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Stark im Job

Stark im Job

Titel: Stark im Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Katrin Matyssek
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Wäre doch schade, die Gesundheit jetzt schon für einen Job zu riskieren, der vielleicht noch nicht einmal Erfüllung bedeutet. Umso wichtiger ist es, sich heute schon gegen Überlastung zur Wehr zu setzen und Nein zu sagen. Wer nicht Nein sagt, geht unter. Nein-Sagen wird die Schlüsselkompetenz der Zukunft.
    Das Fazit dieses Unterkapitels lautet:
    Übernehmen Sie die Verantwortung für sich selbst!
8.2 Gesunder Selbstschutz: Nein sagen und Grenzen setzen
    Befürchtungen
    Viele Menschen befürchten negative Konsequenzen für den Fall, dass sie Nein sagen und sich gegen Arbeitsüberlastungen zur Wehr setzen. Sie haben Angst vor einer Kündigung. Im Extremfall kann es dazu kommen, ja. Aber in der Praxis wird das nur höchst selten der Fall sein – zumindest bei Jobs, für die ein gewisses Qualifikationsniveau Voraussetzung ist. Bei Aushilfstätigkeiten mag das anders sein. Aber Fachleute werden auch in Zukunft nicht so leicht zu ersetzen sein, weshalb die Angst vor Kündigung in den meisten Fällen unbegründet ist.
    Weit verbreitet ist auch die Furcht vor Statusverlust durch Degradierung: „Dann gibt der mir in Zukunft keine guten Projekte mehr.“ – Ja, kann sein. Aber wenn dadurch die Gesundheit gerettet wird, dürfte das den Preis wert sein. Gleiches gilt für die Angst vor einem selbst verschuldeten Karrierestopp. Wollen Sie denn Karriere um jeden Preis? Spätestens nach dem ersten Herzinfarkt sehen die meisten Menschen das anders.
    Und sehr viele Beschäftigte haben auch Angst vor Anerkennungsverlust. Sie befürchten, die Führungskraft würde sie nicht mehr mögen, wenn sie Nein sagen. Also sagen sie lieber nichts und hoffen darauf, dass Körper und Psyche schon mitspielen werden.
Woher den Mut nehmen?
    Menschen haben nur eine Gesundheit. Wenn die Gesundheit einmal ruiniert ist, ist auch die Arbeitsfähigkeit futsch. Das gilt es zu verhindern – im Sinne des Mitarbeiters, aber auch im Sinne der Führungskraft (und des Unternehmens). Wer sich überfordert fühlt, macht mehr Fehler und ist auch häufiger in Unfälle verwickelt. Beides ist nicht im Sinne des Arbeitgebers. Der braucht schließlich eine gute Qualität und reibungslose Abläufe.
    Machen Sie sich daher deutlich, dass Ihre Firma kein Interesse daran haben dürfte, Sie in die Erschöpfung zu treiben. Und Sie selbst natürlich erst recht nicht. Sie wollen ja noch gesund in Rente gehen. Vielleicht hilft Ihnen auch ein Blick aufs Juristische. Vermutlich haben Sie einen ähnlichen Passus sogar in Ihrem Arbeitsvertrag unterschrieben: Sie sind verpflichtet, Ihre Arbeitsfähigkeit zu erhalten.
    Sie würden also quasi vertragsbrüchig, wenn Sie weiterhin immer wieder über Ihre Belastbarkeitsgrenze hinaus arbeiten – bis zur totalen Erschöpfung. Das ist ganz sicher nicht Ihre Absicht. Sie meinen es ja gerade gut mit Ihrem Arbeitgeber ... Vielleicht kann Ihnen dieser Gedanke den Mut geben, der Ihnen noch fehlt – dass Sie sich einfach nur „rechtlich korrekt“ verhalten wollen.
Selbstsicher auftreten
    „Überzeugung wirkt überzeugend“, sagt man. Wer selbst daran zweifelt, ob sein Grenzen-Setzen berechtigt ist, hat im Grunde schon verloren. Am besten machen Sie sich vor dem Gespräch eine Liste, auf der Sie notieren, warum es für Sie wichtig ist, diese Grenze zu setzen. Die einzelnen Punkte sollen Sie nicht im Gespräch vorbringen – aber sie sind wichtig, um Ihnen für das Gespräch den Rücken zu stärken. Nur wenn Sie selbst überzeugt sind, werden Sie auch überzeugend wirken.
    Wenn es soweit ist: Stehen Sie aufrecht. Kein Herumgewibbel oder Kopf-zur-Seite-Neigen! Das wirkt niedlich, aber wenig überzeugend. Sie können ruhig sagen, dass dieser Schritt Sie Überwindung kostet, aber Ihre Körpersprache sollte Sicherheit signalisieren. Tief durchatmen, und dann klar und deutlich die Grenze formulieren: „Ich möchte mich fortan nach Feierabend ungestört erholen können und deshalb in Zukunft mein Handy nach Feierabend ausschalten.“
    Wenn Ihre Führungskraft versucht, Sie zu überreden, doch so weiterzumachen wie bisher (das wird sie vermutlich probieren – sie will ja, dass alles weiterhin reibungslos läuft und müsste selbst etwas verändern, wenn Sie plötzlich nicht mehr mitspielen), sollten Sie Ihren Satz mit denselben Worten wiederholen. Befürchten Sie nicht, dass es lächerlich – wie ein Papagei – klingen könnte; das Gegenteil ist der Fall. Wenn Sie jetzt herumjammern und klagend mit anderen Worten dieselbe Aussage vorbringen,

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