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Starker als dein Tod

Starker als dein Tod

Titel: Starker als dein Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Castillo Linda
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einen, dass sie ihm glaubte. Und zum anderen, dass sie nicht in die Sache verwickelt war. Er wollte der Tatsache, warum ihn diese beiden Umstände so zufrieden stimmten, lieber nicht allzu sehr auf den Grund gehen.
    „Was geschieht als Nächstes?“
    Zack hielt in seiner Hin- und Herlauferei inne und trat zu ihr. Sie wirkte zerbrechlich und sehr weiblich, wie sie mit dem Kinn in der Hand auf der Bank hockte und ihn aus diesen misstrauischen Whiskey-Augen anschaute. Aber auch wenn sie der Inbegriff weiblicher Schönheit sein mochte, wusste er doch sehr wohl, dass nichts Zerbrechliches an ihr war. Allerdings konnte er sich nicht erklären, warum er sich so verpflichtet fühlte, sie zu beschützen. Wenn man einen Blick auf seine bisherige Erfolgsbilanz in dieser Beziehung warf, war er vermutlich der Letzte, der sich für diesen Job eignete.
    „Wir warten, bis der Sturm nachlässt“, antwortete er ihr.
    „Wenn das, was du sagst, der Wahrheit entspricht, sind dann die Leute von der Agency nicht unterwegs, um uns zu suchen?“, fragte sie ungeduldig.
    „Ich weiß es nicht.“
    „Was meinst du damit, du weißt es nicht?“
    „Ich meine, dass es ein Problem geben könnte.“
    „Was für ein Problem?“
    Zack schwieg. Er wusste einfach nicht, wie er ihr beibringen sollte, dass er den eigenen Leuten nicht mehr trauen konnte. Er wollte es selbst nicht wahrhaben. Doch die Tatsachen ließen sich nicht ignorieren.
    „Hör zu“, begann sie. „Wenn der Sturm sich legt, wird es hier bald nur so wimmeln von Männern auf Schneemobilen und Skiern, ganz zu schweigen von den Hubschraubern.“
    „Das ist mir auch bewusst“, entgegnete er. „Verdammt noch mal.“
    „Wie sieht also dein Plan aus?“, wollte sie wissen.
    Zack kam sich wie ein Idiot vor, weil er keinen Plan hatte. Allerdings hatte er angenommen, er könnte auf die Agency bauen, wenn er in Schwierigkeiten geriet. „Ich muss an ein Telefon kommen“, sagte er.
    „Das ist dein brillanter Plan?“ Ihr Lachen kratzte an seinen Nerven wie Fingernägel, die über eine Kreidetafel fuhren. „Es tut mir ja leid, dass ich Ihnen das mitteilen muss, Mr Geheimagent, doch hier gibt es weit und breit kein Telefon.“
    Mit wachsendem Ärger wandte er sich ihr zu. „Hier muss doch irgendwo eine Ranch, eine Ranger-Station oder so etwas Ähnliches sein“, stieß er gereizt aus.
    „Wenn du wirklich als Agent für so eine mysteriöse Agency der Regierung tätig bist, warum kannst du dann nicht die Leute benachrichtigen, für die du arbeitest?“
    Zack hatte ihr nichts von dem Maulwurf erzählen wollen. Je weniger sie über die Mission und die Agency wusste, desto besser war es für sie. Aber dank ihm saß sie genauso tief im Schlamassel wie er. Sie verdiente es, dass er sie über den Ernst der Situation aufklärte, denn allmählich fragte er sich, ob sie diese Sache heil überstehen würden.
    „Ich glaube, dass jemand von der Agency meine Tarnung hat auffliegen lassen“, sagte er zögerlich.
    „Du meinst, jemand hat dich verraten?“
    „Das ist die einzige Möglichkeit, wie die Kerle hinter meine wahre Identität gekommen sein können.“
    „Mein Gott.“ Sie sah ihn fragend an. „Was bedeutet das für uns?“
    Verärgert über die Situation schüttelte er den Kopf. Doch noch mehr ärgerte ihn, dass er sie nicht hatte kommen sehen. „Dass wir auf uns allein gestellt sind.“
    Emily dachte einen Augenblick darüber nach. „Du hattest vorhin erwähnt, dass es noch andere Agenten gibt, die undercover arbeiten. Könnte einer von Ihnen dich …“
    „Nein“, fiel er ihr brüsk ins Wort. Völlig unmöglich, dass seine Kollegen Kendra Michaels und Jake Vanderpol ihn verraten hatten. Er kannte beide seit fast fünf Jahren. Sie waren zwei der besten Agenten, denen er je begegnet war. Gute Menschen, die ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen würden, um einen Kollegen zu retten.
    Aber Zack war sich bewusst, das wenn Marcus Underwood wahnsinnig genug war, chemische Kampfstoffe an Gefängnisinsassen zu testen, er auch grausam genug war, einen Agenten zu foltern, um an Informationen zu gelangen. Wenn Kendra oder Jake ihm in die Hände gefallen waren …
    Folter war der Albtraum eines jeden Geheimagenten. Auch wenn die Männer von MIDNIGHT darauf trainiert worden waren, sie auszuhalten, hatte doch jeder einen Punkt, an dem er zusammenbrach. Allein bei dem Gedanken brach ihm der kalte Schweiß aus.
    In dem Wissen, dass er nichts tun konnte, bis sich der Sturm gelegt hatte, schaute Zack

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