Stark gegen Stress
ganz zu
Stressbewältigungs
kompetenzen
Partnerschaft
Familie
Freundeskreis
Finanzen
Wohnen (sichere Umgebung, Naherholungsgebiete, Freizeitangebote)
Arbeitsplatz
Zugang zu Unterstützungsangeboten (Beratung, Weiterbildung, medizinische Versorgung, Therapie)
Auswertung:
▪ Überblicken Sie die Bereiche, in denen Sie eine 5 oder 6 angekreuzt haben. Hier verfügen Sie über gute bis sehr gute Ressourcen.
▪ Analysieren Sie dann die Bereiche, die Sie mit 1 bis 3 bewertet haben. Wählen Sie zwei davon aus und überlegen Sie, wie Sie Ihre Ressourcen hier stärken könnten. Gibt es Angebote wie Trainings, Coaching, Beratung, Therapie, die Sie unterstützen könnten?
▪ Füllen Sie diese Checkliste immer mal wieder aus, um auch Veränderungen festzuhalten. Bei Stagnation auf niedrigem Niveau (1 bis 3) sollten Sie nach einer gewissen Zeit handeln und Unterstützung in Anspruch nehmen.
Anders die zweite Wissenschaftlerin: Sie weiss aus früheren Erfahrungen, dass sich die besten Projektideen einstellen, wenn sie einfach mal drauflos plant, und sie ist zuversichtlich, dass es auch diesmal so sein wird. Sie ist sich ihrer Ressourcen bewusst; das gibt ihr die Gewissheit, der Situation gewachsen zu sein. Ihre Ressourcen können fliessen.
GUT ZU WISSEN
Stress ist ein kognitives Problem. Er entsteht im Kopf, nicht im Bauch. Daher gilt es, ihm auch dort zu begegnen.
▪
Zum Überlegen: Schätze ich meine Ressourcen richtig ein?
Im Selbsttest auf Seite 44 haben Sie Ihre Ressourcen identifiziert. Stellen Sie sich nun folgende Fragen:
▪ Haben Sie im Nachhinein schon gemerkt, dass Sie in einer Situation objektiv über mehr Ressourcen verfügt hätten, als Sie sich subjektiv zugestehen konnten?
▪ Wann ist dies besonders der Fall, in welchen Situationen, bei welchen Personen?
▪ Stellen Sie sich eine Person vor, die Sie mit Wohlwollen betrachtet. Welche Ressourcen würde diese Person Ihnen zuschreiben?
Wie die Gedanken, so die Gefühle
Wie kommt es dazu, dass ein und dasselbe Ereignis bei der einen Person Stress auslöst, bei einer anderen nicht? Die Antwort ist einfach: Stress entsteht im Kopf. Ob wir uns gestresst fühlen oder nicht, hängt davon ab, wie wir eine Situation subjektiv einschätzen. Es ist erst die Interpretation der Situation, die den Unterschied zwischen Stress oder Nichtstress ausmacht; die Wahrnehmung durch unsere ganz subjektive Brille, die darüber entscheidet, wie wir ein Ereignis, eine Situation – eben eine Anforderung – erleben.
OLIVIA C. steht vor einer wichtigen Abschlussprüfung (äussere Anforderung). Sie hat viel gelernt und beherrscht den Stoff (innere Ressource). Auch ihr Partner unterstützt sie und macht ihr Mut (äussere Ressource). Trotzdem denkt sie, dass sie versagen und die Prüfung nicht bestehen wird (ungünstige kognitive Einschätzung), dass sie andere enttäuschen wird (innere Anforderung). In der Schule erlebte Olivia C. häufig Misserfolge. Sie hat ein geringes Selbstvertrauen in Bezug auf Prüfungen und erwartet daher, auch diesmal ein ungenügendes Resultat zu erzielen (negative Erwartung).
ROGER T. steht vor derselben wichtigen Prüfung (äussere Anforderung). Er ist ehrgeizig und will es beruflich zu etwas bringen; für ihn zählt nur, der Beste zu sein (innere Anforderung). Roger T. ist intelligent, und das Lernen fällt ihm leicht (innere Ressource). Es ist so gut wie sicher, dass er den Test mit Bravour bestehen wird, da er bisher alle Prüfungen bestanden hat (objektive Situation). Dennoch nagen an ihm leise Zweifel. Wird er es schaffen, die Bestnote zu erreichen? Alles andere wäre für ihn ein Misserfolg und ein Zeichen dafür, dass er es im Beruf nie zu einer Spitzenposition bringen wird (negative Einschätzung).
Faktoren, die das Stresserleben beeinflussen
Es gibt eine Reihe von Faktoren, die sich auf die persönliche Einschätzung einer Situation oder eines Ereignisses auswirken. Dazu gehören:
▪ die Relevanz der Situation: Wie wichtig ist die Situation für mich?
▪ die aktuelle Stimmung: Fühle ich mich allgemein schon etwas angeschlagen, müde, energielos, gestresst, deprimiert?
▪ Persönlichkeitsmerkmale, z.B. psychische Labilität
▪ Motivation: Wie sehr bin ich motiviert, ein Ziel zu erreichen?
▪ Kompetenzen: Bin ich der Aufgabe gewachsen, habe ich die nötigen Fertigkeiten für eine wirksame Bewältigung?
Einflussfaktor Relevanz
Je relevanter eine Situation für jemanden ist, desto grösser ist ihr Stresspotenzial. Ihr Bus hat
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