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Starship Troopers

Starship Troopers

Titel: Starship Troopers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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gleichen Abend ausbezahlt. Selbst wenn ein Mann schon mehrere Absprünge hinter sich hatte, konnte er noch in Panik geraten und den Befehl verweigern ... und dann behandelten ihn die Ausbilder fürsorglich, wie einen Freund, der krank geworden und nicht mehr zu heilen ist.
    Ich habe jedesmal rechtzeitig die Zähne zusammengebissen und bin eingestiegen - aber dabei habe ich das Fürchten gelernt. Ich bekam immer das Zittern und war halb verrückt vor Angst. Das hat sich bis heute nicht geändert.
    Aber man gehört nicht zur Mobilen Infanterie, wenn man nicht in der Kapsel abspringt.
    Es gibt eine Anekdote - wahrscheinlich ist sie erfunden - von einem Mobilen Infanteristen, der eine Bildungsreise nach Paris unternahm. Er besuchte den Invalidendom, blickte auf Napoleons Sarg hinunter und fragte einen französischen Fremdenführer: »Wer ist das?«
    Der Franzose war echauffiert: »Das wissen Monsieur nicht? Das ist das Grab von Napoleon! Napoleon Bonaparte - der größte Soldat, der je gelebt hat!«
    Der M. I. dachte eine Weile nach. Dann fragte er: »So?
    Wo ist er denn abgesprungen?«
    Ganz bestimmt ist das eine erfundene Geschichte, denn über der Gruft ist eine große Tafel angebracht, die jeden unterrichtet, wer Napoleon wirklich gewesen ist. Aber sie zeigt, wie Mobile Infanteristen darüber denken.
    Schließlich kam unsere Abschlußprüfung.
    Wie ich sehe, habe ich fast alles Wesentliche übergangen. Nicht ein Wort von unseren wichtigsten Waffen im Arsenal, nichts über unseren Einsatz als Feuerwehr, als wir alles stehen- und liegen ließen und drei Tage lang einen Waldbrand bekämpften, nichts von dem Übungsalarm, der ein echter Kampfeinsatz war, was wir aber nicht wußten und erst hinterher erfuhren, nichts von dem Hurrikan, der unser Kantinenzelt fortwehte - tatsächlich habe ich nicht ein einziges Mal das Wetter erwähnt, und dabei ist das Wetter für ein Frontschwein von äußerster Wichtigkeit, besonders der Regen und der Schlamm. Aber obgleich das Wetter wichtig ist, solange es stattfindet, scheint es mir im Rückblick kein diskussionswürdiges Thema zu sein. Man kann sich aus einem Jahreskalender fast jede Wetterlage heraussuchen und in sein Tagebuch kleben; das paßt meistens zusammen.
    Das Regiment hatte mit 2009 Rekruten die Ausbildung begonnen; bestanden sie mit Erfolg - von den restlichen 1822 waren vierzehn tot (einer hingerichtet und sein Name gelöscht), und die anderen hatten gekündigt, waren abgeschoben oder versetzt worden, waren aus gesundheitlichen und anderen Gründen entlassen. Major Malloy hielt eine kurze Ansprache, jeder von uns bekam ein Diplom, und nachdem wir zum letzten Mal in Paradeformation vor dem Regimentskommandeur vorbeimarschiert waren, wurden das Regiment aufgelöst und die Fahnen eingerollt, bis sie wieder gebraucht wurden (drei Wochen später), wenn ein neuer Schub von zweitausend Zivilisten in das Lager einrückte - um sie darauf hinzuweisen, daß sie eine Truppe seien und kein Sauhaufen.
    Ich war ein >ausgebildeter Soldat<, der das >RP< vor seiner Seriennummer gegen das >TP< eintauschen durfte. Ein großer Tag.
    Der größte Tag in meinem Leben.
    Der Baum der Freiheit muß von Zeit zu Zeit mit dem Blut von Patrioten gedüngt werden ... Thomas Jefferson, 1787.
    Das heißt, ich glaubte, ein ausgebildeter Soldat zu sein, bis ich mich in meinem Raumschiff zum aktiven Dienst meldete. Man darf sich täuschen. Das ist gesetzlich nicht verboten.
    Ich stellte fest, daß ich auch zu erwähnen vergaß, wie die Terranische Föderation vom >Frieden< durch die Alarmphase zum >Krieg< überging. Als Rekrut bekam ich das nur beiläufig mit. Als ich mich freiwillig meldete, herrschte >Frieden<, der Normalzustand, wenigstens halten die Menschen ihn für einen Normalzustand (denn was erwartet man sich denn sonst?). Dann, während meiner Ausbildung in Camp Currie, wurde daraus ein >Alarmzustand<, der mir aber nicht bewußt wurde, weil das, was Korporal Bronski über meinen Haarschnitt, meine Uniform, meine Kampfausbildung und meine Ausrüstung dachte, viel wichtiger war - und am wichtigsten, was Sergeant Zim über diese Dinge dachte. Abgesehen davon ist ein >Alarmzustand< immer noch kein >Krieg<.
    Der >Friede< ist ein Zustand, in dem militärische Verluste von Zivilisten nicht zur Kenntnis genommen werden und diese weder auf den Titelblättern noch in Leitartikeln Erwähnung finden - ausgenommen jene Zivilisten, die mit den Soldaten auf der Verlustliste nahe verwandt sind.
    Aber wenn es in

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