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Titel: starten durch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
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ich gedacht, ich sollte lieber mal hinterher, bevor er noch verloren geht.«
    »Ausgezeichnete Idee!«, meinte Walter Walbohm anerkennend und klopfte Henry auf die Schulter. »Und einen wirklich gut trainierten Hund hast du da! Dass der seine liebe Aurora sogar aus so großer Entfernung wittert.«
    »Trainiert?« Henry guckte, als hätte ihn ein Zwergpinscher gebissen. »Der tut ganz sicher nur, was er selber will.«

    Doch genau in diesem Moment wollte Hase ganz offensichtlich nicht Aurora, sondern neue Freundinnen finden. Und sogar gleich zwei.
    Es gab da aber noch diese alte Freundin, der das überhaupt nicht in den Kram passte. Und das machte sie auch ohne viel Federlesens äußerst deutlich klar.
    »TOOOOOCK!«, gackerte Aurora in voller Lautstärke empört, bevor sie mit weit ausgebreiteten Flügeln mitten hinein in die traute Schnüffelrunde der drei großen Hunde flatterte. »Tock-tock-tock-toooOOCK!«
    Oh, was für ein Glück, dass Aurora zumindest für kurze Strecken flatternd vom Boden abheben kann. Denn sonst hätte sie jetzt etliche weiße Federn weniger gehabt und die beiden Kampfhundemädchen etliche weiße Federn mehr in ihren Mäulern. Dabei schienen sie an Aurora selber gar nicht sehr interessiert zu sein, an Hennen waren sie ja ohne Frage gewöhnt. Nein, sie wollten offensichtlich nur den hübschen Hase ganz für sich allein haben und ihn auf keinen Fall teilen. Schon gar nicht mit einem Huhn!
    Schnell war klar, dass die Gefahr gebannt war und dass die vier sich noch eine ganze Weile mit sich selbst beschäftigen würden und uns längst vergessen hatten, aber ich hätte ihnen noch stundenlang zuschauen können.
    Gregory und Walter Walbohm hatten aber nicht vergessen, weswegen wir eigentlich gekommen waren.
    Die morsche Tür der Halle aufzubrechen, war ein Kinderspiel für Walter und seine Profi-Einbruchzange. Drinnen einen Lichtschalter zu finden, damit wir die Hühner auch sehen konnten, war schon ein etwas größeres Problem.
    Blöderweise quiekte Tessa plötzlich auf und zeitgleich
hörten wir ein sehr lautes Knirschen, so als ob jemand in einen großen Stapel Eierkartons gefallen wäre.
    Dann endlich fand Ramón den Lichtschalter, und siehe da, es war tatsächlich jemand in einen Stapel Eierkartons gefallen! In einen sogar ziemlich großen Stapel Eierkartons mit lauter frischen Eiern!
    »IIIIiiih, neeeee!«, quietschte Tessa. »Iiih, nee, oh nee, oh neeee!«
    Die Ärmste stand breitbeinig in ihren Netzstrümpfen und mit abgespreizten Armen und auftoupierter Frisur vor uns. Dicke Klumpen von weichem Eidotter tropften von ihren Haaren bis zu den Stiefeln herunter auf den dreckigen Boden. Sogar Walter Walbohm hatte Mühe, sein Kichern in ein glaubwürdig klingendes Husten zu verwandeln. Tessa sah so unglaublich aus, dass sie mir fast schon leidtat. Aber wir konnten nicht anders, wir lachten, bis uns die Tränen kamen.
    Gregory riss sich als Erster wieder zusammen. »Los, Leute, jetzt aber die Hühner! Jeder greift sich vorsichtig eine Henne und dann rein damit in die Käfige! Wir brauchen Beweismaterial für den Tierschutzbund.«
    »Bäääh, die Ställe hier sind ja obereklig dreckig!«, beschwerte sich Dodo und wich sofort zurück. »Die fass ich nicht an!«
    »Am besten holt Tessa die Hühner raus«, schlug Malea grinsend vor, »bei ihr macht ein bisschen mehr Matschpampe sowieso nichts mehr aus.«
    Da mussten wir leider wieder alle so lachen, dass weitere wertvolle Minuten verstrichen. Aber schließlich hatten wir genug arme, halb tote Hühner in unseren Käfigen und waren fertig zum Abmarsch.
    Tessa stand die ganze Zeit über wie schockgefroren am
selben Platz. Vermutlich dachte sie, wenn sie sich nicht bewegte, würde sie den ganzen Eiermatsch auch nicht spüren.
    Javier und Dodo versuchten ihr Bestes, um mit Papiertaschentüchern die Eiersuppe zu entfernen, aber mit den kleinen Tüchlein schienen sie alles nur noch gleichmäßiger zu verteilen.
    Tessa machte ein Gesicht zum Herzerweichen.
    »Also, mit einer Sache kannst du dich trösten, Tessie«, meinte Malea. »Wenn wir gleich in die Fernsehshow gehen, werden ganz sicher alle Kameras nur auf dich gerichtet sein. Und das wolltest du doch, oder?«
    Oh, aber da kam doch noch Bewegung in Tessa! Sie stürzte sich, ohne zu zögern, auf Malea und begrub sie unter sich und dem Eiermatsch, bis sie beide nur noch eine einzige gleichmäßig gelbglibberige Soße waren.
    Na ja, nun werden die Kameras wohl auf zwei meiner Schwestern gerichtet

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