Steam & Magic 01 - Feuerspiel
lächelte ihn an und prägte sich jeden Zug in seinem Gesicht ein, um sich an alle Details erinnern zu können, wenn er eines Tages nicht mehr da sein würde.
»Aber ich bin dir nahegekommen – schon zweimal. Und ich glaube, ich möchte dich schon wieder küssen.«
»Nun, das hat nichts mit Vergreifen zu tun, oder?« Caroline beugte sich zu ihm und drückte ihm einen leichten Kuss auf die Lippen. »Nicht, wenn ich dich zuerst küsse.« Ihre Haut spannte am ganzen Körper, so als stünde sie unter Strom, und sie war sich des Betts, das keinen Meter von ihnen entfernt stand, überdeutlich bewusst.
»Caro, du musst dir vollkommen sicher sein. So etwas lässt sich nicht rückgängig machen.« Merrick drückte ihre Hände und die Sehnen an seinem Hals traten hervor. »Ich möchte dir nicht wehtun.«
Darüber musste sie lächeln. »Das tut es beim ersten Mal immer, habe ich gehört – aber nach einer Weile soll es besser werden.«
»Richtig, aber das habe ich nicht gemeint.« Ein Lächeln umspielte seine Lippen. »Und ich glaube, das weißt du.«
Das tat sie. »Ich bitte dich nicht um einen lebenslangen Bund, Merrick. Ich bitte dich um heute Nacht.« Caroline hätte nichts gegen einen lebenslangen Bund gehabt, aber sie wusste, dass es für jemanden wie sie ausgeschlossen war. Doch diese Nacht und vielleicht noch ein paar weitere würden ihr gehören.
Sie stand auf, löste den Gürtel an ihrem Morgenmantel und ließ ihn zu Boden gleiten. Dann löste sie ein beinernes Knöpfchen nach dem anderen am Ausschnitt ihres Nachthemdes.
Sie sah, wie sich Merricks Brust hob, als er tief Luft holte und sich dann in seinem Sessel zurücklehnte. Er beobachtete sie unter halbgeschlossenen Lidern. Ohne den Blick von ihr zu lösen, knöpfte er sein Hemd auf, zog es aus dem Hosenbund und streifte es zusammen mit den Hosenträgern ab. Gütiger Himmel, er war prächtig gebaut – breit und dunkel, mit feinen Löckchen, die seine Brust bedeckten und sich in einer schmalen Linie nach unten zogen, seinen Bauch teilten und dann in seiner Hose verschwanden.
Carolines Nachthemd klaffte nun fast bis zu ihrem Nabel auf und mit einem weiteren tiefen Atemzug wand sie die Schultern und zog die Arme aus den voluminösen Ärmeln. Dann ließ sie den feinen Baumwollstoff an sich herabgleiten.
»Caro.« Merricks Hände umklammerten die Armlehnen des Sessels. »Komm her.«
Es war kaum Raum zwischen ihnen, also tat sie einen Schritt zwischen seine Knie und legte ihm die Hände auf die jetzt nackten Schultern.
»Bleib genau da stehen und lös dein Haar«, murmelte er. Ihre Brüste waren auf einer Höhe mit seinen Augen, aber er legte den Kopf in den Nacken und blickte ihr ins Gesicht. »Ich kenne es hochgesteckt und geflochten, aber nicht offen. Irgendetwas sagt mir, dass kein Mann es je offen gesehen hat, nicht, seit du Kind warst. Habe ich Recht?«
Caroline befeuchtete sich die Lippen und nickte. Sie stand vor ihm, splitterfasernackt. Er blickte auf ihre nackten Brüste, Himmel nochmal, und redete davon, dass kein Mann je ihr Haar gesehen hatte? Sie würde die Männer nie verstehen, nicht in tausend Jahren. Dennoch tat sie ihm den Gefallen, zog die paar Nadeln heraus, die ihr Haar zu einem windschiefen Knoten verbanden, der sich seit ihrem Bad gefährlich zur Seite neigte und aus dem sich schon einige Strähnen gelöst hatten.
Merrick streckte die Hand aus und fasste in ihr Haar. »Ja, es ist so schön, wie ich es mir vorgestellt habe. Der Erste sein zu wollen, ist ein primitives Vergnügen der Männer. Vernünftig betrachtet, ist es Unsinn.« Seine Worte schienen ruhig, während er sie so betrachtete, aber seine tiefe Reibeisenstimme strafte seine scheinbare Gelassenheit Lügen. »Eigentlich sollte man meinen, ein gewisses Maß an Erfahrung wäre nützlich. Aber Unschuld spricht irgendwie die tieferen Instinkte an. Ich empfinde diesen Moment als größtes Glück, Caro. Größer, als ich es verdiene.« Und damit legte er die Hände auf ihre Hüften und zog sie an sich, beugte sich vor und drückte zarte Küsse auf ihre Brüste.
»Oh!« Sie verlor die Balance und schwankte ein wenig, bis er sie auffing, indem er die Arme um sie schlang und die Hände auf ihre Pobacken legte. Sie schlug die Augen auf, als er sie so intim berührte – fast intimer als vor ein paar Nächten, als er sie bis zum Höhepunkt gebracht hatte.
»Wenn wir das tun«, sagte er und seine Lippen streiften über ihr Schlüsselbein, »wird es nicht gesittet oder damenhaft
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