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StasiPolka (German Edition)

StasiPolka (German Edition)

Titel: StasiPolka (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gottfried Pesch
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dahinter, dass russische Klans an das Vermögen wollten und tauchten ab. Den Rest kennst du.“
    „Schöner Vortrag Vincent“, Baranowski wuchtete sich aus der Couch und ging hinüber zur Fensterfront, „wir Russen waren also die Deppen. Meinetwegen. Aber w er ist der große Bösewicht? Wer tötete Tunsky, wer wollte Jelena was antun? Welches Schwein stellt sich gegen Igor und mich?“
    „Zähl mal eins und eins zusammen, Feodor. Es muss ein Insider sein, der cool genug ist, die pensionierten Bonzen in Berlin und euch Russen an der Nase herumzuführen. Jetzt, wo das Geld weg ist, wird der Mann ruckzuck Klarschiff machen und jeden Mitwisser beseitigen.“ Feodor stierte in den Abendhimmel, er war noch nicht reif für Vincents Schlussfolgerungen.
    „Was hat Sergei eigentlich herausgefu nden?“
    Er winkte ab. „Nichts, was wir uns nicht schon zusammen gereimt haben.“
    „In zwei Tagen haben wir den Hintermann, da bin ich sicher. In Berlin hole ich mir von Teichmann ein weiteres Stückchen Wahrheit. Du kannst mir dabei helfen.“
    In der Wodkaflasche war nur noch ein Schluck. Vincent goss ihn zusammen mit Orangensaft in Feodors Glas und erklärte ihm seinen Plan.
    Feodor ließ nicht locker, bis sie seine Einladung zum Abendessen akzeptierten. Ich fü hre euch an einen Platz, wo wir sicher sind, hatte er getönt. Vincent wunderte sich nicht weiter, als sie vor dem russischen Klub anhielten, in den Fabian ihn einst verschleppt hatte. Feodor spielte den Hausherrn, er finanzierte vermutlich einen Teil des Ladens.
    Vincent fragte sich , wie Peter und sein Kollege die Situation wohl einschätzten. Sie tafelten einige Meter entfernt mit Baranowskis Leibwächtern. Wenn Vincent den Barmann und die umher huschenden Kellner mitzählte, trugen hier mindestens fünfzehn Personen eine Schusswaffe am Körper.
    Das Essen war für einen Klub nicht übel, der Wein ausgezeichnet. Wenn Feodor keinen Kaviar in sich hinein stopfte, hing er am Handy.
    Nach dem Kaffee zog er Vincent mit sich zur Theke, bestellte ihm einen Framboise.
    „Du hast mir vorhin einen ziemlichen Schlag versetzt.“ Feodor steckte die Nase in se inen Cognacschwenker.
    „Vielleicht ist dein Umfeld ja sauber“, sagte Vincent, „Hauptsache, du verhältst dich bis morgen still. Wir sollten niemanden warnen.“
    „Schon gut. Ich grüble jetzt nur. So viele kommen nicht in Frage. Das sind alles gute Kerle, für mich wie meine Söhne.“ Den Unsinn nahm Vincent ihm nicht ab.
    „Wie geht es eigentlich Jelenas Leibwächter, dem Mann mit der Sonnenbrille?“
    „Wird langsam wieder, er hat ziemlich was abgekriegt.“
    „Wo schlä fst du heute Nacht?“
    „Hier im Klub, die Zimmer sind in Ordnung. Ich rufe jetzt die Autos für euch.“
    Vincent klopfte ihm auf die Schulter und ging wieder zurück zu den Mädchen.
     
    Teichmann nahm nach dem zweiten Klingeln ab, machte eine Kunstpause, als Vincent sich meldete. „Was weckst du mich um diese Zeit?“ Er klang hellwach, fummelte vermutlich am Modell einer Lokalbahn von Vorvorgestern.
    „Ich bin morgen in Berlin. Es wäre gut, wenn wir uns sehen.“
    Teichmann zögerte. „Morgen ist schlecht. Besser nächste Woche.“
    „Musst du vorher noch deinen alten Kadern erklären, dass Haussers Millionen verloren sind?“
    Vincent hörte, wie der Alte Luft holte. „Darauf bist du wohl stolz?“
    „Gregor, vielleicht hast du ein wenig zu lange mit der Eisenbahn gespielt “, sagte Vincent, „du bist nicht mehr auf dem Laufenden. Schon mal was von Baranowski und Terkassow gehört? Zwei große Nummern, auf deren Abschussliste du stehst. Sie glauben, du hast Leute aus ihren Klans umlegen lassen. Oder Klaus Keller? Ich muss nur blinzeln, und er nimmt dich hops. Sag mir, weshalb ich dich schonen sollte. Katjas und Haussers Tod gehen auf dich. Selbst Rea wolltest du töten. Einmal Totschläger, immer Totschläger.“
    Das war dick genug aufgetragen, Vincent hörte ihn nicht mal mehr atmen. Die Mädchen waren dabei, Vincents Schlafzimmer in Besitz zu nehmen, Peter sprach mit einem seiner Leute, organisierte die Nachtwache.
    „Hallo“, sagte Vincent in den Hörer.
    „Du bist völlig verrückt.“ Die Stimme eines alten Mannes.
    „Na gut, sieh zu, wie du klar kommst.“
    „Halt. Ich kann das aufklären. Aber nicht am Telefon.“
    „Sag ich doch. Also morgen Nachmittag.“ Vincent legte auf.
     
    Sie hatten es sich gerade bei einem Schlummertrunk bequem gemacht, als wieder das Telefon schnarrte. „Dein Boot liegt auf

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