewusst war. Er begriff die schreckliche Anziehungskraft, die er für sie hatte – die beinahe hypnotische Faszination eines Mannes, dem ein Makel anhaftete und dessen Laufbahn zerstört war. Aber wie tief dieser Makel wirklich reichte, schien ihnen auch nicht annähernd bewusst zu sein.
    »Natürlich bedauern wir alle die schrecklichen Ereignisse, die dazu geführt haben«, tönte Taliaferro gerade, »aber es ist nicht zu leugnen, dass diese Krise für unsere Bedürfnisse geradezu wie geschaffen ist.«
    »Mag sein«, polterte Hector Waldeck. Der Chef-Delegierte von Christophon war Choleriker, und sein Gesicht lief jetzt beim Sprechen rot an. »Ohne Zweifel wird der Zusammenschluss gebilligt werden, Simon, aber was ist mit Skjorning? Dieser Mistkerl ist ein verdammter Barbar! Er sollte bei Gott für das bezahlen, was er getan hat.«
    Dieters Mundwinkel verzogen sich hinter der vorgehaltenen Hand, als einige der Anwesenden zustimmend murmelten. Sie alle waren so voll heuchlerischen Abscheus über das, was Skjorning getan hatte – aber was hatten sie selbst getan? Sie kannten die Wahrheit um Fionnas Tod, und dennoch war Waldeck so selbstgerecht, dass er Strafe für Skjorning fordern konnte!
    Er seufzte, aber die Scham zügelte seinen Zorn, als ihm bewusst wurde, dass er früher einmal ebenso laut wie die anderen geschrien hatte. Sein Blick wanderte über die zornigen, wichtigtuerischen Gesichter. Jetzt, da er nicht länger zu ihnen gehörte, sah er sie als das, was sie waren, und ihm war, als blicke er in einen schrecklichen Zerrspiegel. Sie waren ebenso wenig wahrhaft »böse«, wie auch er selbst das nicht war. Wie er spielten sie nach den einzigen Regeln, die sie kannten, und sie spielten das »Spiel« gut. Das war das Problem. Für sie war das nur ein Spiel, ein erregender Wettstreit um die Reichtümer einer Galaxis.
    Sie waren Manipulatoren, weil ihnen nie in den Sinn gekommen war, etwas anderes sein zu wollen. Die Gesetzgebende Versammlung war keine Regierung, sie war ein gewaltiges, faszinierendes Spielzeug, eine Maschine, deren Knöpfe und Hebel dafür sorgten, dass immer

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