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Stark im Job

Stark im Job

Titel: Stark im Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Katrin Matyssek
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einen guten Job gemacht“. Das gibt uns ein Gefühl von Befriedigung („Den Feierabend hab’ ich mir verdient“).
    Manche sind schon mit relativ wenig zufrieden; andere stellen so hohe Ansprüche an sich selbst, dass sie daran scheitern müssen. Wer immer 100 % oder mehr abliefern möchte, muss sich irgendwann selbst enttäuschen. Anhand der folgenden Fragen können Sie überprüfen, wer die Leistungsansprüche in Ihrem Leben zu hoch setzt: die Arbeit, Ihr Vorgesetzter oder Sie selbst.
Fällt es Ihnen schwer, bei Forderungen Nein zu sagen?
Hat Ihr Arbeitspensum in den letzten Jahren zugenommen?
Möchten Sie am liebsten alles selbst machen?
Ist es Ihnen wichtig, Ihre Führungskraft nicht zu enttäuschen?
Macht Ihre Führungskraft mehr Druck als nötig?
Haben Sie Angst vor Konflikten?
Sind Sie zu Hause einem Berg von Anforderungen ausgesetzt?
Ist Ihre Arbeit schwieriger, inhaltlich überfordernder, als früher?
Verlangen Sie von sich selbst, keine Fehler zu machen?
Fühlen Sie alleine sich verantwortlich dafür, dass alles gut läuft?
Beschäftigen Sie sich daheim mit der Arbeit, ohne das zu wollen?
Müssen Sie in der Freizeit für Ihren Vorgesetzten erreichbar sein?
Haben Sie den Anspruch, es allen recht zu machen?
Sind Sie gut genug ausgebildet für Ihre Tätigkeit?
Gönnen Sie sich am Wochenende wirklich Erholung?
Haben Sie Ihrer Führungskraft gesagt, dass es Ihnen zu viel ist?
Können Sie nach Feierabend und im Urlaub gut abschalten?
Ist wirklich der Job schuld am Nicht-Abschalten-Können?
    Wenn Sie nicht gut abschalten können, ist daran zunächst einmal nicht unbedingt der Job schuld. Es sei denn, Ihre Führungskraft verlangt von Ihnen, dass Sie auch nach Feierabend noch erreichbar sind. Oder dass Sie auch am Wochenende und im Urlaub Ihre E-Mails beantworten. In diesen Fällen ruiniert Ihnen tatsächlich die Arbeit Ihre Erholung.
    Daher sollten Sie prüfen, ob die ständige Erreichbarkeit wirklich erforderlich ist und ob Sie nicht im Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten eine Veränderung dieser Erreichbarkeitsansprüche erwirken können. Vielleicht lässt sich eine Rufbereitschaft einrichten, bei der Sie sich mit Kollegen abwechseln. Oder Sie vereinbaren, was manche Großkonzerne schon lange praktizieren: „E-Mail-Verbot am Wochenende“.
    Falls es keine Erreichbarkeitsansprüche oder Ähnliches sind, die Sie nicht abschalten lassen, dann sollten Sie Ihr Abschalt-Verhalten überprüfen. Zur Erinnerung: In Kapitel 7 finden Sie viele Tipps zum leichteren Abschalten nach Feierabend, und auch zum besseren Schlafen. Man sollte nicht leichtfertig dem Job die Schuld geben, wenn man nach Feierabend noch an die Arbeit denkt. – Wie Sie oben lesen können, ist Abschalten-Können auch eine Frage der Selbstdisziplin.
Feedback geben
    Ihre Führungskraft weiß nicht von selber, dass Sie überfordert sind. Das müssen Sie ihr sagen. Wenn sie besonders aufmerksam ist, fallen ihr vielleicht einzelne Symptome an Ihnen auf – Veränderungen im Aussehen, unter Umständen auch eine Zunahme der Fehlerhäufigkeit, Stimmungsschwankungen oder ein motziger Gesichtsausdruck. Aber es verlangt schon sehr viel von einer Führungskraft, dass diese aus solchen Auffälligkeiten auf eine Überforderung des Mitarbeiters oder der Mitarbeiterin schließen soll.
    Übernehmen Sie die Verantwortung für sich, Ihr Befinden und Ihre Gesundheit, indem Sie Ihrer Führungskraft ein Feedback geben: „Chef(in), ich kann nicht mehr, es ist zu viel Arbeit.“ Es geht dabei nicht um Arbeitsverweigerung, sondern um eine Rückmeldung. Ihre Führungskraft braucht die! Sie ist sogar darauf angewiesen (und bekommt sie viel zu selten).
Die Schlüsselkompetenz der Zukunft
    Meistens ist es nämlich keine Bösartigkeit, wenn Geschäftsleitungen die Schrauben immer weiter andrehen. Natürlich ist es im wirtschaftlichen Interesse eines Unternehmens, die Produktivität zu erhöhen. Aber nach meiner Beobachtung werden die Schrauben (auch) deshalb angezogen, weil zu wenig Beschäftigte den Mut haben, Nein zu sagen. Sie wollen nichts riskieren – und riskieren darüber ihre Gesundheit. Das soll Ihnen nicht passieren. Sie sollten daher Ihrem Vorgesetzten sagen, wenn es Ihnen zu viel wird.
    Diese Form der Rückmeldung zu geben, wird in Zukunft immer wichtiger. Denn wir alle werden immer länger arbeiten müssen, bis wir in Rente gehen. Wir sind auf unsere Gesundheit angewiesen, wenn wir bis zum Renteneintritt und möglichst noch lange darüber hinaus fit bleiben wollen.

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