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Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Titel: Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve White , David Weber
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Euphemismen flüchtete.
    »Aye, ich kann verstehen, weshalb Sie das vielleicht denken, aber Beaufort ist viel zu weit von den Grenzen entfernt. Wir haben derzeit überhaupt keine Kommandostruktur, und bis wir eine aufgebaut haben, sind wir auf die kürzesten Routen für Kurierdrohnen angewiesen, die wir finden können. Dafür liegt Nowaja Rodina sehr günstig.«
    »Ja, das leuchtet mir ein. Aber ich denke, es steckt vielleicht doch etwas mehr dahinter, Mister Skjorning.«
    »Ja, stimmt. Wie Sie selbst sagen, Beaufort wäre der logische Ort – wenn dies hier eine kontravianische Rebellion wäre. Aber wir wollen, dass dies eine Bewegung sämtlicher Grenzwelten wird, und deshalb sollte es ein Gefühl der Zusammengehörigkeit erzeugen, dass wir unseren Kongress woanders abhalten. Ich denke, Beaufort sollte die Hauptstadt der Nation werden, die wir aufbauen wollen, oder was auch immer das einmal sein wird. Aber es ist nicht der Ort, um zu erklären, was wir sind.«
    »Das scheint mir vernünftig«, sagte Ashigara und nickte langsam.
    »Aye. Aber es gibt noch einen anderen Grund. Haben Sie schon einmal den Begriff ›blutiges Hemd‹ gehört, Admiral Ashigara?«
    »›Blutiges Hemd‹? Nein, Mister Skjorning, nicht, dass ich wüsste.«
    »Das ist ein politischer Begriff, er stammt von Old Terra, Admiral, und er bedeutet, dass man an Emotionen am besten auf der Basis von Hass und geopferten Leben appelliert.« Ladislaus’ Gesicht hatte sich verdüstert. »Eine Taktik, auf die ich nicht sonderlich stolz bin, aber sie funktioniert; und Nowaja Rodina ist der beste Ort, um diese Taktik in die Tat umzusetzen.«
    Ashigara schüttelte langsam den Kopf. »Ich war noch nie so froh wie jetzt, dass ich nur eine einfache Flottenkommandantin bin, Mister Skjorning. Ich kann einfach nicht so denken, wie es anscheinend notwendig ist, wenn man, wie Sie das jetzt vorhaben, eine Regierung schaffen will.«
    »Das sollten Sie nicht bedauern«, sagte Ladislaus ruhig. »Ich hatte auch nie gedacht, dass ich mich je mit so etwas befassen muss.«
    Er verstummte, blickte noch eine Weile auf den Planeten hinaus und verließ dann die Brücke, und Admiral Ashigara wandte sich den letzten Anflugmanövern ihres unterbesetzten Verbandes zu. Nein, dachte sie. Sie beneidete Ladislaus Skjorning überhaupt nicht.
    Die Meute von Delegierten füllte das riesige Auditorium zum Bersten, ihre halblauten Stimmen füllten es wie eine körperliche Präsenz. Die Überlebenden der Duma von Nowaja Rodina standen hinter Ladislaus auf der Bühne und blickten etwas benommen auf ihre Besucher.
    Magda Petrowna stand zu seiner Linken, ihre sonst so bewegten Züge wirkten ruhig und gelassen. Nur Ladislaus wusste, dass sie vorhatte, ihren Platz in der Duma zur Verfügung zu stellen und stattdessen ein Kommando in ihrer in Gründung begriffenen Navy zu übernehmen. Und nur Magda spürte, wie sehr er sie um die Freiheit beneidete, genau das zu tun. Aber für sie war es nicht Freiheit, sondern Flucht.
    Sie kannte ihre starken Seiten: ein Flair für Organisation, klares Denkvermögen, Mut und Mitgefühl. Aber auch ihre Schwächen waren ihr nicht verborgen: Sie pflegte genau das zu sagen, was sie dachte, manchmal so, dass es andere verletzte, und sie neigte zu autoritärem Verhalten besonders gegenüber anderen, die ihren Gedanken nicht folgen konnten. Dazu kam noch eine stark ausgeprägte Kapazität zu hassen. Diesen Hass fühlte sie jetzt in sich, wenn auch nur wenige ihrer Freunde es bemerkten oder erkannten, dass das eine unvermeidbare Folge ihres Einfühlungsvermögens war.
    Das über sie verhängte Todesurteil hatte sie akzeptieren können, nicht aber die Brutalität, mit der Piotr ermordet worden war. Und ebenso wenig die Grausamkeit, die Tatjana Iljuschina fast um den Verstand gebracht hätte. Das alles war einfach zu viel gewesen. Aber so lange sie geglaubt hatte, dass dafür nur Waldecks Irrsinn verantwortlich sei, hatte sie das einigermaßen distanziert sehen können.
    Und dann hatte die Provisorische Regierung in Waldecks Safe die speziellen Anweisungen der Versammlung gefunden.
    Waldeck hätte nicht danach zu handeln brauchen, aber einen Menschen wie ihm die Möglichkeit zu geben, so zu handeln, war genauso, als würde man einem bösartigen Kind einen geladenen Laser in die Hand drücken. Das würde sie der Gesetzgebenden Versammlung nie verzeihen können. Falls sie je mit jener Regierung zu tun haben sollte, würde sie nie diesen Hass aus ihrem Bewusstsein verdrängen

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