StasiPolka (German Edition)
Ladung Schrot wäre ziemlich gnädig, hätte Vincent noch hinzufügen kö nnen, so wie er Trent, Peters und ihre Leute einschätzte, würden sie sich nicht mit einer einfachen Hinrichtung zufrieden geben.
„Mach mal halblang Schwesterchen“, sagte Bobby.
„Ohne mich.“ Vickie warf den Kochlöffel in die Spüle und rauschte hinaus. Die Wände zitterten, als sie die Tür hinter sich zu warf. Sid zog die Stirn kraus, Bobby zuckte die Schultern.
„Wer bei ´ner Sitzung raus geht, muss auch wieder rein kommen.“ Offenbar las er Kalendersprüche. Er wandte sich Vincent zu. „Wenn wir Sie jetzt weg bringen, wie kommen wir an das Geld? Wer sagt, dass Sie uns nicht reinlegen?“
„Niemand“, sagte Vincent, „aber wir können uns morgen früh alle zusammen unten in Miami in ein Internetcafe setzen, und ihr lasst mich erst dann gehen, wenn das Geld auf eurem Konto ist. Jeder von euch bekommt hundertfünfzig.“ Besser er zeigte ein bisschen Widerstand.
Sid war empört. „Der Kerl steckt sich zweihundert in die eigene Tasche.“
„Sagen wir mal so, ich behalte zweihundert von meinem eigenen Geld. Ihr bekommt das Dreißigfache von dem, was euch der gute Simon zahlen will; aber meinetwegen können wir auch warten, bis er hier auftaucht.“
Bobby stand auf und nahm seine Kanone vom Tisch. „Eh Sid, mit dem Geldsack ve rhandeln können wir immer noch. Lass uns verschwinden.“
„Mal langsam Bobby“, sagte eine bekannte Stimme vom Eingang her.“ Der Mann, der sich in Brüssel Sandy Pipe genannt hatte trat ins Zimmer. „Ein wirklich schöner Versuch, Vi ncent.“ Er grinste spöttisch.
„Ich hätte drauf wetten können, dass Sie mit drin stecken Sandy“, sagte Vi ncent. „Was macht der Blutdruck?“
30
Sandy hatte mindestens zehn Kilo zugelegt. Er sah abgehetzt aus. Keine Krawa tte, keine Weste diesmal, sein gewaltiger Bauch hing über dem Hosengurt, als sei er im neunten Monat schwanger. „Besser, du nennst mich ab jetzt Simon“, sagte er, „diese Burschen kommen sonst ganz durcheinander.“
Hinter ihm schob sich ein zweiter Mann in den Raum und lehnte sich neben der Tür an die Wand. Ein gut aussehender Junge, schlanker dunkelbrauner Typ, vielleicht dreißig, das schwarze Haar lang, nass von Gel, kurzes Zöpfchen im Nacken, schmal g eschnittener schwarzer Anzug, weißes Hemd, keine Krawatte, Ohrring.
„Vincent, das ist Eduardo. Ein Landsmann von dir.“ Peters zeigte auf den Dun klen. „Er kommt von der Insel, wie dein Papa.“ Eduardo rührte sich nicht, starrte ins Leere. Vielleicht war er auf Speed oder verdaute gerade einen anderen Stoff. Er war jemand, auf den man Acht geben musste.
„Du hast dem guten Horatio einen ganz schönen Schrecken eingejagt“, Peters schaute Vincent abwägend an, „er war völlig aus dem Häuschen, als er anrief. Dumm von dir, hier au fzutauchen, Vincent.“
„Hat sich gelohnt, Simon. Die Dinge klären sich langsam. Baranowski ist z ufrieden, ich bin es auch.“
Er war nicht beeindruckt. „Du versuchst es wohl immer wieder, mein Lieber. Später kannst du reden, so viel du willst.“ Er drehte sich zu Bobby und Sid um, die vermutlich nicht allzu viel begriffen hatten. „Wo ist Vickie?“
„Treibt sich rum“, sagte Bobby.
„Ich bin enttäuscht, Jungs; ihr wolltet mir doch glatt in den Rücken fallen. Zie mlich mies, was meint ihr?
„Du verstehst das nicht, Simon“, sagte Bobby. „Wir haben den Kerl nur ein bis schen angetestet.“
„Genau“, das war Sid, „das ist ´n richtig verschlagener Geldsack.“
„Er wollte dich reinlegen“, sagte Bobby, „erzählte was von fünfhunderttausend, die ihr bei ihm abgreifen wollt. Klar, das hat uns erst mächtig irritiert. Wär´ ja nicht in Ordnung, wenn er damit Recht hätte. Du weißt selbst Simon, wir machen für dich hier die Drecksarbeit.“
„Hast du schon vergessen, wer dich aus dem Knast geholt har, du Wichser“, sa gte Peters, „hast du überhaupt ´ne Ahnung mit welchem Kaliber du es hier zu tun hast, dämlicher Sack?“ Das war nicht gespielt, Simon verlor die Geduld, regte sich tatsächlich auf. „Gut, dass ich rechtzeitig gekommen bin. Dieser Kerl hier frisst euch Amateure einzeln zum Frühstück.“
„Na hör mal Simon“, Sid hatte wieder die Stirn kraus gezogen, versuchte zu vermitteln. „Ich hab immer gesagt, dass du der Boss bist, niemand plant was anderes.“
„Mag sein“, sagte Peters, „aber dein Freund Bobby hat eigene Ideen. Das gefällt mir nicht, passt nicht
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