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Titel: starten durch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
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verschiedene Rassen. Sie müsste bloß noch »Gaaaack!« machen.
    Aber das ist gar nicht mehr nötig. Das Publikum fängt auch so begeistert an zu grölen, als wir den Raum betreten. Und vor Schreck gackern all die armen geretteten Hühner in ihren Käfigen laut mit.
    Aurora flattert sofort aus ihrem Korb heraus. Vermutlich hat sie Sorge, dass hier noch mehr Hunde sein könnten, die es auf ihren Liebsten abgesehen haben. (Dabei haben wir Hase zur Sicherheit draußen im Auto gelassen.)
    Es ist ein fröhliches Gegackere und Gekichere und – na gut – sehr unauffällig kommen wir also nicht zu unseren Sitzen. Sehr leise auch nicht.
    Sibylle Hahn und Iris verfolgen unseren Auftritt mit weit offen stehenden Mündern.
    Leider haben sie ihre Münder immer noch nicht wieder zugeklappt, als ein Mann neben einer Kamera laut ruft: »Wir sind wieder auf Sendung. Und AB!«
    Und das aufgeregte Hühnergackern und Gelächter der Leute sind auch noch nicht viel weniger geworden.
    Aurora hat zum Glück keine weiteren Liebesrivalinnen finden können und flattert jetzt erleichtert zu Iris hin, um sie angemessen zu begrüßen, obwohl ich immer wieder »Hierher, Aurora! Komm zurück!« rufe. Na ja, so ist es eben: Hühner sind nun mal keine Hunde.
    Dem Publikum scheint die kleine Auflockerung allerdings zu gefallen.
    Und – glaubt man es! – Iris wohl auch. Denn nachdem sie die ganze Zeit über immer entsetzter und entsetzter geguckt hat, prustet sie plötzlich los. Und gackert und lacht und kann überhaupt nicht mehr aufhören. (Also, wenn Iris mal lacht, dann lacht sie! Aber richtig!)
    »Hallo Auroralein!«, kichert Iris und kann kaum noch Luft holen. Sie guckt zu uns rüber. »Und hallo, Leute! Nein, Tessa, du hast ja mal wieder etwas ganz Ausgefallenes gefunden heute Abend! Hihihihahaha …«
    Tessa macht ihren Rücken steif und guckt Iris missbilligend an.
    »Toll, jetzt ist sie komplett durchgeknallt«, brummt meine Eiermatsch-Schwester.
    Doch Iris macht überhaupt keinen durchgeknallten Eindruck. Sie lacht nur immer weiter.

    »Oh, Sibylle«, keucht sie und muss sich die Seiten halten, um gerade sitzen zu bleiben, »ist das nicht alles furchtbar kohohomisch? Hihihi? Hahahabe ich nicht eine wuhuhunderbare Familihihihlie?«
    Es dauert nicht lange, da fängt auch Cornelius neben ihr an zu prusten.
    Und Sibylle, die leider überhaupt nicht begreift, wieso hier so viele Hühner sind, kichert plötzlich ebenfalls. Lachen ist einfach ansteckend.
    »Aber …«, versucht sie, sich mühsam zu beherrschen, »aber – hihi – erklärt mir doch bitte kurz, warum eure Familie all die Hühner mitgebracht hat?« Sie guckt uns alle ratlos an. »Und mein – äh – mein Sohn auch!?! Gregory, was um alles in der Welt soll das bedeuten?«
    Das Publikum, das nun begreift, dass einer von uns sogar Sibylle Hahns eigener Sohn ist, lauscht umso gebannter.
    Und da steht Rema, unsere liebe Rema, einfach auf und gibt ganz freundlich eine ruhige Erklärung ab.
    Dass diese Hühner soeben dem Tod entronnen sind.
    Und dass wir die armen Tierchen unter großer Gefahr gerettet haben.
    Und dass es leider nicht anders ging, als sie ins Studio mitzubringen, weil wir die Hühner ja schlecht auf der Straße lassen konnten und wir sie morgen früh sofort dem Tierschutzbund übergeben wollen.
    Ich denke, dass es wahrscheinlich ziemlich klug ist, all das laut im Fernsehen zu sagen, denn jetzt gibt es kein Zurück mehr, und die Leute können sich direkt am Bildschirm davon überzeugen, was für ein Tierquäler dieser Hühnerfarmbesitzer ist.
    Im Studio ist es mit einem Mal mucksmäuschenstill.
Keiner lacht mehr. Alle schauen uns bewundernd an. Und als Rema geendet hat, ertönt lauter Beifall.
    Iris und Cornelius gucken allerdings noch ziemlich verblüfft. »Ihr habt … tatsächlich die Hühner befreit?«
    Walter Walbohm, Dodo, Ramón, Livi, Gregory, Henry, Javier, Eidotter-Hühnerfeder-Tessa und ich nicken stolz.
    »Was für eine Familie!«, bricht es aus Sibylle Hahn heraus.
    Papa antwortet lieb lächelnd: »Ja, aber dein Sohn ist auch nicht übel!«
    Und da sieht Sibylle Hahn doch tatsächlich richtig froh und ja, irgendwie sogar mütterlich aus. Hätte ich ihr gar nicht zugetraut.
    Mit einem Mal lächelt sie auch wirklich nett in die Kamera, kein bisschen künstlich mehr.
    »Liebe Zuschauer«, verkündet sie stolz, »darf ich Ihnen meinen Sohn Gregory und seine Freundin Olivia Martini vorstellen?« Sie winkt Livi und Gregory zu. »Los, kommt runter, Kinder!

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