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Steam & Magic 01 - Feuerspiel

Steam & Magic 01 - Feuerspiel

Titel: Steam & Magic 01 - Feuerspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cindy Spencer Pape
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sah ebenfalls schweigend zu.
    »Sie ist etwas Besonderes, nicht wahr, Miss?«, flüsterte er.
    Caroline nickte. »Oh ja, das ist sie.«
    »Sie passen auf sie auf – und natürlich auf die anderen?«
    »Selbstverständlich.«
    Mit einem Lächeln und einem Nicken verschwand Tommy in sein eigenes Zimmer.
    Am nächsten Nachmittag saß Merrick vor seinem Vorgesetzten und erklärte, dass er eine Gouvernante mit einem Anteil Sidheblut hatte. Er zog es vor, selbst von diesem Umstand zu berichten, bevor Edwin irgendwelche grässlichen Gerüchte in Umlauf setzen konnte.
    Der Duke of Trowbridge hörte aufmerksam zu, dann nickte er. Sein schütteres schneeweißes Haar erinnerte kaum mehr an die unbändige Silbermähne, die Merrick noch kannte. Seine Durchlaucht musste weit über siebzig sein, aber Merrick konnte sich den Orden unter keiner anderen Leitung vorstellen, nicht einmal unter dem Sohn des Dukes, dem Marquess Lake, einem durchaus kompetenten Mann Ende vierzig, der die Dependance des Ordens in York leitete.
    »Edwin ist ein guter Mann und ein hochqualifizierter Lehrer, aber ich bin mir seiner Schwächen durchaus bewusst. Obwohl das Misstrauen des Ordens gegenüber den Sidhe nicht unbegründet ist, halte ich es bei einer Gouvernante mit gemischtem Blut für kaum angebracht. Insbesondere, wenn sie, wie Sie sagen, nichts von ihrer Herkunft wusste.«
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass Edwins Eröffnung sie völlig überrumpelt hat. Ich wünschte nur, ich hätte es selbst bemerkt und man hätte sie nicht auf so rüde Art damit konfrontiert.« Merrick wäre Edwin am liebsten an die Gurgel gegangen, als er Caroline so in Verlegenheit gebracht hatte.
    »Also gut, behalten Sie Ihre Gouvernante im Auge, aber ich sehe keinen Anlass zur Sorge. Kommen wir jetzt zu dringenderen Angelegenheiten. Wir haben schon wieder einen Ritter verloren. Tregarth wurde heute Morgen tot in einer Gasse aufgefunden, nicht weit von seinem Haus entfernt, auf dem Heimweg von einem Treffen mit einem Informanten. Irgendetwas mit Klauen hat ihn erwischt und sehr wenig Blut zurückgelassen, so dass wir von Vampiren ausgehen müssen.« Was hieß, dass man seine Leiche aus Sicherheitsgründen geköpft hatte.
    Merrick schloss kurz die Augen. Alec Tregarth war ein Freund gewesen, verdammt, einer der Ritter, die Merrick vom Alter her am nächsten standen.
    »Am meisten besorgt mich, dass es der dritte Angriff im letzten Monat ist. Wir haben Demaris verloren, Tregarth, Safer, und wenn wir den Angriff auf Sie in Wapping mitrechnen, sind wir bei vier. Verluste in diesem Ausmaß hatten wir seit ’38 nicht mehr.« Als Merricks Vater ums Leben gekommen war, zusammen mit fünf anderen Rittern und einem guten Dutzend Verbündeter, im siegreichen Kampf gegen einen wilden Werwolfclan.
    Tregarth hatte man wie Merrick frühzeitig in den Orden aufgenommen, damit er seinen Vater ersetzte, der auch in diesem blutgetränkten irischen Wald gestorben war. Merrick nahm sich vor, Dorothy zu seinem Haus zu schicken und in Erfahrung zu bringen, wie sie der Witwe von Alec beistehen konnte. Zur Hölle, der Mann hatte auch noch kleine Kinder. Das war genau der Grund, warum Merrick nicht gedachte zu heiraten, bevor er seine Einsätze im Feld aufgab.
    »Alle Angriffe erfolgten während Einsätzen – Einsätzen, die in diesem Büro gemeldet waren. Merrick, wir müssen davon ausgehen, dass jemand innerhalb des Ordens mit dem Feind zusammenarbeitet. Alles, was ich Ihnen von jetzt an sage, bleibt zwischen uns beiden. Sie erzählen nicht einmal Edwin oder befreundeten Rittern davon.«
    Merrick schluckte hörbar. »Ich verstehe, Durchlaucht.«
    Trowbridge murmelte eine Zauberformel und Merrick spürte das unsichtbare Feld, das sich aufspannte und dafür sorgte, dass ihre Worte nicht weiter als einen Meter getragen wurden. Dann holte der Duke schwerfällig Luft und musterte Merrick eindringlich. »Ich glaube, ich habe den Grund gefunden, warum sich die Untoten zusammenschließen und gemeinsame Sache mit den Menschen machen. Es wurde in einen geheimen Tresor eingebrochen, der als unerreichbar galt, tief in den Eingeweiden des Towers von London. Dabei muss Zauberei im Spiel gewesen sein. Die gestohlenen Gegenstände stellen eine tödliche Bedrohung dar, und zwar nicht nur für die Gesundheit und Wirtschaft des Empires, sondern auch für die menschliche Rasse in ihrer heutigen Form.«
    »Sie können mir trauen, Sir.«
    »Ich weiß. Es gibt noch ein, zwei andere, denen ich genauso blind vertraue,

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