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Starke Kinder

Starke Kinder

Titel: Starke Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Dyer , Regina Steil
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der Kriminalpolizei wissen sollten:
Handlungsleitend ist für die Polizei das Ziel der Tataufklärung.
Die Polizei ist verpflichtet, bei einem Verdacht auf sexuellen Missbrauch zu ermitteln. Kontaktieren Sie die Polizei, berichten Sie von Ihrem Verdacht und nennen Sie den Namen des Kindes, so ist die Polizei verpflichtet einzugreifen.
Wünschen Sie eine Beratung, die nicht solche gravierende Folgen hat, sollten Sie keine Namen nennen und anonym bleiben.
Die Polizei ist dann der Ansprechpartner der Wahl, wenn eine akute und/oder massive Gefährdung vorliegt.
    Was Sie vor dem Kontakt mit dem Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD) des Jugendamtes wissen sollten:
Das zentrale Ziel des ASD ist das Kindeswohl.
Der ASD muss, wenn der Verdacht eines sexuellen Missbrauchs entsteht, abklären, inwieweit eine Kindeswohlgefährdung vorliegt, um gegebenenfalls schützend einzugreifen.
Der ASD
kann
bei Verdacht auf sexuellen Missbrauch die Polizei einschalten,
muss
es aber nicht.
Der ASD beschäftigt Spezialisten, die eine fachgerechte diagnostische Abklärung einleiten können. Diese ist sinnvoll, wenn weitreichende Folgen, wie z.B. eine Herausnahme des Kindes aus der Familie oder eine Gefängnisstrafe für den Täter, möglich sind.
Der ASD wird versuchen mit den Eltern zu kooperieren und Hilfen zur Erziehung anzubieten. Besteht aber die Gefahr, dass das Kind, z.B. beim Verdacht des sexuellen Missbrauchs durch die Eltern, weiter unter Druck gesetzt wird, so hat der ASD das Recht einzugreifen.
Der ASD hat die Möglichkeit verschiedene Dienste und Hilfsangebote miteinander zu vernetzen und zu koordinieren (u.a. in der Fallkonferenz).
    Opferschutzeinrichtungen wie der Weiße Ring oder der Deutsche Kinderschutzbund können auch bei anonymen Anfragen beratend tätig werden. Üblicherweise entstehen durch eine Beratung in solch einer Einrichtung keine Kosten.
    Mögliche Gespräche mit dem Kind
    Die Planung und der Verlauf eines direkten Gesprächs mit dem möglicherweise betroffenen Kind wird von sehr vielen Faktoren abhängig sein – von dem Alter des Kindes, von der Art der Hinweise, dem Ziel des Gesprächs, von ihrer Beziehung zu dem Kind usw.
    Aus verschiedenen Gründen sollte dieses Gespräch sehr gut überlegt sein. Machen Sie sich bewusst, was das eigentliche Ziel ist, welches Sie mit diesem Gespräch verfolgen. Wollen Sie sich dem Kind als mögliche Vertrauensperson annähern? Sind Sie bereits eine Vertrauensperson und möchten Sie mit dem Kind über seine Schwierigkeiten sprechen? Wissen Sie definitiv, dass ein Missbrauch stattfindet und möchten Sie dem Kind Ihre Hilfe anbieten oder mit ihm überlegen, was weiter geschehen soll?
    Wenn Sie Klarheit über das Ziel Ihres Gesprächs haben, überlegen Sie gemeinsam mit einer Vertrauensperson, unter welchen Rahmenbedingungen Sie dieses Ziel am besten erreichen. Durch ein Gespräch zwischen Tür und Angel oder ein Gespräch mit einer entfernten Bekannten wird vermutlich keines der genannten Ziele erreicht.
    Wer soll das Gespräch führen? Günstigstenfalls die zur Verfügung stehende Person, die dem Kind aktuell am nächsten steht. Es kann sein, dass Sie zu diesem Zweck eine weitere Person in Ihre Überlegungen mit einbeziehen müssen. Haben Sie bereits klare Hinweise und haben Sie sich bereits entschieden Kontakt mit einer offiziellen Stelle wie dem Jugendamt aufzunehmen, so kann es sinnvoll sein, mit den Mitarbeitern des Allgemeinen Sozialen Dienstes zu überlegen, durch wen und wie solch ein Gespräch geführt werden sollte.
    Beachten Sie bei Ihrer Überlegung auch das Alter des Kindes. Gerade jüngere Kinder werden über gemeinsames Spielen besser erreicht als ältere Kinder. Auch sind die Inhalte des Gesprächs auf das Alter des Kindes abzustimmen. Ein jüngeres Kind kann nur begrenzt in Überlegungen bezüglich des weiteren Vorgehens einbezogen werden. Einem älteren Kind sollte mehr Mitspracherecht eingeräumt werden. Ein weiterer wesentlicher Gesichtspunkt in der Planung eines Gesprächs ist der Faktor Zeit. Solche Gespräche benötigen viel Zeit. Geben Sie dem Kind auch die Zeit, die es braucht, um sich zu öffnen. Erwarten Sie nicht zu viel von solch einem Gespräch.
    Dient das Gespräch der Informationsgewinnung, so werden die Fragen
offen
formuliert. Auf diese Weise soll eine Beeinflussung des Kindes und seiner Aussagen vermieden

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