Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)
ungehindert tun können. Sie werden sicherlich anerkennen, dass wir nicht in der Lage sind, das Gleiche für jeden derzeit von den Streitkräften der Föderation besetzten Planeten anzubieten – mit Ausnahme natürlich der Systeme, die während der letzten Offensive eingenommen worden sind?«
»Dem stimme ich zu, Mister Dieter«, pflichtete Ladislaus ihm bedächtig bei. Dass die Föderation, abgesehen von den Systemen, die Trevayne eingenommen hatte, keine einzige Welt kontrollierte, die Interesse an einem Beitritt zur Republik geäußert hatte, ließ er unerwähnt.
»Danke, Sir. Roger?« Dieter lehnte sich in seinem Sessel zurück und überließ damit die Gesprächsführung wieder Haddad. Der Außenminister schien ihm dafür nicht sonderlich dankbar, gab sich aber alle Mühe, sich die Verstimmung nicht anmerken zu lassen.
»Nun gut, Mister Skjorning«, sagte er und kritzelte etwas auf einen altmodischen Block. »Wir erklären uns – selbstverständlich unter Vorbehalt – mit einem Plebiszit über den Status der von der Republik eroberten Planeten einverstanden. Das bringt uns aber zu einem weiteren, ziemlich heiklen Punkt. Sehen Sie …«
»Sie machen sich Sorgen um die Zugangswege durch republikanischen Raum zwischen dem Rumpf und dem Rand – Entschuldigung, zwischen den Innenwelten und den Randsystemen …«, sagte Ladislaus freundlich, und Haddad nickte. »Nun, Mister Haddad, wir sind bereit, unbewaffneten Schiffen freien Durchgang anzubieten. Bewaffnete Handelsschiffe werden unseren Raum verplombt passieren und dürfen von uns untersucht werden. Postschiffe und Kurierdrohnen haben freien Durchgang ohne Zensur oder Untersuchungsrechte. Kriegsschiffe sind ein anderes Kapitel, aber wir werden entgegenkommend sein, solange Sie uns jeweils vorher konsultieren. Ich hoffe, das ist akzeptabel?«
»Äh … ja.« Haddad nickte. Tatsächlich war das sogar mehr, als er erwartet hatte, und plötzlich war ihm der hünenhafte Grenzwelter geradezu sympathisch. Er lächelte.
»Nun, Mister Skjorning, ich muss sagen, Sie sind sehr entgegenkommend.« Kaum dass er es gesagt hatte, schien er seine Worte zu bereuen und gab sich Mühe, wieder streng zu blicken. »Bleibt noch die Frage von Reparationen und dem Ausgleich für Kriegsschäden.«
»Ja, und nein, Mister Haddad.« Ladislaus wandte sich zu Tatjana um, die so, wie sie neben ihm saß, wie eine jugendliche Beobachterin wirkte. Sie nickte und klappte ein Touchpad auf, dessen kleiner Bildschirm sofort hell wurde.
»Mister Haddad«, setzte sie an, »Ihnen ist sicherlich bewusst, dass es erhebliche Auseinandersetzungen darüber gibt, wie viel geschuldet wird, oder besser gesagt, ob überhaupt etwas geschuldet wird um Privatbürger für Kriegsschäden zu entschädigen.«
Haddad sah Dieter an, der seinen Blick ausdruckslos erwiderte, und sah dann wieder zu Tatjana.
»Zweifellos, Miss Iljuschina. Aber wir müssen darauf bestehen, dass eine klare Übereinkunft getroffen wird.«
»Natürlich. Wir schlagen ein gemeinsames Angebot beider Regierungen vor, jeden, der das wünscht, zu repatriieren. Das soll ausschließlich für den Umzug von Familien und persönlichem Besitz gelten. Die Republik ist bereit, angemessene Entschädigungen für Investitionen oder Grundbesitz zu leisten, falls die Föderation das ebenfalls tut. Die Kosten für die Repatriierung und die entsprechenden Umzüge werden zu gleichen Teilen von den beiden Regierungen getragen. Ist das akzeptabel?«
»Für eine erste Präsentation vor der Versammlung ganz sicherlich, Ma’am. Aber da wäre noch das Thema der beschlagnahmten Güter und der Kriegsschäden.«
»Kriegsschäden«, erwiderte Tatjana, »sind genau das, was der Name sagt: Kriegsschäden. Soweit sie nicht von einer Versicherung gedeckt sind, wird die geschädigte Partei bedauerlicherweise dafür keinen Ersatz bekommen. Was beschlagnahmte Güter angeht …«, plötzlich huschte ein raubtierhaftes Grinsen über ihr Gesicht, das Haddad das Blut eisig durch die Adern rinnen ließ, »… ist die Republik willens, sich entgegenkommend zu zeigen. Wir sind zu einer Regelung bereit, wonach die jeweiligen Regierungen ihre eigenen Staatsbürger für ihre Verluste entschädigen dürfen.«
Sie lehnte sich sichtlich gut gelaunt zurück, als Dieters Finanzminister ein halb erstickter Laut entwich, und Ladislaus unterdrückte ein Lächeln, als Haddad die Kinnlade herunterfiel.
»A-a-a-ber … Sie haben Güter im Werte von über zwei Billionen Credits
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