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Starke Kinder

Starke Kinder

Titel: Starke Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Dyer , Regina Steil
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Nummer einmal ausprobieren müssen, um in einem wirklichen Notfall in der Lage zu sein, anzurufen. Die Nummer ist kostenlos und anonym. Die Mitarbeiter des Kinder- und Jugendtelefons sind ehrenamtliche Kräfte, wurden allerdings gut geschult und auf ihre Aufgabe vorbereitet. Kinder und Jugendliche können hier verschiedene Optionen mit den Mitarbeitern besprechen, ohne befürchten zu müssen, dass diese ihre Eltern kontaktieren.
    Ãœberprüfen Sie diesen Plan mit Ihrem Kind regelmäßig in größeren Abständen. Der Plan ist Eigentum des Kindes. Dieser ist ein Angebot für Ihr Kind, kein Muss.
    12.4  Worauf müssen Sie achten, wenn ein Kind Zeit außerhalb der Familie verbringt?
    Verbringt Ihr Kind längere Zeit mit anderen Menschen? In diesem Fall müssen Sie sich als Eltern auf Ihr Kind und die das Kind betreuenden Personen verlassen. Es kann sehr sinnvoll sein, die Strukturen zu überprüfen.
    Im Rahmen von
Ferienlagern
wurden sexuelle Missbräuche berichtet. Bei einem Ferienlager waren die Täter 15-jährige Jugendliche, die sich an deutlich jüngeren Kindern vergriffen hatten. Die Übergriffe fanden nachts statt. Alle Jungen schliefen in einem gemeinsamen Schlafsaal, die Betreuer schliefen weiter entfernt. Zwar versuchten sich die Kinder, den Betreuern anzuvertrauen, und hatten Angst, nachts schlafen zu gehen. Die Betreuer verstanden die Anzeichen nicht.
    Mehrere Probleme können identifiziert werden:
Die Übernachtung von Kindern mit solch einer Altersdifferenz in einem Schlafsaal.
Die Abwesenheit der Betreuer während der Schlafenszeit. Sinnvoller wäre eine
rotierende
Übernachtung zumindest eines Betreuers im Schlafsaal.
Die Betreuer waren nicht in der Lage, auf Anzeichen zu reagieren. Die Betreuer sollten eine ausreichende Schulung auch im Bereich „Umgang mit sexuellen Missbrauch“ erhalten.
    Plant Ihr Kind in ein
Ferienlager
zu fahren, so können folgende Fragen hilfreich sein:
Wo und mit wie vielen anderen Kindern wird Ihr Kind schlafen?
Wie ist die Altersstruktur in dem Schlafsaal?
Wo schlafen die Betreuer? Schläft mindestens ein Betreuer mit in dem Schlafsaal?
Gibt es eine Kleingruppe? Wie ist diese zusammengesetzt?
Welcher Betreuer ist für mein Kind verantwortlich?
Welche Schulungen haben die Betreuer erhalten?
Würden die Betreuer Übergriffe/Missbräuche erkennen?
Welche Möglichkeit hat Ihr Kind mit Ihnen Kontakt aufzunehmen? Können Sie z. B. ein Prepaid Handy mitgeben? Gibt es ein Telefon im Lager?
An wen kann sich Ihr Kind im Notfall wenden?
    Im Jahr 2010 wurden verschiedene Missbrauchsfälle in
Internaten
und kirchlichen Institutionen bekannt. Die Institutionen zeichneten sich in diesen Fällen über starre Außengrenzen aus. Sexualität wurde tabuisiert (z. B. in Institutionen der katholischen Kirche) oder liberalisiert (z. B. Odenwaldschule). Die Kinder trauten sich nicht, Hilfe außerhalb des Internats zu suchen. Sie fürchteten, aus der Gemeinschaft ausgeschlossen zu werden oder von den Eltern dort herausgeholt zu werden.
    Probleme waren u. a. folgende:
Die starren Außengrenzen erlaubten den Kindern nicht, sich hilfesuchend an ihre Eltern zu wenden.
Innerhalb des Internats bestand zumindest der Verdacht auf Übergriffe. Die Täter wurden geschützt.
Der Umgang mit den Themen „Sexualität“ und „Körperlichkeit“ war extrem.
    Wird Ihr Kind ein
Internat
besuchen, so können folgende Fragen hilfreich sein:
Wie und wo schlafen die Kinder?
Wer ist für die Kinder zuständig? Wer ist Ansprechpartner für die Kinder?
Was geschieht, wenn es Konflikte mit diesem Ansprechpartner gibt?
Können Sie den Ansprechpartner kennenlernen?
Wie können Sie Kontakt zu Ihrem Kind aufnehmen? Bestehen regelmäßige Kontakte? Welcher Art?
Gab es Missbrauchsvorwürfe? Wie wurde mit diesen umgegangen? Haben sich die Strukturen verändert? Welche Vorsorgemaßnahmen wurden getroffen?
Wie wird mit Themen wie „Körperlichkeit“ und „Sexualität“ an dieser Schule umgegangen?
    Verbringt Ihr Kind viel Zeit in einem Verein oder einer Jugendgruppe, dann können folgende Punkte überprüft werden:
Gibt es im Verein oder in der Gruppe selbst eine Vertrauensperson? Erfüllt diese Person die unter 12.1 genannten Kriterien?
Erzählt Ihr Kind immer wieder von einer älteren Person, die ungewöhnlich viel Zeit mit ihm verbringen möchte?
Wie

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