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Stark gegen Stress

Stark gegen Stress

Titel: Stark gegen Stress Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beobachter Buchverlag
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auf Belastungen reagieren und mehr Zeit brauchen, um sich wieder zu regenerieren und das Stressereignis zu «verdauen». Stressresistente Personen zeichnen sich durch folgende Merkmale aus:
    ▪ Sie haben eine hohe Selbstwirksamkeitsüberzeugung, sind also überzeugt, die Stresssituation aktiv beeinflussen zu können (siehe Seite 96).
    ▪ Sie schätzen potenzielle Stresssituationen häufiger als Herausforderung ein statt als Bedrohung, Verlust oder Schädigung (siehe Seite 56).
    ▪ Sie unternehmen grössere Anstrengungen, um ein Ziel zu erreichen.
    ▪ Sie neigen zu Optimismus und können auch schwierigen Situationen etwas Gutes abgewinnen.
    Einflussfaktor Motivation
    Ob jemand gut oder weniger gut motiviert ist, wirkt sich ebenfalls auf das Stresserleben aus. Wie viel liegt mir daran, einen guten Eindruck zu machen, wie motiviert bin ich, eine Stelle zu bekommen? Was unternehme ich für Anstrengungen, um trotz Widrigkeiten und Hindernissen ans Ziel zu gelangen?
    Motivation kann intrinsisch (Ich möchte für mich das Ziel erreichen) oder extrinsisch sein (Ich möchte das Ziel wegen anderen oder anderem erreichen). Sie ist häufig das Zünglein an der Waage, wenn es darum geht, ob und wie stark man die Situation zu beeinflussen und zu verändern versucht. Doch auch hier gilt, dass die Motivation nur dann vorhanden sein wird, wenn man sich zutraut, etwas auszurichten, und die Chance als realistisch einschätzt, das Ziel auch wirklich erreichen zu können (internale Kontrollüberzeugung, siehe Seite 95).
    GUT ZU WISSEN
    Stressresistente Menschen verfügen über ein gut gebautes Stresshaus. Das Modell des Stresshauses ist im Kapitel 1 dieses Ratgebers beschrieben (ab Seite 14).
    ▪
    HINWEIS Motivation hilft, trotz Stress an einer Sache dranzubleiben, dem Stress die Stirn zu bieten. Bei längerfristigem Stress wird sie besonders wichtig.
    Einflussfaktor Kompetenzen
    Schliesslich hängt der Stress auch davon ab, wie jemand die eigenen Kompetenzen subjektiv einschätzt; einerseits in Bezug auf die Anforderung (z.B. Wissen bei einer Prüfung), andererseits in Bezug auf die Stressregulation (z.B. Wie gut gelingt es mir im Allgemeinen, mich vor Prüfungen zu beruhigen?). Der Stress wird umso geringer ausfallen, je mehr Kompetenzen Sie sich zuschreiben – bezüglich der Aufgabe, der Problemlösung und der Emotionsregulation.
    HINWEIS Keiner der hier beschriebenen Faktoren prägt für sich allein das Stresserleben. Es ist ihr Zusammenspiel, das es ausmacht, bei dem es sowohl zu einer Aufschaukelung wie auch zu einer Pufferwirkung kommen kann. Bei schlechter Stimmung, hoher Relevanz, stressanfälliger Persönlichkeit, als ungenügend eingeschätzten Kompetenzen und geringer Motivation ist der Stress am grössten. Andererseits können alle Faktoren stressabfedernd wirken, wenn sie als Ressource wahrgenommen werden («Die Situation ist vertrackt, doch bin ich hochmotiviert, das Beste daraus zu machen.»).
    Was uns stresst – und wie wir reagieren
    Gegenstand dieses Kapitels ist eine kleine Systematik der Stressauslöser und der Faktoren, die unsere Reaktion darauf bestimmen. Sie erfahren, warum uns Bagatellen völlig aus der Fassung bringen können und warum auch positive Ereignisse, die doch eigentlich Freude machen sollten, zuweilen Stress auslösen.
    Erinnern Sie sich an die täglichen Widrigkeiten? Diese sogenannten Mikroereignisse wurden auf den ersten Seiten dieses Buches als Stressquelle Nummer eins des heutigen Lebens identifiziert. Aber auch einschneidende Lebensereignisse und Entwicklungsaufgaben – Makroereignisse – können Stress mit sich bringen.
    Scheidung und Lottogewinn: kritische Lebensereignisse
    Kritische Lebensereignisse gehen mit einer markanten Veränderung im Leben einher. Dazu zählen aber nicht nur negative, sondern auch positiveVeränderungen, die das Leben umkrempeln. Im Allgemeinen negativ sind beispielsweise schwere Krankheiten, Unfälle, Behinderungen, der Tod eines geliebten Menschen, Arbeitslosigkeit, Trennung und Scheidung, ein Umzug mit Wohnortswechsel. Zu den positiven kritischen Ereignissen zählen etwa die Heirat, die Geburt eines Kindes, ein Lottogewinn oder eine Beförderung.
    So zumindest hat dies die Stresspsychologie über Jahrzehnte gelehrt. Doch nach dem modernen Stressverständnis ist das nur die halbe Wahrheit: Ein Lottogewinn kann auch als Bürde und Fluch bewertet werden, die Geburt eines Kindes als biografisch unpassendes und einengendes Ereignis, eine Scheidung als Befreiung

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