Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)
auf Beaufort das gleiche Problem.«
»Genau. Nun, Captain M’tana hat möglicherweise einen Weg gefunden um unser Netzwerk wieder funktionieren zu lassen.«
»Tatsächlich?« Ladislaus beugte sich vor und starrte M’tana an. Der Captain rutschte auf seinem Stuhl ein Stück zur Seite, wich aber dem Blick nicht aus.
»Ja, Sir. Damit das klar ist, Mister Skjorning. Ich bin Innenwelter – Herzwelter –, aber als meine Vorfahren Xhosa besiedelt haben, haben sie das nicht ganz freiwillig getan. Ich glaube, wir wussten damals recht gut, was Unterdrückung bedeutet. Aber inzwischen haben wir das vergessen. Das hätten wir nicht sollen, und das be deutet, dass wir hier eine gewisse Verantwortung haben. Ich möchte nicht, dass die Föderation in Stücke gerissen wird. Ich denke, zumindest in dem Punkt könnten wir übereinstimmen. Aber was ich möchte und was geschehen wird, das sind zwei Paar Stiefel. Diesmal kann man die entstandenen Risse nicht einfach zukleistern – dazu ist bereits zu viel Blut geflossen.
Und deshalb kann ich mich, so wie ich die Dinge sehe, entweder meinen Mitgefangenen anschließen, es ablehnen, Sie in irgendeiner Weise zu unterstützen und darauf warten, dass wir schließlich entlassen werden und – mit Glück – eine weitere Chance bekommen, wieder unseren Beitrag zu all den Morden zu leisten. Oder ich kann Ihnen und Ihren Leuten helfen. Nicht weil ich von Ihrer Rebellion begeistert wäre – das bin ich nämlich nicht –, sondern weil ich der Ansicht bin, dass es umso besser ist, je früher die Föderation erkennt, dass sie nicht gewinnen kann. Selbst dann nicht, wenn sie Sie militärisch besiegen sollte.«
»Ich verstehe.« Langsam ging ein Lächeln über Ladislaus’ Gesicht. »Captain, ich habe das Gefühl, dass ich Sie mögen werde – und ich wette, dass Sie das nicht die Bohne interessiert. Aber Sie haben recht. Was geschehen ist, ist bereits zu weit gegangen, als dass man es noch heilen könnte. Wie wollen Sie also helfen?«
»Was Captain M’tana mir vorgeschlagen hat«, sagte Magda, »passt in unsere Pläne, Korrespondenz zwischen den Gefangenen und deren Familien zuzulassen. Wir geben ihm die Adressen unserer Kontakte auf Xhosa, und seine ›Briefe nach Hause‹ stellen unsere Kontakte wieder her.«
Ladislaus studierte M’tanas Gesicht, suchte darin nach einer Spur von Verrat, suchte nach der Absicht, ihn zu betrügen. Doch er entdeckte nichts davon.
»Sie wissen doch, Captain«, sagte er bedächtig, »mit welcher Strafe Sie zu rechnen haben, falls die Föderation das je erfährt?«
»Ja«, erwiderte M’tana knapp. »Aber ich weiß – jetzt weiß ich das –, was die Versammlung Ihnen, Ihren Leuten, angetan hat. Und meinen Eid habe ich auf die Föderation und nicht nur auf ihre Regierung geleistet. Wenn ich einen Beitrag dazu leisten kann, diesen Krieg abzukürzen und damit bewirke, dass weniger Menschen sterben, dann muss ich das tun. Und außerdem …«, man konnte erkennen, dass es ihm unbehaglich war, das zu sagen, »… macht es mir keinen Spaß, Terraner zu töten, Mister Skjorning, nicht einmal solche, die formal gesehen Verräter sind.«
»Verstehe«, sagte Ladislaus jetzt schon zum wiederholten Male. Und dann fügte er langsam hinzu: »Lassen Sie uns also Einzelheiten besprechen, Captain …«
»Nun, Chang?« Commodore Li Han kippte ihren Sessel im Konferenzraum der LONGBOW zurück und musterte dabei ihren Stabschef. Commander Robert Tomanaga, ihr neuer Einsatzoffizier für den Flottenverband, saß neben Tsing, Lieutenant Commander Esther Kane und Lieutenant David Reznick, Lis Astrogator und Elektronikoffizier flankierten die beiden.
»Commander Tomanaga und ich haben uns den Einsatzplan der Flotte angesehen«, erwiderte Tsing. »Genaueres werden wir wissen, sobald wir ihn auf dem Taktiksimulator analysiert haben, aber für den Augenblick scheint er uns solide.«
»Sind Sie auch der Ansicht, Commander?« Han sah zu Tomanaga hinüber.
»Ja, Sir. Oh, wir könnten mehr Tonnage gebrauchen, aber Qualität ist wichtiger als Quantität.« Er grinste, und Han ließ sich nicht anmerken, dass seine Schnoddrigkeit sie störte, und fragte sich im Stillen, ob ihre Sorge berechtigt war. Auf dem Papier war Tomanaga zweifellos qualifiziert, aber »auf dem Papier« galt das für alle ihre Stabsoffiziere, von denen aber keiner über echte Erfahrung auf seiner neuen Position verfügte. Sie selbst hatte die auch nicht, und mit einem unerfahrenen Stab unter einem Commodore, der
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