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Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Titel: Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve White , David Weber
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ich bin am Leben. Ich, das alberne Ding, bin schuld an ihrem Tod. All … die … Leute …« Sie begann gequält zu schluchzen. »Chang. Chung-hui. Alle … weil ich meiner Aufgabe nicht gewachsen war …«
    »Han, Han!« Magda hastete um den Tisch herum, legte ihr den freien Arm um die schmalen Schultern und drückte die weinende Frau an sich. »Das ist nicht wahr! Du weißt, dass es nicht wahr ist!«
    »Doch!«, klagte Han, und ihre Stimme verriet eine Verzweiflung so tief wie die Abgründe zwischen den Sternen.
    »Nein«, wiederholte Magda sanft. »Aber du musstest das sagen. Du musstest das alles aus dir herauslassen und dich ihm stellen, um weiterleben zu können. Vergiss sie nicht, Han, aber lass nicht zu, dass die Vergangenheit dich daran hindert, dich der Zukunft zu widmen.«
    »Welcher Zukunft?«, fragte Han bitter. »Es gibt keine Zukunft!«
    »Natürlich gibt es die!« Magda lachte leise und schob der Freundin die Tochter in die Arme. Han hielt sie instinktiv fest, und dann sah sie blinzelnd auf das kleine Gesicht hinab. Dunkle Augen starrten sie an, und langsam schlich sich ein schwaches Lächeln in ihr Gesicht.
    »Siehst du, Han?«, fragte Magda mit sanfter Stimme. »Es gibt immer eine Zukunft, oder nicht?«
    »Ja«, flüsterte Han und drückte ihr Patenkind fest an sich. »Ja, Magda, du hast recht!«
    »Freut mich, dass du das so siehst«, sagte Jason trocken. Er saß auf der anderen Seite und drückte sie jetzt fest an sich. »Und weil du das so siehst«, fuhr er fort, als würde er ihr ein großes Geschenk machen, »darfst du ihr jetzt die Windeln wechseln!«
    »Ich würde mich viel schneller an diese Beinprothese gewöhnen«, erklärte Joaquin Sandoval seinen drei Besuchern, »wenn diese verdammten Ärzte mich nur ließen! Ich bin inzwischen kräftig genug, um mehr Zeit auf den Beinen zu stehen … ja, Beinen , Plural!«
    »Übertreib’s nicht«, knurrte Sean Remko. Für ihn und Yoshinaka war dies einer von vielen Besuchen, die sie seit der Rückkehr nach Xanadu regelmäßig gemacht hatten. Für Sonja Desai war es mehr – ein Abschiedsbesuch bei den einzigen drei Männern am Rand, die wussten, dass sie ein Herz hatte. Sie würde in die Föderation zurückkehren. »Ja«, hatte sie bekräftigt, als sie ihre verblüfften Gesichter gesehen hatte. »Die Föderation – und diese ›Terranisch-Orionische Pan-Sophonten-Union‹ – erkennt sämtliche provisorischen Beförderungen an, die hier draußen ausgesprochen wurden, und die haben gesagt, dass sie mich haben wollen.« Ihr Gesichtsausdruck war – für sie – ungewöhnlich sanft geworden. Tatsächlich hatte sie sogar etwas gelächelt. »Und ich hatte allmählich Heimweh nach Nova Terra. Außerdem …« Und dann war sie verstummt und hatte eine seltsam verletzlich wirkende Handbewegung gemacht.
    Jetzt begegnete ihr Blick dem Sandovals, und er wusste, dass es keiner Worte bedurfte.
    Die Luft in dem Raum tief unter der Zentralklinik von Prescott City war so kalt, dass sie geradezu brüchig wirkte. Eine dünne Raureifschicht bedeckte den geschlossenen, an einen Sarg erinnernden Tank und die angeschlossenen Gerätschaften in der Mitte des Raums.
    Die Tür schob sich auf, und Miriam Ortega trat ein, eingehüllt in einen dicken Mantel, um sie vor der Kälte zu schützen, die sie nicht spürte. Sie ging auf den Tank zu und stand einen endlosen Augenblick lang reglos und ohne ein Wort zu sagen da, ihr Atem stand in weißen Kondenswölkchen vor ihr in der Luft. Und dann fanden die Tränen, die niemand hatte sehen dürfen, ihren Weg über ihre Wangen, ganz langsam rannen sie in der Kälte. Aber nichts störte das stille Band.
    Schließlich streckte sie etwas zitternd die rechte Hand aus und berührte mit den Fingerspitzen ganz sanft den Deckel des Tanks. Erst jetzt holte sie zitternd Luft und sprach mit leiser, aber gleichmäßiger Stimme.
    »Ian, heute Morgen habe ich den Verfassungsgebenden Kongress der Rand-Föderation eröffnet. Verzeih mir.«
    Sie zog langsam die Hand zurück und hinterließ fünf Streifen im Raureif. Winzige Tropfen rannen langsam an ihnen entlang, glitzerten in der kalten, unbewegten Luft wie Tränen. Einen Augenblick später atmete sie wieder tief, drückte die Schultern zurück, drehte sich um und verließ den Raum.
    Als die Tür sich lautlos hinter ihr schloss, hatte die Feuchtigkeit bereits begonnen, die winzigen Spuren zuzudecken.

ANHANG
    Erläuterungen zur Entwicklung und der politischen Situation der Terranischen

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