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Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Titel: Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve White , David Weber
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Sergeis Stellvertreter gewesen. Neben ihm saß Kommandeur Joaquin Sandoval y Belhambre, auch einer von Ortegas Leuten, und einer der wenigen auf einer Randwelt geborenen Offiziere in seinem Kommando. Er hatte sich ursprünglich in der Schlacht am Gateway und gegen die Tangri als Pilot eines Kampfjets hervorgetan und später als Einsatzoffizier einer Trägergruppe ungewöhnliche Begabung für Operationsplanung an den Tag gelegt und war dabei Genji aufgefallen.
    Sandoval hatte seinen Nachrichtenoffizier, Lieutenant Commander Lavrenti Kirilenko, mitgebracht, dem allgemein der Ruf voranging, dass man ihn im Auge behalten musste. Obwohl er noch jung war, hatte er ein Gesicht, wie es die Verfasserinnen von Frauenromanen gern als düster bezeichneten. Er neigte zu etwas zynischem Humor, aber seinen Beruf übte er mit einer ganz besonderen Klarheit aus. Trevayne kam er manchmal wie ein Schachmeister vor, und er vermutete, dass Kirilenko das Potenzial hatte, sich zu einem weiteren Kevin Sanders zu entwickeln. Wenn er damit recht hatte, war es ganz gut, dass der Altersunterschied zwischen den beiden ziemlich groß war. Einer pro Jahrhundert reichte völlig.
    Trevayne gegenüber saß Flag Captain Lewis Mujabi, in vielfacher Hinsicht ein noch seltenerer Vogel als Sandoval – ein Grenzwelter, dessen Planet ohne ihn von der Föderation abgefallen war. In einer Zeit, wo immer größere Teile der menschlichen Rasse zu einer hübschen, einheitlichen hellbraunen Hautfarbe verschmolzen, war Mujabi so schwarz, dass er bei gewisser Beleuchtung beinahe violett wirkte. Zu Anfang hatten vorzugsweise aus Afrika stammende Leute Kashiji besiedelt, einen Planeten am inneren Rand der Flüssigwasserzone einer F2 Sonne. Die natürliche Entwicklung, durch leichte Genmanipulation unterstützt, war ihren unvermeidbaren Weg gegangen.
    KG 32 selbst wurde jetzt von Rear Admiral Maria Kim befehligt, ursprünglich Captain eines Zerstörers. Commodore Khalid Khan führte eine weitere Kampfgruppe, die sich um bei der Zweiten Schlacht von Zephrain gekaperte Monitore gruppierte – von denen Trevayne zwei Shespars Dritter Kampfgruppe beigeordnet hatte, um deren Kapazität an Supermonitoren zu stärken. Rear Admiral Carl Stoner, der in Ortegas Grenzflotte die Trägerschiffe befehligt hatte, führte unter Trevayne dasselbe Kommando.
    Sein Blick auf diese Offiziere und die anderen, die das Gehirn der Vierten Flotte darstellten, machte Trevayne stolz, auch wenn er versuchte, sich diesem Gefühl nicht zu sehr hinzugeben. Er erlaubte sich noch einen Augenblick lang zu sinnieren, bis er sich schließlich räusperte und fortfuhr.
    »Ich darf Sie jetzt bitten, die geheimen Ordner vor Ihnen zu öffnen.« Das Knacken erbrochener Siegel war zu hören. »Commander Sandoval wird Ihnen eine kurze Zusammenfassung liefern.«
    Er hatte das Wort kurz besonders betont, was allgemeine Heiterkeit auslöste, nicht zuletzt bei Sandoval selbst; der Einsatzoffizier hatte sich bei seinen Kameraden den Ruf erworben, heitere, aber manchmal etwas endlos lange Anekdoten zu erzählen.
    »Ja, Sir, ich werde mich kurz fassen, Sir.« Möglicherweise lag in seiner Stimme eine Andeutung von Ironie. Das war schwer festzustellen, aber Genji Yoshinaka hatte Sandoval unter anderem deshalb für diese Aufgabe empfohlen, weil er vor nichts und niemandem Scheu empfand, auch nicht vor einem Admiral. Jetzt erhob sich der drahtige, für den Job ungewöhnlich junge Commander und schaltete ein holografisches Raumdisplay ein.
    »Zuallererst, Ladys und Gentlemen, möchte ich darauf hinzuweisen, dass wir uns, obwohl sich unser bevorstehender Einsatz ›Operation Yellowbrick‹ nennt, nur mit dem Teil befassen, der als ›Operation Reunion‹ bezeichnet wird, also Wiedervereinigung.«
    Einige schmunzelten, und Trevayne musste ein Lächeln unterdrücken. Als er bekannt gegeben hatte, dass der Name der Operation geändert werden sollte, hatte Sanders leichtes Unbehagen erkennen lassen. Doch Sandoval und er hatten sich nicht beirren lassen. Trevayne hatte argumentiert, es gebe zahllose Präzedenzfälle für die Umbenennung von Feldzugsplänen und die neue Bezeichnung habe einen positiveren Klang und somit entsprechende Auswirkungen auf die Kampfmoral. Aber was dem Old Terraner wirklich den Wind aus den Segeln genommen hatte, war Sandovals respektlose, schlichte Weigerung, Männer und Frauen unter einem Einsatzcode in die Schlacht zu führen, der aus einer über fünfhundert Jahre alten Kindergeschichte stammte.

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