Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)
Politik scheitern. Und außerdem … und außerdem glaube ich, dass wir uns das verdient haben!«
So etwas wie Stolz klang aus ihrer Stimme, die plötzlich schroffer geworden war. Als ihre Worte verhallt waren, machte sich Sanders bewusst, dass er fast das Atmen vergessen hatte.
»Ich bin Ihrer Meinung«, sagte er ruhig. »Die astrografischen Realitäten der Nachkriegszeit werden für die Randwelten irgendeine Art besonderer Autonomie innerhalb der Föderation erforderlich machen. Ich sage Ihnen ganz offen – ich lerne nämlich schnell, dass es wirklich sinnlos ist, Ihnen etwas vorzumachen –, dass der Zusammenschluss mit Orion kommen wird . Dazu haben sich zu viele Leute öffentlich darauf festgelegt, und zu viele stimmberechtigte Bürger der Innenwelten sehen darin ein Symbol des Sieges, als dass Dieter sich dem widersetzen könnte, selbst wenn er das wollte. Aber Selbstverwaltung sollte die Randwelten vor dem bewahren, was den Leuten hier draußen zuwider ist. Wenn unser Freund jetzt hier wäre, würde er ohne Zweifel alle möglichen historischen Präzedenzfälle dafür finden – vielleicht aus der Commonwealth-Periode seiner eigenen Vorfahren.«
Seine Augen schienen plötzlich in weite Ferne zu blicken.
»Wissen Sie, vielleicht wendet sich das alles zum Guten. Der Zusammenschluss mit dem Khanat Orion eröffnet faszinierende Möglichkeiten für das Miteinander der Spezies, und wahrscheinlich wird das die Welle der Zukunft sein. Aber von Menschen beherrschte Gesellschaften werden auch weiterhin Vieles zu bieten haben. Und die Terranische Republik ist … unreif. Es kann durchaus sein, dass Ihre ›Rand-Föderation‹ das Beste beider Welten in sich vereinigt, ganz besonders, wenn sie es schafft, die Fehler beider zu vermeiden.«
Miriam wurde aufs Neue bewusst, dass sie diesen Mann wohl nie ganz würde durchschauen können, schließlich hatte eine so weit in die Zukunft weisende Betrachtungsweise etwas beinahe Unmenschliches an sich. Sie hätte ihn gerne gefragt, ob es für ihn irgendwelche engstirnigen Loyalitäten, leidenschaftliche Bindungen, fundamentale Glaubensgrundsätze gab. Aber als sie die Frage dann stellte, kam etwas ganz anderes heraus.
»Kevin, waren Sie jemals jung?«
»Miriam«, plötzlich blitzte sein Lächeln auf, und er schmunzelte, »Sie haben ja keine Ahnung , wie ich als junger Offizier war!«
»Achtung an Deck!«
Die Männer und Frauen im Konferenzraum der NELSON standen auf und nahmen Haltung an, als Trevayne den Raum betrat.
»Weitermachen, Ladys und Gentlemen«, sagte er lebhaft und ging zum Kopfende der U-förmigen Tafel, worauf alle wieder Platz nahmen. Er setzte sich ebenfalls und kam gleich zur Sache. »Ich möchte Ihnen allen zu den Ergebnissen der Übung gratulieren. Selbst Commodore Yoshinaka hat wenig zu beanstanden.« Einige der Anwesenden schmunzelten reuig. »Ich werde Sie nicht bitten, Ihren Untergebenen in meinem Namen zu gratulieren, weil ich vorhabe, das um 21.00 Uhr selbst über eine Flottenschalte zu tun.«
Er hielt kurz inne, und sein Blick schweifte über seine Offiziere. Sie waren eine Mischung seiner handverlesenen Leute aus der KG 32 und Sergei Ortegas besten Leuten, die das Feuer der Schlacht zu einem Team zusammengeschweißt hatte. Er ließ sich Zeit, jeden Einzelnen von ihnen zu mustern.
Sonja Desai, jetzt Vice Admiral, befehligte seine Zweite Kampfgruppe Supermonitore. Nebenbei bemerkt: Trevayne hatte außer dem Gesamtkommando auch das über die die Erste KG übernommen, Vice Admiral Frederick Shespar war der Kommandeur der Dritten KG. Rear Admiral Remko, der jetzt das Kommando über die Schlachtkreuzer und ihre Supportschiffe führte, saß neben ihr. Seit Sean Remko diesen neuen Auftrag erhalten hatte, dachte Trevayne und lächelte dabei innerlich, wirkte er wieder ganz in seinem Element.
Genji Yoshinaka saß wie immer stumm an Trevaynes Seite. Seit der Zweiten Schlacht von Zephrain war die Bindung zwischen ihnen eher noch stärker geworden. Keiner von beiden erwähnte jemals, was dazu geführt hatte, und beide wussten, dass das auch keiner Erklärung bedurfte. Trevayne hatte ihn dazu überredet, die Beförderung zum Commodore anzunehmen, indem er sich einverstanden erklärt hatte, ihn als seinen Stabschef zu behalten, obwohl er diese Position auch mit einem Captain hätte besetzen können.
Vice Admiral Shespar saß an seiner anderen Seite, ein fähiger Mann mit einem dunklen Gesicht und harten Augen. Vor dem Eintreffen der Kampfgruppe 32 war er
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