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Steamed - MacAlister, K: Steamed

Steamed - MacAlister, K: Steamed

Titel: Steamed - MacAlister, K: Steamed Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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»Nun, deinen Stolz kannst du dir in den Arsch schieben, denn hier bist du auch nichts Besseres.«
    »Jetzt ist wohl kaum der geeignete Moment für eine Diskussion über die Klassenunterschiede im modernen England; ich möchte Sie jedoch darauf hinweisen, dass ich nur durch unglückliche Umstände hier gelandet bin. Ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen.«
    »Das sagen sie alle«, erwiderte die Gefährtin der Frau. Sie zerrte am Seil und schniefte. »Keiner von uns hier hat irgendwas getan, aber versuchen Sie mal, dem Richter das klarzumachen.«
    »Ich habe weder einen Richter gesehen, noch habe ich vor Gericht gestanden«, erwiderte ich. Aufrichtige Empörung stieg in mir auf. »Mein … äh … Gefährte und ich wurden aus dem Palast des Kaisers hierhergeschleppt. Man hat uns gesagt, wir würden hingerichtet, für Verbrechen, die wir nicht begangen haben.«
    »Geh weiter«, fuhr die erste Frau mich an und zeigte ihre Zähne.
    »Es ist besser, sie nicht zu reizen«, sagte Hallie und zupfte an meinem Ärmel. Ich befolgte ihren Rat und richtete meine Aufmerksamkeit auf die Reihe der Gefangenen vor uns. Von Jack sah ich nur den Hinterkopf.
    »Was für eine Wahrheit?«, fragte ich Hallie.
    »Hä?«
    »Was für eine Wahrheit hast du entdeckt, die dich so erleichtert hat?«
    »Oh.« Ihr Gesicht nahm einen heiter-gelassenen Ausdruck an. »Als mir erst einmal klar war, dass mein Weg aus dieser Welt direkt vor mir lag, habe ich aufgehört, gegen alles anzukämpfen.«
    »Dein Weg aus dieser Welt?« Ich schüttelte den Kopf. »Hallie, ich weiß, dass das eine äußerst schwierige Erfahrung für dich gewesen ist, aber der Tod ist keine Antwort. Im Moment mögen die Dinge ja aussichtslos erscheinen, aber ich habe eine Idee, und wenn ich sie erst gründlich durchdacht habe, kommen wir alle heil aus der Geschichte heraus.«
    »Nein, nein, du verstehst mich nicht – ich habe keine Selbstmordgedanken. Weit gefehlt! Ich lebe gern. Aber wenn ich hier sterbe, dann komme ich wieder in meine Welt.«
    Ich starrte sie an. Mein Herz war voller Trauer. »Nein, Hallie, das tust du nicht.«
    »Pfft.« Sie winkte lächelnd ab. »Du weißt doch gar nichts darüber. Du bist Teil dieser Welt, deshalb kannst du dir wahrscheinlich gar nichts anderes vorstellen. Aber ich weiß, dass ich recht habe.«
    »Hallie, ich versichere dir, dass … «
    »Gefangene, halt!«
    Wir waren durch das Gefängnis bis zu einer Art Vorhalle geschlurft. Durch die offene Tür drang Sonnenlicht herein. Obwohl die Luft für Februar fast mild war, bekam ich Gänsehaut, als mein Blick auf den neu errichteten Galgen am anderen Ende des Hofes fiel. Ein dumpfes Summen war zu hören, als wäre irgendwo in der Nähe ein Bienenstock, aber ich wusste, waseswar – der Lärm der Menge, die uns hängen sehen wollte.
    Angst stieg in mir auf, und ich umklammerte Hallies Hand. Wieder starrte ich auf Jacks Hinterkopf. Würde William mir zuhören? Würde er die Hinrichtungen rechtzeitig stoppen? Oder würde er mir nur ins Gesicht lachen und uns alle in den Tod schicken?
    Ein paar Beamte verdunkelten die Eingangstür. Es gab eine kurze Auseinandersetzung, weil der sadistische Gefängniswärter die Aufsicht über uns nicht abgeben wollte, aber er wurde von den Männern mit der kaiserlichen Halskrause einfach beiseitegeschoben.
    »Na reizend«, murmelte ich leise, und mir sank das Herz. »William hat uns seine eigene Leibwache geschickt.«
    »Ich glaube, wenn ich wieder in meiner Welt bin, leiste ich mir als Erstes ein Fisch-Taco aus diesem wirklich fabelhaften mexikanischen Strandrestaurant gegenüber meiner Wohnung. Oder vielleicht gehe ich auch einkaufen. Nein, zuerst werde ich ein Bad nehmen, dann das Chili-Lemon-Lachs-Taco, und dann gehe ich einkaufen.«
    »Gefangene, marsch!«
    Meine Gedanken kreisten in meinem Kopf wie die Zahnräder der riesigen Dampfuhr, die Robert Anstruther mir einmal gezeigt hatte.
    »Mach nicht so ein finsteres Gesicht, Octavia«, sagte Hallie und tätschelte mir die Hand. »Du brauchst dir keine Sorgen mehr zu machen, wie du Jack und mich rettest. Dein Plan wird bestimmt gut funktionieren, und am Ende wird alles gut.«
    Das Summen steigerte sich zu einem aufgeregten Gebrüll, als wir hinaus in die blasse Februarsonne traten. Links von uns waren zwei Galgen, die stark nach frisch geschlagenem Holz rochen. Stufen führten hinauf zu der Plattform, über der die Schlinge sanft im Wind baumelte. Ein Henker stand stumm neben dem Galgen, die schwarze Haube

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