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Staubige Hölle

Staubige Hölle

Titel: Staubige Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Smith
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sich um. Zog sich das Kleid über den Kopf, spürte den rauhen Stoff auf der Haut. Schlüpfte in die Tennisschuhe, ungeduldig, aus dieser Hütte und weg von diesem Mann zu kommen, der sich hinter ihr auftürmte und mit feuchten Grunzern atmete.
    ***
    Zondi ging zu seinem BMW , der Wagen zwitscherte, als er ihn aufschloss. Er lehnte sich aufs Dach, verfolgte, wie der schwere Mann und das Mädchen zu dem Truck gingen, das Mädchen ein Stück dahinter, auf ihre Schuhe starrend, mit denen sie durch den Sand schlurfte.
    Zondi sah die beiden weißen Männer, die jetzt auf einen Toyota Doublecab mit einer verbeulten Motorhaube zugingen. Der Jüngere rutschte hinters Lenkrad. Der alte Mann blieb noch stehen und steckte sich eine Zigarette an, sah kurz zu Zondi hinüber und dann in den Himmel, wo ein Habicht über den roten Bergen kreiste. Irgendetwas an dem alten Mann kam ihm bekannt vor, und Zondi fragte seine innere Datenbank ab. Hielt inne, als er sah, dass der kräftige Gangster zur Toilette watschelte und das Mädchen allein in dem Truck sitzen ließ. Wenn er es tun wollte, dann war jetzt genau der richtige Moment.
    Zondi machte einen Schritt auf das Mädchen zu und war sich nicht sicher, ob er in seine Vergangenheit zurückkehrte oder einen Schritt in eine beschissene Zukunft machte. Blieb stehen, als der gelbe Reisebus vorbeiholperte und sie verdeckte.
    ***
    Goodbread saugte Rauch in die Lungen, hielt ihn so lange es ging drinnen und spürte die beruhigende Wärme, als die Wirkung des Nikotins einsetzte. Während der Bier-Zeremonie hatte er nicht rauchen können, wegen des Strohdachs und all des trockenen Holzes. Er atmete aus und hörte das trockene Fiepsen seines Atems, wie die Flügel einer rostigen Windmühle, die zur Ruhe kam. Seine Augen verfolgten den kreisenden Habicht, der sich schwarz vor dem brennenden Himmel abhob, beobachteten aber zugleich den dicken, schwabbeligen Mann mit der Pistole unter dem schmutzigen T-Shirt. Sah, wie er das Mädchen in den ramponierten Pick-up drängte.
    Beobachtete auch den anderen dunkelhäutigen Mann, der an den BMW gelehnt dastand. Gut gekleidet. Stadt stand in Großbuchstaben auf seinem maßgeschneiderten Hemd und den sauberen Schuhen. Etwas daran machte ihn misstrauisch. Vielleicht ein Bulle? Er war allerdings nicht bewaffnet. Goodbread erkannte das immer sofort. Ein Mann hatte eine andere Körperhaltung, wenn er eine Waffe bei sich führte.
    Er sah, wie der Dicke sich von dem Truck zu den Toiletten entfernte. Sah, wie der schwarze Mann das Mädchen über das Dach des BMW hinweg beobachtete. Goodbread wusste, dass es keine Generalprobe geben konnte.
    Der kleine Reisebus sprang an, und als er scheppernd vorbeifuhr, spürte Goodbread den Staub in seinen Lungen. Kämpfte gegen ein Husten an. Dann setzte er sich in Bewegung. Sagte seinem Jungen, er solle den Pick-up anlassen.
    Showtime.
    ***
    Dell gähnte, als er den Toyota anließ, löste die Handbremse und wartete, dass sein Vater neben ihm einstieg. Doch der alte Mann lief zu dem anderen Pick-up hinüber, dem braunen, verbeulten, mit Roststellen übersät. Er bewegte sich schnell. Die Pistole lag in seiner Hand, er hielt sie flach gegen die khakifarbene Hose gedrückt.
    Herr im Himmel.
    Jetzt war Dell hellwach. Sah, wie Goodbread die Tür des alten Trucks öffnete, das Mädchen zu ihm hochschaute, den Kopf schüttelte, die weiße Hand seines Vaters auf ihrer dunklen Haut, als er sie aus dem Fahrzeug zog. Das Mädchen schrie auf. Goodbread hielt ihr die Waffe an den Kopf, und Dell sah, wie sie große Augen bekam und den Mund öffnete und wieder schloss.
    Dann kehrte Goodbread mit ihr zu ihrem Truck zurück, den linken Arm um sie gelegt, sie dicht an sich gedrückt, die Pistole gegen die Rippen. Sie hatten den Toyota fast erreicht, als der Zulu-Fremdenführer, immer noch in seinem Fellkostüm, den Speer in der Hand, über den Parkplatz gelaufen kam.
    Â»Lass sie in Ruhe, du weißer Dreckskerl!«
    Goodbread drehte sich um, hielt das Mädchen mit dem linken Arm fest. Hob die Pistole. Der Zulu kam näher, hielt weiter auf Goodbread zu, wobei sein Bauch über dem Lendenschurz aus Leopardenfell schwabbelte, den Speer hoch über den Kopf erhoben, bereit, ihn zu werfen. Goodbread schoss ihm in den Kopf, und der Speer verließ die Hand des Zulu und bohrte sich dicht vor Goodbreads Füßen in den Staub. Der

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