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Steam & Magic 01 - Feuerspiel

Steam & Magic 01 - Feuerspiel

Titel: Steam & Magic 01 - Feuerspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cindy Spencer Pape
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Schniefen und Hicksen auflöste, reichte Merrick Caroline ein großes weißes Taschentuch, mit dem sie Jamie die Augen abtupfte und ihn überzeugte, sich auch darin zu schnauzen. Nach einer Weile und einem Glas Wasser waren seine Blässe und Angst zwar noch nicht verflogen, aber er hatte sich genügend gefasst, um zu sprechen.
    »Würdest du uns von deinem Traum erzählen, Jamie?« Caroline lehnte sich an das schmiedeeiserne Bettgestell und hielt ihn immer noch an sich gedrückt.
    »Es war einer von den Träumen, die in E-Erfüllung gehen.« Jamie schniefte und blickte mit großen, feuchten blauen Augen abwechselnd auf Caroline und Merrick. »Die Vampire haben Sie ge-getötet. Sie beide. Und d-dann waren wir wieder allein.«
    »Waren wir dabei in einer Kutsche?«, wollte Merrick wissen.
    Jamie nickte an Carolines Brust.
    »Dann ist es vielleicht schon passiert und betrifft gar nicht die Zukunft. Wir wurden heute Nacht angegriffen, Jamie, aber wir haben gewonnen. Die Vampire sind geschlagen und Miss Caro und ich haben überlebt.« Caroline hatte Merrick noch nie in so zärtlichem Tonfall reden gehört, obwohl seine steife Haltung davon zeugte, wie fremd ihm der Umgang mit Kindern immer noch war.
    »W-wirklich?« Jamie blickte hoffnungsvoll zu Caroline auf. »Hatten Sie ein rosa Kleid mit Blumen an?«
    »Nein, ein Grünes. Aber im Traum lassen sich Farben schwer erkennen, nicht wahr?« Obwohl sie sich tatsächlich ein Kleid in zartem Rosa bestellt hatte, gemustert mit Rosen in etwas dunklerem Rosa. Ein Schauer lief ihr über den Rücken.
    Jamie schüttelte den Kopf. »Nein, es wird noch einmal passieren. Und dann ist es um Sie geschehen.«
    Caroline umarmte ihn fest. »Ich verspreche dir, wir werden sehr, sehr vorsichtig sein. Deine Träume sind doch Warnungen, oder nicht? Wenn wir also aufpassen, können wir die schlimmen Dinge verhindern – das hat mir Wink gesagt.«
    Jamie seufzte und schüttelte zweifelnd den Kopf. »Die Erwachsenen hören nie auf Kinder.«
    »Mit deiner Mama war es so, habe ich Recht?« Caroline wollte die schlimmen Erinnerungen nicht wieder wecken, aber Jamie musste so offensichtlich darüber reden. »Sie wollte nicht auf dich hören und dann ist sie gestorben?«
    Jamie nickte. »Sie hat gesagt, so würde nur der Teufel reden.« Er sah zu Caroline auf. »Ich bin nicht schlecht, oder? Ich versuche, gut zu sein, aber die Träume kommen immer wieder.«
    Merrick rückte näher heran, bis er Jamie in die Augen blicken konnte. »Deine Träume sind nicht schlecht, Jamie. Sie sind eine Gabe – eine Gabe des Schicksals, oder von Gott, wenn du so willst. Sie sind da um zu helfen, nicht um Unheil zu stiften. Miss Caro und ich werden sehr vorsichtig sein, wenn wir nachts unterwegs sind, jetzt wo du uns gewarnt hast. Du hast etwas Gutes getan, Sohn.«
    Jamie seufzte erleichtert und seine kleinen Schultern hoben sich. »Danke, Sir. Ich weiß nicht, was wir ohne Sie beide tun würden.«
    »Dann hättet ihr immer noch Miss Dorothy«, erinnerte ihn Caroline. »Und Mr. Berry. Er ist ein ehrbarer Mann, obwohl ich weiß, dass du dir nicht viel aus ihm machst. Und vielleicht würde sogar Mr. MacKay vorbeikommen, um auszuhelfen.«
    Jamie erschauerte. »Nicht MacKay. Den mag ich nicht.«
    »Wirklich? Ich fand es wirklich nett von ihm, dass er euch Süßigkeiten brachte, als es uns allen nicht so gutging.« Nach dem Angriff auf Caroline und die Mädchen war Gideon regelmäßig zu Besuch gekommen und hatte tatsächlich Naschereien für die Kinder mitgebracht. Caroline war gar nicht aufgefallen, dass der freundliche junge Mann bei den Kindern nicht beliebt war. Vielleicht lag es daran, dass sie lieber Merrick und sie zusammen sehen wollten – das würde ihnen noch mehr Sicherheit geben. Aber natürlich. Das war die einzig sinnvolle Erklärung.
    »Er schläft«, flüsterte Merrick ein paar Momente später, bevor jemand noch etwas zu sagen gewusst hätte. »Ich bringe ihn zu Tommy, und wenn du dann noch einen Moment Zeit hast, würde ich gerne mit dir darüber reden.«
    »Selbstverständlich.« Caroline legte ihm das schlafende Kind – Jamie schlief tatsächlich wieder tief und fest – in die Arme und zog sich den Morgenmantel über, als sie sich erhob. »Ich halte dir die Tür auf.«
    Tommy lag in der Mitte des Doppelbetts in seinem Zimmer und las, während Piers leise neben ihm schnarchte. Als Merrick Jamie auf die freie Seite gelegt hatte, zog Tommy die Decke hoch und legte sein Buch zur Seite. »Danke, Sir, Miss.

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