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StasiPolka (German Edition)

StasiPolka (German Edition)

Titel: StasiPolka (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gottfried Pesch
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Bobbys Wagen?“ Vincent zeigte auf den Toyota.
    Sid nickte. „Die Schlüssel stecken.“
    Vincent sah ihnen zu, wie sie Eduardo und Bobby auf die Ladefläche warfen, dann half er den beiden, Simon hinauf zu wuchten. Er untersuchte die Taschen des A nwalts, eine Geldspange mit Hundertern, Ausweise, Kreditkarten, Führerschein, ein teures Handy. Das Geld drückte er Vickie in die Hand, den Rest steckte er ein. Sid warf eine Plane über die Toten.
    „Wie lange werdet ihr brauchen?“
    „Eine Stunde etwa. Besser, Sie fahren hinter uns her, dann können wir Bobbys Auto auch gleich versenken.“ Vickie nickte zu dem kleinen Pickup hinüber. Das klang sinnvoll und war besser, als hier allein herum zu lungern, außerdem behielt Vinceent die beiden im Auge.
    Sie folgten eine Zeitlang einer stillen Strasse in östlicher Richtung und bogen dann auf einen unbefestigten Damm ab. Etwa zehn Minuten zuckelte Vincent hinter den beiden her, bis der Toyota anhielt. Sid stieg aus und kam auf seinen Wagen zu, Vincent zog die Pistole und achtete auf Sids Hände.
    „Wir fahren da vorne rechts rein. Besser Sie kommen nicht weiter mit.“ Er schlug auf die Motorhaube. „Der Kleine schafft das nicht. Fünfhundert Meter weiter ist ´ne Stelle, wo man wenden kann. Wir treffen uns dann hier wieder.“ Sid klang jetzt entspannt, drehte ab, versuchte keine Tricks. Wahrscheinlich hatte Vickie ihm während der Fahrt eine Gehirnwäsche verpasst.
    Die beiden fuhren noch einige Meter geradeaus, dann rechts eine steile Rampe hinab und verschwanden zwischen dunklem Gestrüpp. Vincent schaltete den Motor ab und lauschte. Der Toyota drehte hoch, kleinster Gang, wühlte sich durch widerspenstiges Terrain und entfernte sich langsam. Vincent fuhr weiter, wendete und wartete dann an der Rampe. Um ihn herum die Dunkelheit des Sumpfs, blechernes Quaken der Frösche, knisterndes Ried, knackende Zweige, platschender Morast. Weiß der Himmel, welche Kreaturen sich da unten tummelten. Nach geraumer Weile schließlich das Geräusch des Toyota, der zurück kam. Vincent schaltete die Scheinwerfer ein. Bobbys Pickup preschte die Rampe hoch, bis zu den Türen schlammverspritzt. Sid streckte einen Arm aus dem Fenster, den Daumen nach oben gereckt.
    Sie rollten zurück zur Strasse, dann in südlicher Richtung bis der Toyota auf die Ufe rböschung eines breiten Kanals einbog, dessen glattes Wasser schwarz im Licht der Scheinwerfer schimmerte. Zehn Minuten später wurde der Wasserlauf breiter, die beiden hielten an, Vickie stieg aus. Sid ließ den Wagen langsam auf den Rand der Böschung zu rollen und sprang dann aus der Fahrertür. Der Pickup kippte ein wenig zur Seite, rollte aber sanft die Schräge hinab und tauchte zischend ins Wasser. Sie sahen zu, wie der schwere Wagen tiefer in den dunklen Kanal glitt, bis er schließlich verschwand. Sid reckte die ausgestreckte Hand hoch, Vickie schlug ein. Bingo, Dunking, Home Run. Sie liefen auf Vincents Fahrzeug zu, er rutschte zum Fenster auf die Beifahrerseite, das Mädchen quetschte sich in die Mitte, Sid ging ans Steuer.
    „Mann, das hat geklappt.“ Sid war aufgekratzt. „Die Kiste finden sie frühestens im Se ptember. Aber keine Bange, war sowieso geklaut.“
    „Klingt perfekt“, sagte Vincent.
    „Also die Leichen entdeckt höchstens jemand, der vorhat, die Glades trocken zu legen“, sagte Vickie. „Da draußen gab´s  früher eine kleine Hütte, einen Steg und einen morschen Kahn. Bevor mein Onkel in Marion eingebuchtet wurde, hat er mit Kumpels dort gesoffen und auf alles geballert, was sich bewegte. Jetzt gibt’s da nix mehr, alles verrottet.  Aber vorsichtshalber sind wir mit den dreien ein Stück in den Sumpf hinein gerudert und haben sie dann versenkt.“ Man merkte ihr an, wie erleichtert sie war. „Sid hat bei dem Kahn noch ein paar Planken eingetreten, jetzt liegt er halb unter Wasser.“
    „Teil eins totalo paletto“, krähte Sid. Er war drauf und dran, ein Liedchen anz ustimmen.
    Nichts wie nach Hause. Vincent merkte, wie ihre Anspannung wieder stieg, als sie sich dem Haus näherten. Dann Erleichterung, alles sah unverändert aus. Der Caddy glänzte dunkelblau, war nicht verschlossen, Zündschlüssel hinter der Sonnenble nde. Braver Eduardo.
    Vincent ging den beiden nach und schaute durch die Fenster der Hütte. Vickie war dabei, Sachen in eine Sporttasche zu packen, Sid saß am Tisch und trank. Kein Hi nterhalt. Was hätte es auch gebracht, Vincent war jetzt ihr Dukatenesel.
    „Ich brauche was

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