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Starker als dein Tod

Starker als dein Tod

Titel: Starker als dein Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Castillo Linda
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davon abhing, sie so zu manipulieren, dass sie ihm half?
    Allerdings war Emily im Grunde ihres Herzens klar, dass
irgendetwas
in dem Gefängnis vor sich ging. Sie wusste nur nicht, was.
    Die Dinge sind nicht immer so, wie sie scheinen …
    „Was geschieht mit ihnen?“, fragte sie, wobei sie ihre Stimme zu einem Flüstern absenkte.
    Er schaute sie direkt an. In seinen Augen entdeckte sie einen Schmerz, der zuvor nicht dort gewesen war, und sie wunderte sich, wo er herrührte. „Das sind Schrecken, die du dir nur in deinen schlimmsten Albträumen ausmalen kannst“, erwiderte er.
    Emily starrte ihn an und spürte, wie eisige Furcht in ihr hochkroch. Und diese Furcht hatte nichts mit dem Mann zu tun, der so dicht vor ihr stand, dass sie die Bartstoppeln auf seiner Wange sehen konnte. Was auch immer dieser Mann getan haben mochte, tief in ihrem Inneren wusste sie, dass er nicht log, was
Lockdown
betraf.
    „Wer bist du?“
    „Ich bin der Mann, der versuchen wird, dein Leben zu retten, wenn du das zulässt“, antwortete er.
    „Du bist ein gefährlicher Strafgefangener auf der Flucht. Du hast mich als Geisel genommen …“
    „Und du wärst jetzt mausetot, wenn ich dich dort nicht herausgeholt hätte.“
    „Das kannst du nicht wissen.“
    „Sie hätten dich auf die gleiche Art und Weise umgebracht, wie sie in den letzten sechs Monaten unzählige andere umgebracht haben.“
    Er wirkte plötzlich müde, als er die Hand hob und den Schnitt an seiner Schläfe betastete. Seine Lippen verzogen sich angewidert, während er das Blut an seinen Fingerspitzen betrachtete. Er wischte die Finger an seiner Hose ab und sah sich um. „Hör zu, wir sollten mehr Abstand zwischen uns und dem Gefängnis bringen. Und dann müssen wir einen Unterschlupf finden. Ich habe das Gefühl, dass das Wetter eher schlechter als besser wird.“
    „Ich brauche eine Erklärung.“
    „Du verdienst es, am Leben zu bleiben.“ Er wandte sich ihr zu, seine Miene war angespannt. „Während wir hier sprechen, stellen sie vermutlich bereits ein Suchteam zusammen.“
    „Niemand, der noch alle Sinne beisammenhat, würde bei diesem Sturm ein Suchteam hinausschicken.“
    „Nein, aber ein Verrückter würde es tun. Für die Leute bei
Lockdown
steht zu viel auf dem Spiel, um uns entkommen zu lassen.“
    „Du benutzt immer noch den Ausdruck
wir“
, stieß Emily gereizt hervor. „Falls du nicht zufällig eine Maus in deiner Tasche …“
    „Ob es dir gefällt oder nicht, du stehst jetzt auf der Abschussliste von
Lockdown
. Deine einzige Chance, aus dieser ganzen Sache lebend herauszukommen, besteht darin, dich an mich zu halten. Wenn der Sturm nicht allzu schlimm wird, können wir sie vielleicht abhängen. Und dann kann ich uns vielleicht Hilfe besorgen.“
    „Hilfe von wem?“
    Er schaute zur Seite und presste die Zähne zusammen. Offenbar hatte ihre Frage größere Auswirkungen als beabsichtigt. „Wir müssen los“, erwiderte er. „In einer Stunde können wir unter Umständen nicht mehr die Hand vor Augen sehen.“ Er warf ihr einen Blick zu, bei dem sich ihr die Nackenhaare sträubten. „Das ist das Best-Case-Szenario, Emily. Wenn sich das Wetter bessern sollte, wird es in dieser Gegend nur so wimmeln von schwer bewaffneten Cops mit übernervösem Finger am Abzug. Und wenn sie uns zu fassen bekommen, werden wir uns wünschen, dass wir den Sturz von der Felskante nicht überlebt hätten.“

5. KAPITEL
    Zack versuchte, das Schneemobil wieder zu starten, doch der Sturz von dem Felsen hatte sowohl die Kufen als auch den Motor beschädigt. Nachdem er kostbare Minuten verschwendet hatte, verwarf er die Idee, und er und Emily setzten sich zu Fuß in Bewegung.
    Er brauchte nicht lange, um zu begreifen, dass keiner von ihnen für ein Outdoor-Abenteuer unter widrigsten Wetterbedingungen ausgerüstet war. Keine Mützen. Keine Handschuhe. Keine wasserfesten Stiefel. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Kälte ihren Tribut in Form von Frostbeulen und Unterkühlung fordern würde. Zwei Probleme, dachte Zack, mit denen sie schon genug zu tun hatten, auch ohne dass der Berg von bewaffneten Männern gestürmt wurde, die darauf aus waren, sie zu töten.
    „Was zur Hölle kann eigentlich noch schiefgehen?“, murmelte er, während er durch den knietiefen Schnee stapfte.
    „Mutter Natur kann die Dinge immer noch ein bisschen interessanter machen.“
    Genervt, weil sie recht hatte, warf Zack Emily einen bösen Blick zu. In der letzten Stunde hatte der Wind

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