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Starship Troopers

Starship Troopers

Titel: Starship Troopers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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gebirgigen Gelände konnte man in einem Anzug natürlich genauso hoch und genauso leicht Sprünge machen - aber es ist ein großer Unterschied zur Ebene, wenn man zwischen zwei eng beieinander stehenden Tannen hindurch auf eine steile Granitmauer springen und im letzten Moment mit den Düsen nachbessern muß. Wir hatten drei schwere Ausfälle, als wir mit den Anzügen im Gebirge übten - zwei Tote und eine Entlassung aus gesundheitlichen Gründen.
    Doch so eine Felswand wird ohne Anzug zu einem noch härteren Problem, wenn man sie nur mit Nadel und Faden angehen darf. Ich verstand zwar nicht, warum ein Fallschirmspringer auch alpin ausgebildet werden mußte, aber ich hatte gelernt, den Mund zu halten und alles zu fressen, was man mir vorsetzte. Ich lernte das Bergsteigen, und es war gar nicht so schwer. Hätte mir jemand ein Jahr zuvor prophezeit, daß ich nur mit einem Hammer, ein paar lächerlich kleinen Stahlstiften und einer Rolle Wäscheleine versehen eine Steilwand hinaufgehen würde, so senkrecht und glatt wie eine Hausmauer, hätte ich ihm ins Gesicht gelacht; ich bin ein Küstentyp. Verzeihung, ich war ein Küstentyp. Inzwischen hat sich manches geändert, Wie sehr ich mich geändert hatte, fand ich sehr bald heraus. Im Camp Sergeant Spooky Smith bekamen wir Ausgang - das heißt, wir konnten in die Stadt gehen. Oh, wir hatten auch nach dem ersten Ausbildungsmonat >Ausgang< in Camp Currie. Das bedeutete, daß man an den Sonntagnachmittagen, wenn man nicht Wachoder Strafdienst hatte, sich bei dem Korporal vom Dienst abmelden und sich so weit von dem Lager entfernen durfte, wie man wollte, doch immer mit dem Hintergedanken, daß man bis zum Abendappell wieder zu Hause sein mußte. Auf diesen Spaziergängen begegnete man höchstens einigen Karnickeln - keinem Mädchen, keinem Kino, keiner Diskothek, et cetera.
    Trotzdem war auch in Camp Currie Ausgang kein zu unterschätzendes Privileg. Manchmal kann es sehr wichtig für einen Rekruten sein, sich so weit vom Lager entfernen zu dürfen, daß man kein Zelt mehr sieht, keinen Sergeanten, nicht einmal die häßlichen Gesichter von deinen besten Freunden - nicht ständig im Laufschritt hinter irgend etwas her ... und sich selbst überlassen, damit man auch einmal sein Innenleben betrachten konnte. Es gab einige Möglichkeiten, sich dieses Privileg in mehreren Stufen zu verscherzen; einmal durch die Beschränkung auf das Lager, oder auf deine eigene Kompaniestraße, was bedeutete, daß man nicht in die Bücherei gehen oder nicht das >Erholungszelt< (in dem es einige Brettspiele und ähnlich aufregende Dinge gab) betreten durfte ... oder man bekam strenges Ausgehverbot und mußte in seinem Zelt bleiben, falls man nicht woanders hinbefohlen wurde.
    Dieses verschärfte Ausgehverbot bedeutete an sich nicht viel, da es in der Regel in Zusammenhang mit einem Strafdienst verhängt wurde, der einen Rekruten so sehr beanspruchte, daß er sich in seinem Zelt sowieso nur zum Schlafen aufhielt. Dieses strenge Ausgehverbot war nur noch ein dekorativer Schnörkel wie die Kirsche auf einem Sahneeisbecher, um dir und der Welt anzuzeigen, daß du etwas ganz Besonders ausgefressen hast, das sich eigentlich nicht für ein Mitglied der M. I. gehörte, und deshalb auch nicht würdig bist, an dem geselligen Leben deiner Kameraden teilzunehmen, bis du dich von deinem Makel reingewaschen hast. Aber in Camp Spooky durften wir in die Stadt fahren - falls wir keinen Sonderdienst, Strafdienst oder Eintrag wegen >schlechter Führung< hatten. Busse verkehrten jeden Sonntagmorgen, gleich nach dem Gottesdienst (der auf eine halbe Stunde nach dem Frühstück vorverlegt wurde) zwischen dem Lager und Vancouver. Und damit konnte man kurz vor dem Abendessen wieder zurückkommen und dann noch einmal kurz vor dem Zapfenstreich.
    Die Ausbilder durften die Nacht von Samstag auf Sonntag in der Stadt verbringen oder, wenn es der Dienst erlaubte, sogar einen Drei-Tages-Paß beantragen.
    Kaum war ich bei meinem ersten Ausgang aus dem Bus gestiegen, als ich schon zum Teil meine Wandlung erkannte. Johnnie paßte nicht mehr länger ins Bild. Das Zivilleben, meine ich. Es schien alles so unglaublich kompliziert und unordentlich zu sein.
    Ich möchte Vancouver nicht zu nahe treten. Es ist eine schöne Stadt in einer herrlichen Umgebung; die Leute dort sind bezaubernd und daran gewöhnt, der M. I. auf der Straße zu begegnen und sie nicht daraus zu vergraulen. Sie haben sogar extra für uns ein Klubhaus eingerichtet,

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