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Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Titel: Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve White , David Weber
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entwickelt sich sehr gut.« Sanders zuckte die Achseln.
    »Dass Sie eine so hohe Meinung von ihm haben, das erleichtert mich«, meinte Trevayne bedächtig, »aber ein wenig beunruhigt mich diese De-facto -Anerkennung der Terranischen Republik. Aber das ist natürlich meine private, inoffizielle Meinung«, beeilte er sich hinzuzufügen. »In der Öffentlichkeit habe ich mich buchstabengetreu an seine Linie gehalten. Aber wenn Sie meine Meinung hören wollen, ganz unter uns … nun, ich komme einfach von dem Gedanken nicht los, dass man die Schlacht schon halb verloren hat, wenn man die Semantik der Gegenseite akzeptiert. Das war ein Fehler, den Ihre Vorfahren und die meinen im 20. Jahrhundert häufig gemacht haben.«
    »Es war keine leichte Entscheidung«, pflichtete Sanders ihm bei. »Aber wenn man die legale Existenz der Gegenseite nicht anerkennt, bringt das in einem Krieg auch gewisse Schwierigkeiten mit sich. Einige davon sind verblüffend. Mich erinnert das an den Amerikanischen Bürgerkrieg vor sechshundert Jahren. Die Regierung der alten ›Vereinigten Staaten‹ hat die sezessionistische Konföderation nie als separate Nation anerkannt, sie aber in der Praxis in vielfacher Hinsicht als Krieg führende Partei behandelt. Sie hat beispielsweise eine Blockade verhängt, und das ist per Definition eine Maßnahme, die man gegen eine ausländische Macht trifft. Formaljuristisch hätte man einfach erklären müssen, die Häfen der abgefallenen Staaten seien für den Außenhandel geschlossen. Aber die einzige Konsequenz wäre dann gewesen, dass die ganze Welt sich über die Regierung der Vereinigten Staaten lustig gemacht hätte.«
    »Ich weiß«, nickte Trevayne, »aber mir war nie bewusst, dass Sie so gut über Geschichte Bescheid wissen, Kevin.«
    »Das überlasse ich Leuten wie Ihnen.« Sanders grinste und setzte im Sitzen zu einer knappen Verbeugung an. »In letzter Zeit hat man sich recht gründlich mit den Bürgerkriegen von Old Terra befasst. Wir haben in diesen Dingen aus jüngerer Zeit nicht sehr viel Erfahrung, also hat Dieter die Archive auf den Kopf stellen und dort nach Präzedenzfällen suchen lassen.« Er hielt nachdenklich kurz inne.
    »Das ist übrigens eine seiner Stärken, müssen Sie wissen. Dieter ist jemand, der sich für Einzelheiten interessiert. Und seine andere Stärke ist, dass er Realist ist … das ist nicht leicht, aber seit der Ermordung MacTaggarts hat er einiges dazugelernt. Und jetzt steht er ganz in der Tradition der Föderation. Sie wissen, dass die Föderation niemals ein monolithischer, auf Ideologien gegründeter Staat war. Zentralisiert ja, aber nicht monolithisch; das hätte sie nie sein können, selbst als sie nur das Sol-System umfasst hat. Die Rebellen haben das erkannt und sich deshalb für ein lockeres föderales System entschieden. Aber wer realistisch denkt, hat schon immer gewusst, dass die Föderation nur als eine Art Schablone existieren kann, mit der diverse Kulturen und Interessen interagieren und Kompromisslösungen erarbeiten konnten.« Er hielt plötzlich inne, und sein Blick wurde wieder verschmitzt. »Jedenfalls, was auch immer man über Dieter sagen kann, er besitzt ohne Zweifel sehr gute Menschenkenntnis. Schließlich hat er mich aus dem Ruhestand zurückgeholt, oder?«
    Sanders erhob sich von seinem mit Akten bedeckten Schreibtisch und streckte sich. Er war der Letzte, der sich im Regierungsgebäude noch in seinem Büro aufhielt – um diese Nachtstunde nicht überraschend. Die Mitarbeiter, die Trevayne ihm zugewiesen hatte, waren alle nach Hause gegangen und hatten es ihm überlassen, nach bestem Können mit den Auswirkungen von Xanadus verdammt langem Tag zurechtzukommen. Seit seiner Ankunft hatte er stets das Gefühl gehabt, er wäre zu lange aufgeblieben. Und in diesem Fall traf das ja auch tatsächlich zu. Er schaltete das Licht aus und schickte sich an zu gehen, hielt aber inne, als er die Gestalt sah, die sich silhouettenhaft in der Tür zu seinem noch beleuchteten Vorzimmer abzeichnete.
    »Guten Abend, Kevin«, sagte Miriam Ortega. »Darf ich reinkommen?«
    »Aber natürlich.« Er schaltete die Schreibtischlampe ein, wies auf einen Sessel und setzte sich selbst wieder. Sie saßen sich in dem hellen Lichtfleck gegenüber, rings um sie lag das ganze Gebäude in tiefer Stille.
    »Welchem Umstand verdanke ich das Vergnügen?«, fragte er und dachte, dass dies das erste Mal war, dass er sie sah, seit Trevayne abgereist war, um an dem Flottenmanöver

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