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Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Titel: Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve White , David Weber
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Rituale hielten, wenn sie die Brücke betraten; Han zog es vor, dass sie weiter ihre Arbeit erledigten.
    »Good Afternoon, Eins O«, begrüßte sie Commander Sung.
    »Good Afternoon, Sir. Commodore Tsing.«
    Han musste über den Titel lächeln, ließ es sich aber nicht anmerken. Sie war Commodore von Flottenverband Zwölf und zugleich Captain der LONGBOW . Aus der Sicht der Staffel war die Anrede »Commodore« korrekt, aber wenn sie als kommandierender Offizier der LONGBOW tätig war, lautete die korrekte Anrede »Captain«. Um die Dinge noch weiter zu verkomplizieren, war Tsing jetzt Captain – aber an Bord eines Kriegsschiffs konnte es nur einen »Captain« geben, also wurde Tsing korrekterweise als »Commodore« angesprochen. Und deshalb konnte es vorkommen, dass sie beide korrekt als »Commodore« angesprochen wurden, aber nur Han würde jemals als »Captain« tituliert werden, und das bedeutete, dass hie und da an Bord der LONGBOW ein »Captain« einen höheren Rang als ein »Commodore« einnahm. Dass Sung wie die meisten Angehörigen ihrer Crew es sich leicht machte und sie nur mit »Sir« ansprach – es sei denn, es gab absolut keine Alternative oder es war eindeutig klar, welchen Hut sie gerade trug – überraschte niemanden.
    »Ich habe die Brücke, Eins O«, sagte sie zu Sung und ließ sich auf den Kommandosessel gleiten.
    »Aye, aye, Sir.« Der nicht besonders große, schlanke Commander trat hinter den Sessel und wartete.
    »Mister Chu, wie lange noch bis zum Sprung?«
    »Etwa dreiundvierzig Standardstunden, Sir.«
    »Sehr gut.« Sie drehte ihren Sessel zu ihrem XO herum. »Commander Sung.«
    »Ja, Sir?« Er blickte nervös. Das war ein gutes Zeichen.
    »Unsere letzte umfassende Gefechtsübung liegt eine ganze Weile zurück«, sagte sie ruhig. »Finden Sie nicht, dass wir ein paar Stunden darauf verwenden könnten, etwas Rost abzukratzen?«
    Sung Chung-hui hatte vor diesem Augenblick Angst gehabt. Die LONGBOW hatte von allen Schiffen im Flottenverband Siebzehn die geringsten Verluste davongetragen, aber die Admiralität der neuen Republik hatte sie brutal ihrer erfahrenen Kaderoffiziere beraubt. Er hatte große Mühe gehabt, wenigstens knapp die Hälfte der ursprünglichen Brückencrew zu behalten, und die Verluste unter Deck waren noch schlimmer gewesen. Er hatte sein Bestes getan, die ihm stattdessen zugewiesenen vielen Ersatzleute in sein Team einzugliedern, aber viel zu viele davon waren noch in Ausbildung, sodass ihn bei dem Gedanken an die nächsten paar Tage ein Schauder überlief.
    Er sah zu Tsing hinüber, aber der ehemalige XO schien von dem Display auf dem Hauptschirm fasziniert. Von ihm würde keine Hilfe kommen. Er atmete tief durch.
    »Ganz wie Sie wünschen, Sir.«
    »Dann geben Sie Klarschiff zum Gefecht, XO«, erklärte Han, und Sung hauchte ein stilles Gebet, als er den Knopf drückte.
    Die passende Formulierung war »schrecklich«, dachte Han, als sie sich einschäumte. Sie hielt das Gesicht unter die Dusche, das Wasser zupfte an ihrem langen Haar. Eigentlich war es ja gar nicht so schlimm, aber im Krieg war kein Platz für »eigentlich«. Wenn einem Atombomben um die Ohren flogen, gab es nur leistungsfähige Mannschaften – oder Tote. Sie erinnerte sich daran, was für ein fein abgestimmtes Instrument sie und Tsing vor der Meuterei aus der LONGBOW gemacht hatten und schüttelte den Kopf. Aber die derzeitige Unsicherheit war nicht Sungs Schuld. Er hatte noch keine Zeit gehabt, die Neuzugänge auszubilden und doch in der wenigen Zeit, die man ihm gelassen hatte, schon einiges geschafft.
    Sie trat aus der Dusche und griff nach einem Handtuch.
    Sie und Sung würden die nächsten paar Tage alles andere als populär sein. Wenigstens hatte sie den größten Teil ihrer Verteidigungsmannschaft behalten können – das war so ziemlich die einzige Abteilung, die ihre Sache wirklich gut gemacht hatte –, aber die Schadenskontrolle war miserabel und die Technik nicht viel besser. Dass Sung sich ursprünglich auf die Geschütze und den Manövrierbereich konzentriert hatte, konnte sie ihm nicht verübeln, aber Geschützmannschaften und Steuercrew allein würden nun einmal aus der LONGBOW keine leistungsfähige Kampfmaschine machen.
    Sie wickelte sich das Handtuch wie einen Sarong um den Leib und setzte sich vor ihren Terminal. Sungs Aufgabe war es, die Mannschaft auf den Leistungsstandard zu bringen, den sie für richtig hielt. Unter den ehernen Traditionen der Navy hatte sie nur beschränkte

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