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Staunen über den Erlöser

Staunen über den Erlöser

Titel: Staunen über den Erlöser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Lucado
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»Willst du mosern oder fischen? Du hast drei Sekunden!«
    Der arme Jagdaufseher. In einer Sekunde war er vom Beobachter zum Handelnden geworden. Er musste eine explosive Entscheidung treffen, und das schnell!
    So ist das Leben. Wenige Tage vergehen, ohne dass wir plötzlich eine Entscheidung treffen müssen, die wir nicht erwartet hatten, aber die wir nicht umgehen können. Wie ein Schneebrett, das sich plötzlich löst, kommen sie, diese Entscheidungen, ohne jede Vorwarnung. Sie desorientieren und verwirren uns. Keine Zeit zu überlegen, Rat einzuholen. Von jetzt auf gleich reißt es uns in die Ungewissheit hinein, und allein unser Instinkt entscheidet darüber, ob wir auf den Füßen landen.
    Möchten Sie ein Beispiel? Schauen Sie sich die drei Apostel im Garten Gethsemane an. Sie schlafen fest. Müde von einem guten Mahl und einer vollen Woche, werden sie von Jesus geweckt, nur um gleich zurück ins Land der Träume zu sinken. Zweimal geht das so. Als Jesus sie das dritte Mal weckt, sehen sie Lichter und hören Schwerterklirren und laute Stimmen. »Da ist er!« »Packt ihn!«
    Ein Ruf. Ein Kuss. Heftige Schritte. Wir müssen etwas tun, aber was? Keine Zeit, sich zu beraten. Keine Zeit, zu beten. Keine Zeit, Freunde zu fragen. Entscheide dich, jetzt!
    Petrus trifft seine Entscheidung. Das Schwert blitzt auf, ein Ohr fällt. Jesus gebietet ihm Einhalt. Was nun?
    Markus, der ein junger Augenzeuge gewesen zu sein scheint, schrieb diese Worte: »Da ließen ihn alle seine Jünger im Stich und flohen« (Markus 14,50).
    Mit anderen Worten: Sie liefen wie die Hasen. Alle. Auch Petrus? Auch Petrus. Auch Jakobus? Auch Jakobus. Auch Johannes, der Lieblingsjünger? Jawohl, auch Johannes. Alle. Die Entscheidung kam wie der Blitz über sie, und sie rannten, was sie konnten. Das Einzige, was noch schneller war als ihre Füße, war ihr Puls. Sie rannten in einer Staubwolke, die all ihre Treueschwüre verschluckte.
    Aber bevor wir zu hart urteilen über die schnellfüßigen Jünger, fassen wir uns an die eigene Nase. Vielleicht sind Sie auch schon ein paar Mal in dem Garten der Entscheidung gewesen. Ist Ihre Loyalität auch auf die Probe gestellt worden? Sind Sie auch an der Falltür des Teufels vorbeigekommen?
    Für den Teenager kann diese Falltür der Joint sein, der in dem schummrigen Raum herumgereicht wird. Für den Geschäftsmann kann es die Möglichkeit sein, etwas Extrageld »unter der Hand« zu verdienen. Für seine Frau ist es vielleicht die Versuchung, beim Kaffeeklatsch das neueste, saftige Gerücht zu erzählen. Für den Studenten die Gelegenheit, durch Abschreiben die Klausurnote zu heben. Für den Ehemann der plötzliche Wutausbruch über die unnötigen Einkäufe seiner Frau. Eben noch saßen wir ganz ruhig im Boot und unterhielten uns über das Angeln, im nächsten Augenblick halten wir eine Stange Dynamit in der Hand.
    Und öfter, als uns lieb sein kann, führt die Versuchung zur Katastrophe. Anstatt die Bombe besonnen zu entschärfen, lassen wir sie explodieren. Plötzlich tun wir das, was wir eigentlich verabscheuen. Das Kind in uns springt auf, wild und unbeherrscht, und der Erwachsene läuft kopfschüttelnd hinterher.
    Muss das so sein? Nein. Jesus geriet nicht in Panik. Auch er hörte die Schwerter und sah die Stangen, aber er verlor nicht den Kopf – und es war sein Kopf, den die Häscher wollten!
    Was war Jesus’ Geheimnis? Wir finden es, wenn wir die Szene in dem Garten noch einmal lesen. Ein Satz unseres Herrn nennt uns zwei Dinge, die uns helfen können, in der Hitze einer Entscheidung einen kühlen Kopf zu bewahren. Der Satz lautet: »Seid wachsam und betet, sonst wird euch die Versuchung überwältigen« (Markus 14,38).
    Die erste Strategie: »Seid wachsam.« Noch praktischer kann es nicht werden. Sei wachsam. Pass auf. Halt die Augen offen. Wenn die Sünde auf dich zukommt, duck dich. Wenn die Versuchung um die Ecke kommt, dreh um. Wenn du links eine Situation siehst, mit der du nicht fertig werden wirst, dann geh nach rechts.
    Jesus sagt ganz einfach: »Pass auf.« Wir kennen doch unsere schwachen Punkte, und wir kennen auch die Situationen, in denen sie uns am leichtesten zu Fall bringen. Gottes Strategie lautet: Meide diese Situationen! Das können Partys sein, das können Nachtclubs sein, das kann das Kino sein, Spielen um Geld, bestimmte Internetseiten, Freunde, zu denen man besser nicht geht, und, und, und. Was immer es ist, das dem Teufel eine Einfalltür in Ihr Leben gibt, halten Sie Abstand

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