Starters
der ich hoffte, dass sie mich nach draußen führte.
Ich zog sie auf und stand vor der Speisekammer.
»Suchen Sie etwas Bestimmtes?«, wollte die Haushälterin wissen.
Ich ließ meine Blicke über die Regale schweifen und schnappte mir eine Supertruffle. »Schon gefunden.«
Beim Verlassen der Vorratskammer entdeckte ich eine kleine Diele mit einer weiteren Tür. Das musste der richtige Ausgang sein. Ich steuerte darauf zu, als in der Empfangshalle ein Klingeln zu hören war.
Die Haushälterin machte sich auf den Weg zum Haupteingang. Ich lief in die kleine Diele und öffnete die Tür. Mit einem erleichterten Lächeln sah ich mein gelbes Raketenschiff und die übrigen Autos, die wie brave Pferde auf mich warteten.
Ich hörte, wie die Haushälterin zur Küche zurückgelaufen kam und nach mir rief.
»Was gibt es?«, fragte ich.
»Da ist … ein Junge … der Sie sprechen möchte«, wisperte sie. Aus ihrem Gesicht war jegliche Farbe gewichen.
»Ein Junge?«
Sie presste die runzlige Hand an den Mund und nickte mit verzerrter Miene, als habe sie soeben die schlimmste Botschaft der Welt übermittelt. Dann ließ sie die Hand sinken und begann nervös ihre Schürze zu kneten.
»Er sagt, Sie hätten ein … Date.«
kapitel 7
kapitel 7 Ich rannte nach vorn, dicht gefolgt von der Haushälterin. Der Junge, der in der Empfangshalle stand, drehte sich um und lächelte.
Es war der Typ aus dem Club. Blake. In Jeans und Lederjacke. Was wollte er hier?
»Hey, Callie.«
»Blake.« Ich blieb am Marmortisch stehen, weil ich einen festen Halt brauchte. Im Tageslicht wirkten seine Augen noch durchdringender.
»Geht’s dir besser?«, fragte er.
»Doch, ja.«
»Wie ich Eugenia bereits sagte …« Er deutete mit dem Kinn auf die Haushälterin, die hinter mir stand. »… waren wir für heute zum Essen verabredet.« Sein Blick wanderte von ihr zurück zu mir. »Sag bloß, du hast das vergessen?«
Woher wusste er, wo ich wohnte?
Ich geriet ins Stammeln.
»Verstehe«, sagte er.
Ich drehte mich zu Eugenia um. »Könnten Sie uns bitte kurz allein lassen?«
Sie ging in die Küche zurück, und ich wandte mich Blake zu.
»Wann hast du mich zum Essen eingeladen?« Meine Gedanken überschlugen sich. Die Eindrücke des Abends flossen ineinander und ergaben ein verschwommenes Bild. »Und wann habe ich zugesagt?«
Er trat näher. »Als wir uns gestern Abend kennenlernten, an der Bar im Rune Club. Erinnerst du dich nicht? Ich habe für dich bestellt, weil dich der Barkeeper im Gedränge übersah.«
»An der Bar.«
»Wir unterhielten uns eine Weile«, fuhr er fort. »Dabei erfuhr ich, dass du Pferde magst.«
Ich war im Rune Club gewesen, aber niemals an der Bar. Er musste mit Helena gesprochen haben, bevor ich in meinen Körper zurückkehrte. So hatte er auch meinen Namen erfahren. Sein Blick war so intensiv, dass mir heiß wurde. Ich fuhr mit den Fingerspitzen über den kühlen Marmortisch. Der starke Duft, den die Blumen verströmten, tat ein Übriges, um mich zu verwirren.
»Ich stand gestern Abend ein wenig neben mir«, gab ich zu.
Er senkte den Kopf, um meinen Blick einzufangen. »Willst du unser Date lieber auf ein andermal verschieben?«
Ich war drauf und dran, ihn wegzuschicken, denn streng genommen befand ich mich im Dienst. Aber die Leute von der Body Bank hatten noch keinen Kontakt zu mir aufgenommen. Sie wussten durch meinen Chip, wo sie mich finden konnten. Wenn sie mich sprechen wollten, mussten sie nur bei Helena anrufen. Bis jetzt hatte ich keinen Fehler gemacht. Ich wartete einfach darauf, dass sie sich meldeten.
Und die Erinnerung an jene Stimme in meinem Kopf bestärkte mich darin, nicht unaufgefordert in die Zentrale zurückzukehren.
»Nein«, sagte ich.
Seine Miene war ein einziges Fragezeichen. »Nein wie in ›Hau ab und lass mich endlich in Ruhe?‹«
Ich lächelte. Es machte mir Spaß, ihn ein wenig hinzuhalten. »Nein wie in ›Nichts aufschieben‹. Gehen wir!«
Ich redete mir ein, dass es einen vertretbaren Grund für meine Zusage gab. Der Typ musste mir einen großen Gefallen erweisen. Das hier war meine Chance, mich mit einem echten Teen anzufreunden, einem Teen mit Familie, der ein eigenes Auto besaß und die Möglichkeit hatte, sich frei zu bewegen, ohne von den Marshals belästigt zu werden. Ich wollte den richtigen Moment abwarten und ihn dann bitten, etwas für mich zu erledigen, das Tyler und Michael zugutekam.
Wir verließen gemeinsam das Haus. Sein Wagen, ein sportlicher
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